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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Getränkestände boten Fruchtsäfte, Smoothies, selbstgebrautes Bier und Wein an. Als Snacks zwischendurch bekam man Mini-Donuts und Trockenfrüchte. Die Pflaumen, Birnen, Kirschen und Aprikosen schmeckten süß wie Konfekt.
    Für mich war die riesige Essensauswahl wie ein Rausch. Meine Geschmacksnerven hatten sechs Monate lang nichts zu tun gehabt und flippten völlig aus. Ich wollte einfach alles probieren. Justin war so nett, mir von seinen Portionen etwas abzugeben und mich mit Stücken von Pizza, Crêpe, Donut und Torte zu füttern. Meine abgestumpften Sinne wussten kaum, wie sie die ganzen Eindrücke verarbeiten sollten.
    Die Flüchtlinge aus dem Center wanderten fassungslos umher und starrten Eden an wie eine Filmkulisse. Wohin auch immer Justin und ich kamen, wurden wir angestaunt, als wären wir ein Promi-Paar, das einen roten Teppich entlangschwebte. Wir brauchten eine gute Stunde, um von einem Ende der Straße zum anderen zu kommen. Ständig wurden wir von Leuten angehalten, die uns danken oder uns Glück wünschen wollten. Insgeheim genoss ich das Aufsehen, das wir erregten. Mir schwante, dass wir als Paar immer diesen Effekt haben würden, aber ich hatte nichts dagegen, im Mittelpunkt zu stehen. Wie ich nun feststellte, liebte ich das Rampenlicht. Anscheinend war ich für diesen Lebensstil wie geschaffen. Kaum zu glauben, dass ich vor einem Jahr noch einsam in meinem Zimmer gehockt und auf einen Bildschirm gestarrt hatte.
    Nach einer Weile stießen wir auf Clare und Gabe, dann schlossen sich auch Molly und Scott unserer Gruppe an, sodass wir nun zu sechst durch die Stadt schlenderten. Ich zeigte auf ein Zeltdach, vor dem eine lange Schlange von Leuten in jedem Alter wartete. Kein anderer Stand hatte so viele Besucher.
    Ich fragte Justin, was dort los sei, und er erklärte mir, dass es sich um eine alte Tradition handelte.
    Bei näherem Hinsehen stellte ich fest, dass die Leute eine Auswahl von Samen und Blumenzwiebeln vor sich hatten und Erde in kleine braune Töpfe füllten. Nachdem sie etwas eingepflanzt hatten, reichten sie eine Gießkanne herum, mit der sie ihren Topf bewässern konnten.
    »Die Arbeit ist symbolisch«, erklärte Justin. »Man denkt an ein bestimmtes Ziel, das man im kommenden Jahr erreichen will, oder an einen Wunsch, der wahr werden soll. Dann sät man den Samen und hofft, dass er wächst.«
    Ich schaute wieder zu den Leuten am Stand.
    »Hast du schon mal mitgemacht?«, fragte ich. Er nickte und sagte, dass er als Kind jedes Jahr dabei gewesen sei. Er hatte sich immer gewünscht, telepathische Kräfte zu bekommen, aber da es einfach nicht klappen wollte, hatte er irgendwann aufgegeben.
    Ich sagte, dass ich es trotzdem versuchen wolle. Zusammen mit Clare stellte ich mich am Ende der Schlange an. Als wir an der Reihe waren, betrachteten wir die Zwiebeln und versuchten, eine Pflanze zu finden, die zu uns passte. Ich kannte nicht viele Blumen, aber meine Mutter liebte Lilien und leistete sich manchmal einen Strauß davon. Mir gefielen sie auch, weil sie so stolz und selbstbewusst wirkten. Also wählte ich eine Lilienzwiebel und bekam einen Blumentopf gereicht. Clare entschied sich für eine Tulpe.
    Ich drehte die Zwiebel in der Hand und dachte darüber nach, was ich dieses Jahr erreichen wollte. Welchen Wunsch wollte ich zum Wachsen bringen? Als ich mich entschieden hatte, schickte ich ihn los und fühlte regelrecht, wie die Energie durch meine Finger in die Blumenzwiebel floss. Ich grub sie in die Erde ein, begoss sie mit Wasser und freute mich über die Vorstellung, dass mein Wunsch nun sicher und verborgen in der Tiefe des Topfes lag, aber jederzeit hervorsprießen konnte.
    Als Clare und ich fertig waren, entdeckten wir Gabe an einem Essensstand. Er starrte mit großen Augen herum, als wolle er so viel von der Atmosphäre aufnehmen wie möglich. Ich fragte ihn, ob er die Speisenauswahl zu überwältigend fand, aber er schüttelte den Kopf.
    »Das Essen ist nicht das Problem«, sagte er, »sondern die Mädchen. Sie sind überall.« Er zeigte auf sonnengebräunte Körper in kurzen Kleidern und in Tops mit Spaghettiträgern. »Die letzten sechs Jahre musste ich mich einem Mädchen nur nähern und es hat angefangen zu kreischen … und nicht vor Begeisterung.« Er zeigte mir eine Plastikkarte. »Schau mal, was ich bekommen habe.«
    Clare und ich beugten uns vor, um zu lesen, was darauf stand. Es handelte sich um eine typische Single-Visitenkarte mit Profilnamen und

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