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Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Titel: Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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unterhalb einer Bergkuppe, die Burg.
    Canduly Castle! Das musste der Ort sein!
    Er flog ein paar Schleifen hoch über dem Gebäudekomplex und hielt nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau. Dem Ziel – dem Superior Magtron – so nahe zu sein, euphorisierte ihn geradezu.
    Das Universum meinte es gut mit ihm: Erst lief ihm dieser Drax über den Weg, dann fand er in dessen Erinnerungen den Hinweis auf ein mächtiges Artefakt-Werkzeug, und jetzt kreiste er schon über dem Schatz, der ihm dabei sollte, die Tarnung, die über dem entarteten Tor lag, aufzubrechen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er das Magtron in den eigenen Händen halten würde.
    Der Burghof erschien ihm zu eng für eine Landung, also fasste er die Rodung rund um den Burggraben ins Auge und entschied sich für die weite Fläche vor dem Haupttor als Landeplatz. Über ihr senkte er das Shuttle langsam zu Boden. Die Baumwipfel bogen und schüttelten sich, von den Birken und Eichen zwischen den Nadelbäumen wirbelte das letzte Vorjahreslaub, und das noch hellgrüne und niedrige Gras wurde dicht an den Boden gedrückt.
    Schließlich setzte das schwere Fluggerät auf. Der Archivar überprüfte die Kontrollanzeigen und fuhr die Triebwerke endgültig herunter.
    Nicht einen Gedanken verschwendete er an einen komplizierten Plan – er würde einfach seine Forderung stellen, das Tor zu öffnen, oder es notfalls sprengen. Danach würde er den Albino, diesen Rulfan, auffordern, beim Shuttle zu erscheinen, und dessen Gehirn scannen, um das Versteck des Magtrons zu erfahren. Blieb nur noch, den Supermagneten zu bergen und wieder abzufliegen. Ganz einfach. Wer wollte ihn denn aufhalten?
    Der Archivar öffnete die Gurte und stand auf. Eine kurze Überprüfung des Exoskeletts und der Servomotoren, dann verließ er das Cockpit und wechselte in den Laderaum, um die notwendige Ausrüstung zusammenstellen und anlegen. Viel brauchte er nicht für diese einfache Operation. Zum Schluss zog er noch eine Dosis des Schlangengifts auf und spritzte sie sich in die Armvene, sozusagen als kleine Wegzehrung. Wie gut das tat! Er spürte die belebende Wirkung sofort.
    Nun war genügend Zeit vergangen, dass sich die zweifellos erregten Gemüter der Burgbewohner wieder beruhigt haben mussten. Zeit, seine Forderung zu stellen.
    Der Archivar kehrte ins Cockpit zurück und aktivierte die Außenlautsprecher.
    „Ich komme ohne böse Absichten und wünsche den Herrn der Burg zu sprechen: Rulfan von Coellen!“, dröhnte draußen seine Stimme. „Ich habe eine Botschaft von Commander Matthew Drax für ihn. Wir treffen uns vor dem Tor der Burg.“
    Das sollte genügen – und verhindern, dass die Bewohner auf den Gedanken kamen, ihn unter Beschuss zu nehmen.
    Er öffnete er die untere Ausstiegsluke und schritt über sie hinweg aus dem Shuttle. Draußen sah er sich erst einmal um: Kühl war es, die Luft dafür trockener als in Mittelamerika.
    Die Burg – oder vielmehr das, was er hinter der hohen Wehrmauer sah – war beeindruckend. Beachtliche Wehrtürme ragten aus dem Gebäudekomplex auf, daneben aber auch moderne Stahlzylinder, Rohrleitungen und Zahnräder. Ein neueres Gebäude war außen an die Mauer angebaut und vermittelte den Eindruck, als käme es dem Burgherren heutzutage nicht mehr darauf an, seinen Besitz uneinnehmbar zu machen. Trotzdem waren die Zeugnisse der früheren Befestigungen unübersehbar: Ein breiter, mit Wasser gefüllter Graben verlief in einigem Abstand rund um die Burg. Das Tor unter dem wuchtigen Eckturm schien durch eines aus Stahlsegmenten ersetzt worden zu sein.
    Merkwürdigerweise entdeckte der Archivar keine Menschen, weder auf den Türmen noch hinter den Fenstern oder auf den Zinnen. Trotzdem glaubte er nicht daran, dass die Festung verlassen war. Vermutlich waren die Primitiven nur erschreckt über sein Aussehen.
    Er machte sich auf den Weg zum Tor und blieb an der Stelle stehen, wo es aufliegen würde, wenn man öffnete. Dass es ihm verschlossen bleiben könnte, kam dem Archivar gar nicht in den Sinn.
    Bei all dem war er sich seines euphorisierten Zustandes durchaus bewusst. Das war dem Schlangengift zu verdanken, das er auf so wunderbare Weise entdeckt hatte 4 , und dem daraus gewonnenen Serum, das nicht nur seine Wirbelsäulenbeschwerden linderte, sondern auch seine Nerven stärkte. Es machte ihn, nun ja – irgendwie zuversichtlich. Es spornte ihn an und half ihm, alle inneren Hemmungen und Bedenken zu überwinden. Oder nein, das war der falsche

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