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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ihnen am Morgen allerdings versichert, dass sie heute „Ausgang“ haben konnten. Er könne es guten Gewissens vertreten, meinte er.
    In ihren Tauchanzügen verließen sie wenig später die Praxis des Gar’teks und schwammen durch die Stadt. Jenny war begeistert. Von Clownfischen bewachte Anemonen säumten Muschelgassen. Überall waren Meereslebewesen zu sehen. Hydriten schwammen an ihnen vorüber, Kalmare und andere Sepien schwebten fast bewegungslos über dem Boden. Eine Languste tickelte vorüber.
    Jenny und Pieroo umkreisten ein größeres Korallengebäude. Das Hydrosseum kam in Sichtweite. Jennys Herzschlag beschleunigte sich. Als sie kurz darauf in die Eingangshalle schwammen, bestaunten sie die Pracht des Versammlungsortes der Hydriten. Gerade wollte Jenny eines der zahlreichen Bilder berühren, die die Geschichte der Hydriten zeigte, als sie jemand anrief. Erstaunt drehte sie sich um.
    Eine Hydritin mit gelbem Scheitelkamm und betont weiblichen Formen kam auf die beiden zu. „Was tun Sie hier?“, klackte sie. „Sie müssen gehen!“ Dabei machte sie mit den Flossenhänden eilige Bewegungen.
    „Entschuldigung, aber wir wussten nicht …“
    „Sie verstehen unsere Sprache?“ Die Hydritin wirkte verdutzt. „ Wer seid ihr?“
    Jenny stellte sich und Pieroo vor und erklärte, dass sie sich lediglich einen Exkurs in hydritischer Geschichte holen wollten. Auf die Frage, warum sie sich in Hykton aufhielten, verwies sie auf Piak’lap und sagte, sie wären zur Kur in der Stadt.
    Die Hydritin, die sich als Bel’ar vorstellte, war sichtlich aufgeregt. Ihr Kamm verfärbte sich dunkel. „Jenny Jensen?“, hakte sie klackend nach. „Maddrax’ ehemalige Staffelkameradin?“
    Nun war es an Jenny, verblüfft zu sein. „Woher kennen Sie Matt?“
    Bel’ar berichtete ihr von Quart’ol und deren Freundschaft. Jenny brauchte einen Moment, ihr Staunen zu überwinden. „So klein ist die Welt“, schnalzte sie.
    „Ja, das ist sie. Und unberechenbar dazu. Apropos: War keine Wache am Eingang?“
    „Nein, da war niemand.“
    „Sollte es aber. Menschen ist der Zutritt zum Hydrosseum verwehrt. Jedenfalls so lange, bis … nun ja, bis diese leidigen Ereignisse vollständig aufgeklärt sind.“ Sie machte plötzlich einen betretenen Eindruck.
    „Die Sache mit dem Streiter?“
    Bel’ar schüttelte den Kopf. „Nein, es geht um Maddrax. Ich wünschte, er wäre hier, um die Sache aufzuklären.“
    Jenny hob die Brauen. „Was ist mit Matt?“
    „Wusstet ihr es noch nicht? Nein, woher auch …?“ Sie setzte neu an. „Es gab einen kriegerischen Vorfall in einer Kolonie bei Triest. Maddrax wird vorgeworfen, in einem Kampfanzug etliche Hydriten ermordet zu haben.“
    „Mein Gott …“ Jenny blieb die Luft weg. Pieroo sah sie fragend an, aber sie schüttelte den Kopf. Später. „Aber das kann doch nur ein Irrtum sein“, sagte sie. „Matt würde niemals –“
    Bel’ar hob die Flossenhände. „Ich kann dazu nichts sagen. Aber es gibt Hoffnung: Sollte er wirklich maßgeblich dafür verantwortlich sein, den Streiter vernichtet und die Erde gerettet zu haben, wird man ihm das sicher anrechnen. Die Quan’rill E’fah ist im Auftrag des HydRats zum Südpol aufgebrochen, um das herauszufinden.“
    „E’fah?“ Jenny überlegte. Sie hatte von ihr gehört, wusste allerdings nur wenig über sie. „Wann wird sie zurückerwartet?“
    „Sie müsste jede Phase zurück sein. Hoffentlich bringt sie gute Kunde.“
    Jenny blieb nicht verborgen, wie nervös und angespannt die Hydritin plötzlich war. „Sie warten noch auf eine andere Nachricht?“
    „Gut beobachtet.“ Das Schnalzen der Hydritin glich einem leisen Lachen. „Mein Gefährte Quart’ol war bei Maddrax. Ich hoffe, beide sind unbeschadet.“
    „Bel’ar!“
    Die Drei wandten sich um. Eine Hydritin kam auf sie zu und umarmte Bel’ar herzlich. Sie war groß, schlank und trug einen knappen Lendenschurz aus gehärtetem Fischleder. Ihre Unterarmdorne waren außergewöhnlich dünn. „Es freut mich, dich gesund und munter zu sehen!“, rief sie.
    Bel’ar wandte sich um. „Darf ich vorstellen? Das ist Ner’jeh, eine alte Freundin. Das sind Jenny und Pieroo – die Menschen, die aus dem Meer gerettet wurden; du hast ja schon von ihnen gehört.“ Sie begrüßten sich herzlich. Jenny entging nicht, dass Pieroo die Hydritin ungewöhnlich lange inspizierte, was sie auf die Ausstrahlung der Hydritenfrau zurückführte. Sie wirkte auf merkwürdige Weise

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