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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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es gibt tatsächlich einen Weg«, sagte Goldbiss langsam. Er sah Watkingle an; der zuckte mit den Schultern. »Unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten glaube ich, dass ich Euch helfen muss. Ihr müsst Euch jedoch mit einem Preis einverstanden erklären, der noch von Kommodore Monckton und meinen Vorgesetzten festzulegen ist, zuzüglich der Antwort, die Ihr uns bereits schuldet.«
    »Das heißt ja die Katze im Sack kaufen!«, empörte sich Susi. »Ihr Ratten schießt wirklich den Vogel ab!«
    »Nun, gegen ein Stück Möwenbraten hier und da ist doch nichts einzuwenden«, verteidigte sich Watkingle.
    »So habe ich das nicht gemeint!«, sagte Susi. »Warum sollte Arthur sich einverstanden erklären, einen –«
    »Ist schon gut, Susi«, unterbrach Arthur sie. »Ich stimme zu.«
    Wenn ich nicht zustimme, wird sowieso bald alles egal sein, sagte er sich. Und eine leise innere Stimme, die in einem dunklen, hässlichen Teil seines Verstandes hauste, fügte hinzu: Außerdem kann ich mein Wort ja zurücknehmen – schließlich sind es nur Ratten …
    »Ich muss Euch auch auffordern, dieses Geheimnis zu wahren, Lord Arthur«, fuhr Goldbiss fort. »Ihr alle müsst es wahren.«
    Arthur nickte, desgleichen Susi, obwohl ihn der leise Verdacht beschlich, dass sie dabei heimlich die Finger kreuzte.
    »Bin immer froh, wenn ich ein Geheimnis für mich behalten kann«, sagte Scamandros. »Habe schon Hunderte davon, sind alle hier oben weggesperrt.« Bei diesen Worten tippte sich der Zauberer an die Stirn, wo prompt die Tätowierung eines Schlüssellochs erschien, in das sich ein Schlüssel steckte und herumdrehte, und dann verwandelten sich Loch und Schlüssel in ein Heer von Fragezeichen, die Scamandros über die Schläfen bis zu den Ohren tanzten.
    »Ausgezeichnet!«, rief Goldbiss zufrieden. »Lord Arthur, Ihr wisst von unseren Simultanflaschen – nämlich dass etwas, was in eine von zwei zusammengehörenden Flaschen gesteckt wird, in der anderen Flasche erscheinen wird?«
    »Ja, für Nachrichten und dergleichen. Aber Monckton hat mir gesagt, dass sie nur in der Grenzsee funktionieren!«
    »Das ist korrekt – für die meisten. Aber wir besitzen eine kleine Anzahl sehr spezieller Simultanflaschen, oder, um präzise zu sein, Simultannebukadnezare, die nicht nur auch außerhalb der Grenzsee funktionieren, sondern –«
    »Was ist ein Nebukadnezar?«, fragte Susi.
    »Eine Flaschengröße«, erklärte Scamandros. Auf seiner linken Wange erschienen acht Flaschen aufsteigender Größe und stellten sich in einer Reihe auf. Die kleinste war ungefähr einen Zentimeter hoch, die größte reichte vom Kinn bis an die Ohrspitze. »Eine große Flaschengröße. Da hast du die normale Flasche. Dann kommt eine Magnum, so groß wie zwei normale. Jeroboam fasst die vierfache Menge, und so weiter: Rehoboam sechs Flaschen, Methusalem acht, Salmanazar zwölf, Balthazar sechzehn und schließlich Nebukadnezar zwanzig.«
    Er fing an, in seinem Mantel herumzuwühlen, und redete dabei weiter: »Habe hier irgendwo eine Jeroboam mit einem nicht üblen kleinen Schaumwein, ein Geschenk vom armen alten Kapitän Katzenkissen –«
    »Ja, ja«, unterbrach Goldbiss den Monolog des Zauberers. »Die Simultannebukadnezare sind sehr große Flaschen, von denen wir einige Paare an verschiedenen Stellen des Hauses deponiert haben, darunter auch eine Flasche im Oberen Haus. Ihr Fassungsvermögen ist so wichtig, weil sie dadurch den Transfer von einem der Unseren erlauben, aber nicht, das muss ich gleich hinzufügen, von jemandem Eurer Größe, Lord Arthur.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte Arthur. »Und hier kommen Sie ins Spiel, Doktor Scamandros. Ich will, dass Sie mich in eine Erhobene Ratte verwandeln! Vorübergehend, meine ich.«
    »Und mich auch!«, ergänzte Susi.
    »Das ist nicht ganz einfach«, wandte Doktor Scamandros ein. »Ich habe euch zwar einmal das illusionäre Aussehen von Ratten verliehen, aber euch tatsächlich umformen, wenn auch nur für begrenzte Zeit – ich weiß nicht. Ihr könntet es selbst mit dem Schlüssel machen, Lord Arthur.«
    Arthur nickte. »Vermutlich könnte ich das. Es bliebe aber die Sorge, ob ich mich dann wieder zurückverwandeln könnte. Wenn Sie es aber machen, dann wird sich die Wirkung irgendwann verlieren, nicht wahr?«
    »Davon kann man ausgehen«, bestätigte Scamandros. »Aber ich kann nicht mit Gewissheit sagen, wie sich so ein Zauber auf Euch auswirken wird, Lord Arthur. Es wäre denkbar, dass der Schlüssel ihn als

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