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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Sie lief zu Takeo hinüber. „Aber … warum besteht die Sphäre um Matt weiterhin?“, fragte sie.
    „Sie scheint unabhängig von der Maschine, die sie erzeugt hat, zu existieren“, erwiderte Takeo. Irgendwie bezieht sie noch immer Energie. Aber woher …?“
    „Und was machen wir jetzt?“ Xij ballte die Hände zu Fäusten. „Matt geht’s immer schlechter. Er atmet kaum noch, siehst du das?“
    Takeo nickte. „Möglicherweise wurde die Energieblase mit genügend Energie versorgt, um noch eine Weile autark zu bestehen. Das würde aber bedeuten, dass sie kontinuierlich schwächer wird.“
    Er versuchte erneut in die Sphäre zu greifen – und diesmal gelang es ihm, die Hand bis zum Gelenk darin zu versenken. Dies allerdings verursachte ein geradezu wütendes Blitzgewitter an der Eintauchstelle. Es schien ihm aber nicht zu schaden. Takeo schob seinen Arm noch weiter vor und bewegte die Finger, um zu testen, ob sie auch im Inneren der Sphäre funktionierten. Sie taten es.
    „Ich glaube, ich kann ihn erreichen“, schnarrte Takeo, während Xij einen kleinen Freudenschrei ausstieß. Er fasste Matt am Arm und versuchte ihn herauszuziehen. Es gelang …
    … nicht. Als er schon glaubte, Erfolg zu haben, berührte Matts Körper die Innenwand der Sphäre. Und wo Takeos Plysteroxhand problemlos durch die Begrenzung glitt, wurde der organische Körper auf spektakuläre Weise abgestoßen.
    Als Matt die Wand berührte, schien sie plötzlich zu brodeln und produzierte doppelt so viele, wesentlich heller leuchtende Blitze. Die bizarr verästelten Energiespeere schlugen nicht mehr nur in Matts Körper, sie zuckten nun in der Sphäre hin und her, als würden sie ein zorniges Eigenleben führen.
    Rasch ließ der Android los und Matt schwebte wieder zurück ins Zentrum der Sphäre. Auf seinem Gesicht schien ein entrücktes Lächeln zu liegen.
    Takeo registrierte es mit Besorgnis. War der Freund schon jenseits des Schmerzes? Ging es mit ihm zu Ende?
    Matthew Drax fühlte sich unfassbar frei und leicht. Er schwebte unter der Decke der Stahlkugel, während tiefer Frieden ihn umfing. Unter sich sah er eine schillernde Seifenblase, in der ein Mann in ungewöhnlicher Haltung hing. Er schien bewusstlos zu sein.
    Bin ich das?, fragte sich Matt verwundert. Aber es ließ ihn seltsam kalt. Weder die Vorgänge da unten noch das Schicksal des Mannes interessierten ihn. Lediglich die Blitze, die durch die Blase zuckten und den Bewusstlosen umflorten, flößten ihm eine ungewisse Furcht ein.
    Ich will das nicht mehr sehen …
    Er hatte es kaum gedacht, als er plötzlich inmitten eines sonnenbeschienenen Kornfeldes stand. Er spürte den sanften Wind, in dem sich die Ähren sachte wiegten. In der Ferne wurden zwei Personen sichtbar. Sie kamen schnell näher.
    Dann standen sie vor Matt, bis zum Bauch in den Ähren. Sie hielten sich an den Händen und lächelten ihn an.
    „Mum, Dad!“, rief er. „Ich bin so glücklich, euch wiederzusehen!“
    „Matt, mein Junge! Schön, dass du mal wieder vorbei schaust. Es ist so lange her“, erwiderte Eve Drax. Ihr Lächeln war wehmütig und entspannt zugleich. Sie sah so wunderschön aus in dem leichten Sommerkleid, das ihre Beine umwehte.
    „Ich liebe dich, Mum. Und dich genauso, Dad. Nehmt ihr mich mit? Ich will ab jetzt immer bei euch bleiben.“
    Simon Drax schaute ihn aus seinen klugen Augen ernst an. „Du musst uns einfach folgen, Junge. Dann wirst du uns finden. Aber es wird nicht leicht.“
    Kummer überflutete Matt. „Wie meinst du das, Dad?“
    Im nächsten Moment befand er sich am Ufer eines breiten, baumbestandenen Flusses, der sich träge und zeitlos seinen Weg durch eine Wiesenlandschaft bahnte. Am anderen Flussufer gingen zwei alte Menschen Hand in Hand über die Wiesen. Dabei entfernten sie sich langsam vom Fluss.
    Matt lief in zunehmender Verzweiflung am diesseitigen Ufer entlang. „Mum, Dad, wartet auf mich!“, schrie er, aber die beiden schienen ihn nicht zu hören. Und er selbst fand keinen Weg über den Strom.
    Nicht hier …
    So rannte er den Flusslauf hinunter. Hinter einem uralten Baum tauchte ein dunkler, windschiefer Holzschuppen auf. Matt verharrte. Während sich der bisher sonnige Himmel allmählich verfinsterte, öffnete sich die Tür des Holzschuppens wie von Geisterhand. Unheimliche Schatten traten heraus. Sie wirkten wie Mönche, die die Köpfe gesenkt und sich eine weite Kapuze über den Kopf gezogen hatten. Hintereinander gingen die Unheimlichen, und sie kamen

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