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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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direkt auf Matt zu, obwohl sie in eine ganz andere Richtung gingen!
    „He, ihr!“, rief er. „Kennt ihr vielleicht einen Weg über den Fluss? Ich muss auf die andere Seite!“
    „Was willst du dort?“, fragte der vorderste der Schatten, ohne den Kopf zu heben. „Der Weg auf die andere Seite ist dir nicht bestimmt. Komm mit uns. Wir sind hier, um dich abzuholen.“
    Matt wich zurück. „Wer … wer seid ihr?“ Er kannte die Stimme des Mönchs irgendwoher, aber er konnte sie nicht zuordnen. „Wohin wollt ihr mich bringen?“
    Der Vorderste riss ruckartig den Kopf hoch. In der Tiefe der Finsternis, die die Kapuze vollkommen ausfüllte, entstand ein Gesicht. Schnell wie ein Komet kam es näher, wurde größer – und explodierte als hassverzerrte Fratze direkt vor Matt.
    Professor Dr. Jacob Smythe!
    Matt schauderte. „Nein“, flüsterte er, „nein …“
    „Wo wir dich hinbringen werden?“, brüllte Smythe geifernd. „In die Hölle natürlich, Commander Drax! In die Hölle, verstehst du? Da, wo du auch uns hingebracht hast!“
    „Ich … nein …“
    „Nein? Doch! Dank dir bin ich von Bomben zerfetzt worden und dort gelandet! Weißt du, wie es in der Hölle ist? Ich weiß es nur zu gut. Und du wirst es auch bald erfahren, Commander Drax! Wir nehmen dich mit uns!“
    Matt sah weitere dunkle Schatten, die um ihn kreisten. Seine Furcht wurde immer größer. „Nein … ich gehe nicht mit euch!“, ächzte er.
    Die zweite Gestalt trat aus der Reihe und postierte sich neben der ersten. „Glaubst du, dass du eine Wahl hast … Dad?“
    „Dad?“ Matt lief es eiskalt über den Rücken. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Aus der Schwärze der Kapuze schälten sich Daa’tans Züge. Auch in seinem Gesicht konnte er Hass und Wut erkennen. „Du hast mich umgebracht, Dad. Deinen eigenen Sohn. Darf so jemand ins Licht? Nein. Jemand wie du fährt zur Hölle, Dad. Kindermörder!“
    „Ja, Kindermörder!“, ertönte eine hohe, helle Stimme.
    Matt begann zu schluchzen. „Ann, nein, bitte … Ich habe dir nichts getan …“
    „Du hättest mich retten können, Daddy. Wenn du umsichtiger gehandelt hättest, würde ich noch leben. Doch das können wir alles in der Hölle besprechen.“
    „Ich werde mitdiskutieren“, mischte sich der nächste Schatten ein.
    „A-Aruula?“, fragte Matt ungläubig. „Nein, nein … du bist nicht tot.“
    „So, bin ich das nicht?“ Das höhnisch verzerrte Gesicht der Kriegerin blickte ihn aus der Finsternis an. „Ich fühle mich aber so. Du hast mich verstoßen, hast unsere Liebe und unsere Freundschaft verraten, um dich mit dieser kleinen Taratzenhure Xij zu vergnügen. Was meinst du, Maddrax, wie soll ich mich da fühlen? Ja, meine Seele ist tot. Orguudoo ist mein Zeuge. Frag ihn, wenn wir dich in sein dunkles Reich führen. Und nun komm …“
    Die Schatten traten vor.
    „Nein!“, brüllte Matt und wich zurück. „Ich habe sehr wohl die Wahl. Ich komme nicht mit euch. Ich finde einen Weg auf die andere Seite des Flusses, verlasst euch drauf!“
    Im nächsten Moment war die Hütte, waren die finsteren Schatten verschwunden. Matt stand auf der anderen Seite des Stroms. Und blickte in das strahlend helle Licht, das vom Himmel schien und eine Art Tunnel bildete.
    So etwas Schönes hatte Matt noch niemals zuvor gesehen. Gleichzeitig wurde ihm klar, dass die Schatten Manifestationen seiner schlimmsten Ängste gewesen waren. Ängste, die er auf seinem Weg ins Licht nun aber endgültig hinter sich gelassen hatte …
    Matt fühlte sich unglaublich glücklich. Er stand unter dem Tunnel aus reinem Licht, der hoch in die Unendlichkeit führte. Ganz weit oben sah er seine Eltern. Sie winkten ihm zu. Und er war bereit, ihnen zu folgen …
    In dem Moment, da er Matts Arm aus der Sphäre zu ziehen versuchte, war Miki Takeo etwas aufgefallen, das er jetzt überprüfen wollte. Es schien ihm, als wären die Blitze nicht in Matts Körper eingeschlagen, sondern im Gegenteil aus ihm heraus in die Hülle der Energieblase gefahren.
    Er rief die Aufzeichnung seiner optischen Sensoren ab und verlangsamte sie so stark, dass er die Entstehung der Entladung zweifelsfrei bestimmen konnte. Und tatsächlich: Die Blitze entstanden aus Matt selbst.
    Damit hatte er die grausame Funktionsweise dieser Falle enträtselt: Die Energieversorgung der Energieblase speiste sich aus der Körperelektrizität des Lebewesens, das sie umschloss. Es war quasi Matts Lebensenergie, die von der Sphäre

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