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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ein Geschenk des HydRats, das Ei’don vor wenigen Rotationen erhalten hatte.
    Die Darstellung über dem Würfel zeigte die Weltmeere. Der Maaris, den die Menschen „Indischen Ozean“ nannten, und der Punkt, an dem sie sich befanden, waren verschiedenfarbig hervorgehoben. Gilam’esh erkannte die anderen Städte, in denen Kar’oste gekämpft hatte. Bislang war unklar, ob der Krieg dort fortgesetzt wurde oder ob Kar’ostes Ende zu einem Aussetzen der Kampfhandlungen geführt hatte.
    Ei’don blickte auf und machte eine einladende Geste. „Setz dich.“
    Gilam’esh ließ sich ihm gegenüber auf einen Bionetiksitz sinken.
    „Ich wollte das nicht.“ Bedrückt sah Ei’don von Gilam’esh fort. „Ich hätte Kar’oste nicht den Verstand nehmen und ihn zurücklassen sollen. Es war nicht richtig.“
    Gilam’esh sagte nichts. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, Ei’don von etwas überzeugen zu wollen, an das er nicht glaubte.
    Nachdenklich betrachtete Ei’don die Karte der Meere. „Sie wollen, dass ich ihr Herrscher werde. Aber ich habe Zweifel. Was, wenn ich die Hydriten in weitere Kriege führe? Ich habe in meinem Leben zu viel Blut im Wasser treiben sehen.“
    Gilam’esh legte die Finger unter der Tischplatte ineinander. Er überlegte, ob er Ei’don sagen sollte, was er aus seiner Zeit wusste: Wenn Ei’don an die Macht kam, würde eine lange Periode des Friedens anbrechen. Aber das durfte er ihm nicht sagen. Ganz davon abgesehen, dass er nicht sicher sein konnte. Das war nicht seine Welt, sondern eine Art Paralleluniversum. Aber ich glaube daran. Wenn Ei’don gekrönt wird, wird es auch hier Frieden geben. Ist es wirklich falsch, ihm das zu sagen?
    Ei’don hob die Hand, spreizte die Schwimmhäute und zeigte auf die Karte der Meere. „Es ist entsetzlich viel Verantwortung für einen Einzelnen. Ich denke, ich werde die Dinge lassen, wie sie sind. Der HydRat in Hykton ist nicht verkehrt. Er erstarkt und wird bald ein Organ sein, das allen anderen Bünden weit vorsteht. Kal’rag ist ein weiser Hydrit. Er wird wissen, was zu tun ist.“
    „Sie brauchen dich, Ei’don. Lauf nicht vor deiner Bestimmung davon. Du hast alles, was ein guter Herrscher haben muss.“
    Ei’don hob den Kopf. Seine Augen funkelten wie ferne Sonnen. „Aber ich bin kein Herrscher. Ich möchte heilen. Und ich möchte ich sein. Wenn ich mich krönen lasse, werde ich mich selbst verraten. Das ist nicht der Weg, den ich in mir fühle.“
    „Es gibt Zehntausende, die auf dich hoffen. Es sind nicht Kal’rag oder der HydRat, der etwas bewirken können. Du bist es, Ei’don. Sie lieben dich!“
    „Und ich liebe sie. Dennoch kann ich ihnen nicht geben, was sie fordern. Dieses Mal nicht.“
    Zorn stieg in Gilam’esh auf. „Und dafür bestellst du mich zu dir? Um mir zu sagen, dass du dich vor der Verantwortung drückst?“
    Ei’don ließ die Hand sinken und beugte sich vor. „Gilam’esh, du bist mir ein Berater und Freund. Ich möchte, dass du mich verstehst.“
    Gilam’esh stieß sich vom Sitz ab. „Genau das tue ich nicht! Du hast die Möglichkeit, alles zum Guten zu wenden! Diese fürchterlichen Kriege zu beenden! Bitte denk zumindest darüber nach, die Krönung anzunehmen. Wenigstens das.“
    Ei’dons Blick ging ins Leere. Er wirkte ganz in sich versunken. Es war nicht ersichtlich, ob er Gilam’eshs Bitte überhaupt wahrgenommen hatte. Meditierte er? Sah er etwas vor seinem dritten Auge, wie es die Menschen in Indien nennen würden?
    Gilam’esh drehte sich um und schwamm hinaus.

    Hydritenenklave En’jak, 3. Dezember 2527
    Lautes Geklacke ließ Jenny aufschrecken. Vibrationen kitzelten ihren Körper, der ganze Raum erzitterte. Benommen sah sie um sich und stellte fest, dass sie auf der Algenmatratze lag und wieder an den Schläuchen hing.
    Das Beben verstärkte sich! Seesterne fielen von den Außenwänden, die komplette Kuppel erzitterte, als wollte sie auseinanderbrechen. Eine Gruppe von Hydriten befand sich im Raum, darunter auch Syram’ur. Sie standen bei einer Maschine und diskutierten heftig.
    Ein schaler Geschmack machte sich in Jennys Mund breit. Ihr Kopf fühlte sich an, als befände er sich unter einer Glocke. Das Chaos im Zimmer ließ sie merkwürdigerweise kalt. Melancholie und Trauer drückten Jenny nieder wie eine schwere Decke. Die Bilder aus ihrem letzten Traum wirkten nach. Anns Gesicht, Pieroo, der ihre Hand hielt und sich abwandte …
    Jenny drehte den Kopf. Syram’ur zeigte auf den Bildschirm, der auf

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