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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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neben etlichen anderen Idiomen in seinen Chips gespeichert hatte. Der Mensch versuchte von ihm wegzukommen und sank dabei weiter ins Schlammloch ein. Trotzdem schaffte er es bis ans Ufer.
    Da Takeo ohnehin entdeckt war, konnte er sich nun auch zeigen, in der Hoffnung, vielleicht Verbündete oder zumindest Informanten zu gewinnen. Er stieß die verbrauchten Reinigungsflüssigkeiten aus, deren Luftblasen nach oben stiegen und an der Oberfläche des Schlammlochs zerplatzten. Dann erhob sich Takeo langsam. Alle seine Systeme arbeiteten wieder einwandfrei. Nun ja, fast alle, aber die Servos des linken Arms brachten immerhin gut 80 Prozent an Leistung und das Kühlsystem wurde nur bei extremen Temperaturen gebraucht.
    „Schießt!“, rief einer der Indios auf der Anhöhe in dem spanischen Dialekt. Damit konnten nur primitive Waffen gemeint sein. Trotzdem war Takeo auf der Hut, um gegebenenfalls gleich wieder abzutauchen.
    Als er inmitten des Schlammlochs stand und den verzerrten Wesen – offensichtlich waren es Indios, die eine unbekannte Kraft verdreht und verzerrt hatte und die dennoch überlebt hatten – gegenüberstand, sah er, wie sie Pfeile auf Bögen spannten und auf ihn anlegten. In der hereinbrechenden Nacht und von Schlamm überzogen musste er ihnen wie ein Wesen aus einer anderen Welt erscheinen.
    In der nächsten Sekunde flog ein Pfeilhagel heran und traf seine Panzerung. Natürlich konnte ihm keine der Metallspitzen etwas anhaben; nur einige Schrammen und leichte Dellen blieben zurück. Die meisten Pfeile prallten an seinem Plysteroxkörper ab, einige zerbrachen daran.
    Die Indios zögerten, als sie keinen Erfolg sahen. Einer, der aufgrund eines verkürzten Beins noch schiefer als die anderen stand, hob die Hand. Seine Genossen stellten den Beschuss ein. Nur das haarige Exemplar mit den fast bodenlangen Armen, das ins Sumpfloch eingetaucht war und jetzt auf einem quer liegenden Baumstamm stand, trommelte sich mit seinen Krallen verzweifelt vor die Brust.
    „Chef!“, brüllte es. „Eisenmann töten!“
    Die anderen gehorchten ihm nicht. Mit seinem Führungsanspruch schien es nicht weit her zu sein.
    Takeo tat einen Schritt auf den Mann zu, packte ihn unter den Achseln und hob ihn hoch. Der Indio – Miki hatte Mühe, diese verzerrten Wesen so zu nennen – begann zu wimmern, als er die Lage zu begreifen schien, in die er geraten war. „Teddy kaputt, Maddrax schuld“, jammerte er.
    Der Verzerrte hatte Kontakt zu Matt gehabt! Takeo horchte auf. Mit ausgestreckten Armen und den Indio behutsam haltend, stieg er aus dem Schlamm und arbeitete sich seitlich der restlichen Gruppe ein Stück den Hang empor, wobei er tiefe Spuren hinterließ. Dort, wo der Boden wieder fester war, setzte er den „Chef“, wie er sich selbst genannt hatte, vor einem Gebüsch ab.
    Der Behaarte sank mit weichen Knien in sich zusammen und blieb reglos sitzen. Die anderen kamen vorsichtig näher heran, als sie sahen, dass ihr Kollege unverletzt geblieben war.
    „Ich bin nicht euer Feind“, sprach Takeo die Indios auf Spanisch an, hob die Arme und trat zwei Schritte zurück. „Die Eisenmänner sind auch meine Feinde. Ich hatte mich im Schlammloch vor ihnen verborgen.“
    „Eisenmänner Feinde“, bestätigte Kurzbein. „Du Eisenmann!“
    „Aber ich bin ein anderer Eisenmann“, antwortete Takeo. „Wäre ich euer Feind, hätte ich euch alle getötet. Euren Chef als ersten.“
    „Nich mehr Chef!“, behauptete Kurzbein in das ferne Brüllen eines Jaguars hinein.
    „Chef, doch!“, krächzte Langarm, rappelte sich nun doch hoch und drohte in Richtung der Stammesgenossen.
    „Nich mehr Chef“, beharrte Kurzbein. „Ich neuer Chef. Guter Chef, ja, ja.“
    „Nein! Ich besser Chef!“, machte ihm einer mit einem extrem großen, seitlich verzerrten Auge die angestrebte Position streitig.
    „Anderer Eisenmann soll Chef sein!“, schlug einer mit einem Höcker auf dem Rücken vor. „Ist stark. Wunderbar, bitte, ja, ja.“
    Alle anderen starrten den Buckligen an, während Langarm zu weinen begann. „Ich Chef …“
    Miki Takeo erkannte die Gunst der Stunde. Mit einem starken Auftritt würde er die Streitigkeiten unter den Indios beenden und sich selbst an deren Spitze setzen können – was seinen weiteren Plänen sehr zupasskam. „Nennt mich Takeo“, sagte er mit dröhnender Stimme. „Euer Kumpan hat recht: Ich bin ein starker Chef. Ich kann euch führen – und dafür sorgen, dass die Eisenmänner euch nichts mehr

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