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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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bis wir nickten. »Anscheinend habt ihr vergessen, dass wir eure Fingerabdrücke gescannt haben, als ihr in den Club kamt. Die Segnungen der Technologie … Jetzt habe ich Zugang zu euren sämtlichen Daten. Wenn ihr so clever wäret, wie ihr euch einbildet, hättet ihr daran gedacht.«
    Die Tür wurde zum zweiten Mal aufgerissen und Trey schaute herein.
    »Du könntest wenigstens klopfen«, fauchte sie ihn an. Justin und ich wechselten einen belustigten Blick.
    »Die da draußen wollen dich interviewen«, sagte er. Sie hob die Augenbrauen. Zwar versuchte sie, darüber verärgert zu wirken, aber in ihren Augen funkelte es gierig.
    »Das Fernsehen?« Sie warf einen prüfenden Blick auf ihre Bluse und glättete einige Fältchen an ihrem Blazerärmel. »Ich brauche nur eine Minute, um mich frisch zu machen.« Sie zog eine kleine Kosmetiktasche aus der Schreibtischschublade und ging. Dabei rief sie uns über die Schulter zu, dass sie sich später ausgiebig um uns kümmern würde. Die Tür schlug krachend hinter ihr zu.
    Vor dem Fenster schwoll der Lärm zu einem Crescendo an und die Menge jubelte. Ich schaute zu Justin hinüber und stellte fest, dass er mich schon wieder gedankenverloren musterte.
    »Paul Luddite?«, fragte ich. »Interessanter Name. Keine zufällige Wahl, nehme ich an?«
    Er lächelte und seine Grübchen kamen zum Vorschein. »Du hast von den Ludditen gehört?«
    »Ich habe davon gelesen. Ihre Gruppe hat sich im England des frühen Neunzehnten Jahrhunderts gegen die Industrielle Revolution gewehrt. Sie waren der Meinung, dass die Maschinen den Menschen ihre Arbeit wegnehmen, und haben gewaltsam dagegen protestiert.«
    »Stimmt«, sagte Justin.
    »Man hat sie auch ›Die Maschinenstürmer‹ genannt«, fuhr ich fort.
    »Klingt doch gut«, sagte er. »Wo wir gerade von Protest reden … Wir können aus dieser Sache ziemlich leicht rauskommen, wahrscheinlich sogar mit einer harmlosen Geldbuße, wenn du wenigstens versuchen könntest, zerknirscht auszusehen.«
    Ich trommelte mit dem Fuß auf den Boden und dachte darüber nach. Der Geruch seiner Lederjacke stieg mir in die Nase. Der Stoff knirschte leise, wenn er sich bewegte, und seine Fingerspitzen sahen aus den Ärmeln hervor. Wenn wir frei kamen, konnte ich ihn endlich berühren. Das war Motivation genug. »Du bist sicher, dass sie nicht die Polizei rufen?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Clubs wie dieser sind dafür bekannt, dass sie auch Minderjährige einlassen. Wenn sich die Polizei einmischt, könnte das Nino seine Lizenz verlieren. Nein, damit wollen sie uns nur Angst einjagen.« Er trat einen Schritt näher. »Also tu mir den Gefallen. Hör auf, dich mit der Managerin herumzustreiten. Schluck deinen Stolz herunter und erzähl ihr, wie leid es dir tut.«
    »Aber sie haben keine Beweise«, sagte ich nur aus Prinzip. »Vielleicht war es ein Computervirus oder jemand hat sich von außen in das System gehackt. Bestimmt sind ihre Festplatten alle miteinander verbunden und …«
    »Maddie«, sagte er, und schon der Klang meines Namens aus seinem Mund ließ mich lächeln. »Du führst hier einen Kleinkrieg gegen eine Bar-Angestellte. Reiß dich zusammen und gib ein einziges Mal nach. Man muss nicht jede Schlacht bis zum bitteren Ende schlagen.«
    Ich schaute schmollend zu Boden, musste aber zugeben, dass er ein bisschen recht hatte. »Na gut«, sagte ich. »Nachgeben fällt mir eben schwer.«
    Er hob mein Kinn mit einem Finger und lächelte. Seine Grübchen wurden noch deutlicher und meine ganze Streitlust war wie weggeblasen.
    »Habe ich schon erwähnt, wie sexy ich dich als rebellischen Teenager finde?«, fragte er und ich konnte nur mühsam den Kopf schütteln. Er strich mir die Haare zurück, sodass sie über meine Schultern fielen, und sein Blick schien mich etwas zu fragen. Dann senkte er langsam den Kopf und berührte meine Lippen mit seinen. Ich packte ihn bei der Taille und zog ihn näher heran, aber da wurden wir erneut abgelenkt. Schwere Schritte stampften auf die Tür zu. Justin beugte sich weiter herunter, bis sein Mund warm gegen meinen Hals gepresst war. Er strich mit beiden Händen meinen Rücken entlang. Wir konnten Trey und die Managerin auf der anderen Wandseite streiten hören.
    Mein Puls raste wie wahnsinnig. Wenn die beiden jetzt hereinkamen und uns schon wieder unterbrachen, würde garantiert mein Herz explodieren. Ich löste mich kurz aus Justins Armen, ging zum Schreibtisch und schnappte mir die Magnetkarten der

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