Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
hier relativ dicht unter der Erdoberfläche lagen? Oder war die Basis mit einem Störfeld gegen Spionage geschützt?
„Kurzbein, du gehst mit deiner Gruppe voraus und hältst nach Eisenmännern Ausschau. Greif sie aber unter keinen Umständen an. Wenn ihr welche entdeckt, kommt sofort zurück und macht Meldung. So will es das neue Spiel.“
Kurzbein bestätigte. Der Indio verschwand mit den fünf „Spielern“ seiner Gruppe zwischen den Bäumen. Währenddessen musste Takeo den bettelnden Großauge beruhigen, der mit seiner Gruppe auch gerne etwas gemacht hätte.
Eine halbe Minute später erklang plötzlich ein langgezogener Schrei. Er ging unter in dem ohrenbetäubenden Kreischen, das die Affen in den Bäumen anstimmten. Gleich darauf schien der komplette Dschungel der näheren Umgebung in Aufruhr zu geraten.
Takeo preschte los. Er pflügte mit seinem tonnenschweren Körper förmlich durch die Vegetation, trampelte niederes Gebüsch platt und ließ selbst unterarmdicke Bäume splittern. Dabei öffnete er das Fach, in dem er seinen Laserblaster aufbewahrte, und zog die Waffe hervor.
Sekunden später bot sich ihm ein unerfreulicher Anblick. Zwischen zwei Bäumen stand ein zwei Meter fünfzig großer, wuchtig und kantig wirkender Metallo. Sein Kopfteil wirkte wie eine Axtklinge. Ansonsten besaß er teilweise humanoide Formen, ein kastenartiges Rumpfteil mit zwei Beinen, aber gleich vier Arme, an deren Enden scharfe Klingen saßen.
Von einer tropfte Blut. Das Blut eines Indios, der ein Stück seitlich des Roboters stöhnend auf dem Boden lag. Auch Kurzbein hatte einen langen blutenden Schnitt im Oberschenkel abbekommen.
Fünf Indios schossen ihre Pfeile auf den Metallo ab. Wirkungslos, mit klackenden Geräuschen, prallten sie von ihm ab, lediglich einer verfing sich in dem Röhrengeflecht knapp über den Beinen.
Der Metallo riss ihn heraus, zerbrach ihn und war gerade im Begriff, gegen die Indios vorzurücken, als er abrupt stoppte. Der Grund dafür war eindeutig Miki Takeo, in dem er einen zumindest gleichwertigen Gegner auszumachen schien.
Der Android hatte die nähere Umgebung längst gescannt. Bei allen Ungenauigkeiten schien dieser Metallo hier alleine auf Patrouille zu sein.
Für einen Moment schien die Zeit zu erstarren, als sich die beiden künstlichen Wesen gegenüberstanden und sich gegenseitig scannten. Der Metallo stand im Begriff, Hilfe herbeizurufen, erkannte Takeo. Die typische Energiematrix einer Funkstation lief an!
Er zögerte nicht lange. Wenn sich der Feind so früh auf die Angreifer einstellen konnte, waren ihre Erfolgsaussichten gleich null. In einer gleitenden Bewegung hob er den Laserblaster und löste ihn aus. Es zischte hässlich, als der fingerdicke rote Energiestrahl seinen Weg in das Brustteil des Roboters fand – und dieses zerplatzen ließ.
Die Indios warfen sich instinktiv zu Boden, als die Blechteile nach allen Seiten weg sirrten. Einen erwischte es trotzdem am Kopf. Der Metallo aber sank zusammen, als hätte Takeo einer Marionette die Fäden gekappt. Er fiel auf den pflanzenüberwucherten Boden und rührte sich nicht mehr.
Miki Takeo steckte erleichtert den Blaster weg, während ihm die Indios huldigten. Er schaute nach den Verletzten, die es allesamt überleben würden, und befahl Großauge, der medizinische Kenntnisse zu besitzen schien, sie zu versorgen. Der Indio öffnete einen Beutel mit getrockneten Blättern, verwandelte diese in seinem Mund zu einem zähen Brei und schmierte diesen auf die Wunden. Dann verband er sie mit großen Blättern, die er von den umliegenden Bäumen pflücken ließ.
„Was genau ist passiert?“, wollte Takeo von Kurzbein wissen.
„Eisenmann plötzlich vor uns“, antwortete der Indio und drückte sacht auf das Blatt, das seine Oberschenkelwunde verschloss. „Ich Angriff, guter Spieler! Aber Messer von Eisenmann schneller.“
Takeo sparte sich den Anpfiff, dass sie Order gehabt hatten, nicht anzugreifen. Vermutlich war es nicht zu vermeiden gewesen, nachdem der Metallo sie gesehen hatte. „Gut gespielt“, lobte er stattdessen. „Dass er direkt vor euch aufgetaucht ist, war einfach Pech.“
Er untersuchte den zerstörten Metallo nun genauer. Dessen Gelenke waren mit einer Reihe kleiner Servomotoren betrieben worden. Im Brustkorb hatte ein Akku gesteckt, über dessen Leistungsfähigkeit der Android nun nichts mehr sagen konnte. Ansonsten war der Roboter tatsächlich willkürlich aus allen möglichen Metallteilen zusammengesetzt, die
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