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Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Titel: Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wäre unweigerlich auf Rulfans Familie gestürzt – wenn Aruula ihn nicht mit ihrem Körper aufgehalten hätte. Dabei war sie an der Wirbelsäule verletzt worden. Trotzdem bereute sie ihr Tun nicht. Im Gegenteil hätte sie sich lebenslang Vorwürfe gemacht, wäre sie nicht hinzugesprungen.
    Aruula schlürfte ihren Tee und spülte die Bissen hinunter. „Und was sagt er noch so, dein Vater?“
    „Er sagt: ‚Nur an der Grenze des Schmerzes werden Sieger geboren‘.“
    „Was?“ Aruula verschluckte sich beinahe. „Nur an der Grenze des Schmerzes …? Das hat er gesagt?“ Juefaan nickte. Danach schwieg er, und Aruula verspeiste ihr Frühstück und dachte über Rulfans Satz nach.
    Als sie fertig war und sich bedankte hatte, räumte Juefaan zusammen und trug das Tablett zur Tür. Dort drehte er sich um und sagte: „Ich komme gleich wieder.“
    „Warum?“
    „Du wirst bald wieder gesund sein, doch bis dahin will ich dein Knappe sein.“ Er sagte das mit einer Entschlossenheit, auf die Aruula erst einmal nichts zu entgegnen wusste. Juefaan ging und sie wusch sich und bürstete ihr Haar. Selbst das tat weh.
    Als der Junge später wiederkam, fragte sie ihn: „Was macht ein Knappe denn so?“
    „Ich werde dir dein Schwert tragen und die Sachen, die du zum Trainieren brauchst. Ich werde dich begleiten, wohin du gehst, dir helfen, wenn du Hilfe brauchst, und alles tun, was du sagst.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn dir ‚Knappe‘ nicht gefällt, nenn es von mir aus ‚Diener‘.“
    Aruula hätte gern protestiert, doch das ging nicht – zu sehr rührte sie das Angebot des Jungen, oder genauer gesagt sein Entschluss, denn die Wahl, abzulehnen oder anzunehmen schien ihr gar nicht zu bleiben.
    „Gut“, sagt sie. „Ich bin dir sehr dankbar dafür, Juefaan. Doch wir wollen dich weder Knappe noch Diener nennen, sondern einfach Freund. Und jetzt hilf mir bitte, mich in dieses verdammte Lederkorsett einzuschnüren. Es sieht war hässlich aus, entlastet aber die Wirbelsäule ganz gut.“
    Juefaans Gesicht glühte vor Stolz und Freude und er half ihr mit dem Korsett. Danach schulterte er ihr Schwert und einen vollen Wasserschlauch und begleitete sie nach draußen. Sie verließen die Burg und gingen Seite an Seite der Morgensonne entgegen. Es war frisch aber trocken. Tautropfen glänzten im Gras. In den Baumwipfeln rauschte die Morgenbrise.
    Sie kamen an der uralten, halb verfallenen Kapelle vorbei, von der Rulfan die letzten Reste ihres Daches hatte abtragen lassen, um sie als Hangar für sein Luftschiff benutzen zu können. Jetzt stand sie leer – das Schiff war von einem Wesen aus grauer Vergangenheit vernichtet worden, dem ZERSTÖRER.
    Auf der Lichtung begann Aruula mit ihrem täglichen Training.

    „Was sind das für gefährliche Spielzeuge, die ihr da durch unser schönes scootisches Bergland schleppt?“ Der Mann, der das rief, trug einen schwarzen Kapuzenmantel und stand gut zweihundert Schritte über ihnen in einem Hang.
    „Was haben wir denn da für ein herziges Kapuzenmännlein?“, raunte Helgaaja und blieb stehen.
    „Hoffentlich hat euer Mütterchen euch beigebracht, wie man solche langen scharfen Schwerter anfasst, ohne sich in die Finger zu schneiden!“ Der Schreihals in Schwarz lachte und einige seiner Kumpane lachten auch, manche am Fenster des kleinen Bauernhauses, das auf dem Weidenhang stand, einer vom Waldrand auf der anderen Hangseite aus, wo er auf einer Art Thron hockte.
    „Mir scheint, das Kapuzenmännlein bettelt um Prügel“, sagte Gorguuna. „Soll ich zu ihm hochgehen und ihn einmal kräftig auf die Klinge beißen lassen? Und ihn danach zwingen, seine Zähne herunterzuschlucken …“ Sie setzte sich in Bewegung.
    „Warte noch.“ Helgaaja hielt die Schwester am Arm fest. „Er redet, wie nur Leute reden, die sich für unbesiegbar halten. Vielleicht gibt außer seiner Dummheit noch einen realistischen Grund dafür. Das sollten wir erst herausfinden, bevor wir handeln.“
    „Kümmere dich doch um die beiden süßen Vögelchen, bis wir hier oben fertig sind, Bakkos!“, rief der Kapuzenmann von der Weide aus über den Weg hinweg zur anderen Hangseite hinüber. Um ihn herum lagen reglose Körper im Gras: schwarze Shiips und eine unbekleidete Frau. „Siehst du nicht, wie schutzlos und verängstigt sie da unten herumstehen? Haben sich bestimmt verlaufen, die Ärmsten!“
    Gorguuna griff über die Schulter zum Griff ihres Schwertes. „Ich denke schon, dass ich jetzt da hochgehe

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