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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Schließlich erreichten wir eine kleine, versteckte Mulde in den Dünen und hielten an.
    Justin ergriff mein Gesicht mit beiden Händen, und ich konnte ihm nur eine Sekunde in die Augen sehen, bevor er seinen Mund auf meinen presste. Er hob mich in die Arme und drückte mich wild an sich. Ich kam ihm entgegen, indem ich die Beine um seine Taille schlang. Wir fielen gemeinsam in den Sand, der um uns aufwirbelte und uns einhüllte. Hustend wischten wir uns die Körner aus dem Gesicht.
    »Verzeih mir«, flüsterte Justin mir ins Ohr, aber ich unterbrach ihn mit einem weiteren Kuss. Entschuldigungen waren nicht nötig. Ich verstand gut genug, was in ihm vorging.
    »Nein, warte«, sagte er und schob meine Hände zurück. Er rollte sich herum, sodass er auf mir lag, und stützte sein Gewicht mit den Ellbogen ab. Ich griff nach seinen Schultern, damit der Abstand nicht zu groß wurde.
    »Weißt du, was mir gestern klar geworden ist?«
    »Dass du ein Idiot bist?«, fragte ich.
    Er strich mit der Hand über meine Wange. »Als die Funkverbindung abbrach und es zu spät war, dich zu erreichen … da habe ich plötzlich gemerkt, dass ich dir das Wichtigste nie gesagt habe. Ich liebe dich, Maddie.« Bei seinen Worten begannen Schmetterlinge in meinem Bauch zu tanzen.
    Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
    »Gestern dachte ich, dass ich die Gelegenheit für immer verpasst hätte. Großer Gott, das hat mich fast umgebracht. Alles andere war schon schlimm genug, aber zu wissen, dass ich meine Gefühle nie ausgesprochen habe … Dabei hattest du es so sehr verdient, die Wahrheit zu hören. Ich habe mich gehasst wie noch nie in meinem Leben. Wie selbstsüchtig und idiotisch kann man sein?«
    Schon öffnete ich den Mund, um zu widersprechen, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen.
    »Ich liebe dich unglaublich. Das sollst du jetzt endlich wissen.«
    Diesmal nickte ich nur. Mir fehlten die Worte.
    »Die Gefühle waren immer da«, sagte er. »Liebe auf den ersten Blick. Das ist mir noch bei keinem anderen Menschen passiert. Jedes Mal, wenn ich dich sehe, wird mir ganz schwindelig. Du hast mein Leben auf den Kopf gestellt.«
    Ich lächelte und legte ihm einen Finger auf die Lippen, aber er zog meine Hand weg.
    »Ich werde dich immer lieben. Für immer und ewig. Glaubst du mir das?«
    Ich nickte. »Für immer und ewig.«
    »Du bist das Wichtigste auf der Welt«, fuhr er fort. »Dir darf nie etwas passieren.« Wieder presste ich meinen Finger auf seinen Mund, denn wenn er weitersprach, würde er mich noch zum Weinen bringen.
    »Ich weiß«, sagte ich und zog ihn zu mir herab, um seine Worte auf meinen Lippen zu schmecken.

Kapitel Sechsunddreißig
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    Zwei Tage später reisten wir zurück nach Eden. Die gute Nachricht war, dass alle befreiten Centerinsassen in Sicherheit waren. Die Polizei hatte keinen Zugriff auf die Patientenakten und konnte weder die Namen noch Adressen herausfinden. Diese Informationen hätte nur Richard Vaughn öffentlich machen können, und laut Medienberichten erholte er sich von einer schweren Krankheit und stand für Fragen nicht zur Verfügung. Für den Augenblick hatten wir gewonnen. Solange gegen das DCLA und die anderen Center ermittelt wurde, brauchten wir uns auch nicht zu sorgen, dass man wieder Menschen dort einlieferte.
    Wir kamen am Abend vor dem Frühlingsfestival in Eden an. Jedes Jahr feierte man dort ein Wochenende lang das Ende des Winters. Die Läden wurden geschlossen, der Straßenverkehr eingestellt, und das gesamte Städtchen wurde eine einzige Fußgängerzone voller Musik, Kleinkunst und Essensständen.
    Ungefähr zweihundert der befreiten Teenager sollten zum Übergang in Eden wohnen. Wir hatten sie auf Hotels und Privatunterkünfte verteilt. Alle Einwohner unterstützten uns mit Kleiderspenden, Essen und was sonst noch gebraucht wurde. Nach unserer Ankunft brachten wir als Erstes fünfzig Flüchtlinge zu einem Hotel in der Stadtmitte. Justins Eltern übernahmen die Kosten.
    »Wie können sie das bezahlen?«, fragte ich Justin, nachdem das Einchecken erledigt war und wir uns auf dem Weg zu seiner Familie befanden. Als ich jetzt näher darüber nachdachte, wurde mir klar, dass sie nicht einmal Jobs hatten und den größten Teil ihres Lebens zu beschäftigt gewesen waren, um Geld zu verdienen.
    »Habt ihr einen reichen Erbonkel?«, fragte ich.
    »So könnte man es nennen«, meinte er. »Wie du weißt, hat mein Vater den Cerberix erfunden. Und damit kann man sich absolut überall

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