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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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unterdessen seine Maske aufgehakt, sodass sie jetzt unter seinem Mund baumelte und er besser sehen konnte. Seine schwarzen Augen huschten hin und her, und seine Nase zuckte, als er den herannahenden Feind witterte. Plötzlich stürzte er mit erhobener Klinge los.
    »Wo ist –«, setzte Susi an, als so ein Rattenfängerautomat unter dem Laufgang hervorsprang. Leise klimpernd wie Münzen in einem Lederbeutel sauste die vier Meter lange und einen halben Meter breite Gottesanbeterin aus blitzendem Stahl auf sie zu, sie öffnete ihre riesigen Scheren und schnappte nach Stachelborste. Gleichzeitig schlugen ihre langen, rasiermesserscharfen Taster wie Peitschen nach Arthur und Susi.
    Stachelborste unterlief einen Fangarm, hob ihn am Gelenk an und drückte die linke Schere des Automaten in die rechte, woraufhin sie sich fest umklammerten. Susi sprang vor einem Taster zurück, aber nicht schnell genug: Er versetzte ihr einen Schnitt quer über den Bauch und versuchte sich um ihren Hals zu wickeln, um ihr den Kopf abzutrennen, aber sie konnte ihn mit dem Messer abblocken und unter den Handwagen schlüpfen.
    Arthur parierte instinktiv mit seinem Messer und machte eine Drehung, um den Taster einzuklemmen, packte ihn, ohne weiter nachzudenken, und zog. Die scharfen Ränder schnitten ihm in die Hand, was wehtat, aber dafür gelang es ihm, den Taster ganz aus dem Maschinenkopf herauszuziehen, was einen gewaltigen Funkenregen erzeugte, der wie ein kleines Feuerwerk zischend aus dem Loch schoss.
    »Trefft das rote Auge«, schrie Stachelborste, »solang die Scheren noch ineinandergreifen!«
    Arthur rannte los. Der zweite Taster des Automaten schlug nach seinem Bein, aber Arthur machte einen Satz darüber hinweg und sprang so hoch, dass er auf dem Rücken des Rattenfängers landete. Sofort warf sich der Automat nach hinten, aber Arthur packte ihn an seinem dreieckigen Kopf und stach das Messer in das rote Auge bis ins Zentrum. Die kleine Tüte, in der der Fünfte Schlüssel steckte, schlug gegen die Metallplatten, als Arthur die Klinge noch einige Male in den Automaten stieß. Dieser gab endlich ein hohes, elektronisches Kreischen von sich und knickte langsam auf dem Laufgang ein, bis seine Hinterbeine schlaff über den Rand hingen.
    Arthur kletterte vorsichtig herunter, denn er wollte nicht riskieren, den toten Automaten aus dem Gleichgewicht zu bringen und letzten Endes noch gemeinsam mit ihm in die rauchige Tiefe zu stürzen. Sobald er wieder fest auf eigenen Beinen stand, machte sich Stachelborste daran, den Rattenfänger über den Rand zu schieben.
    »Die können sie auch aufspüren«, erklärte die Erhobene Ratte. »Wann immer einer zerstört wird, kommen andere die Überreste suchen.«
    Arthur half ihm schieben, während Susi unter dem Handwagen herausrutschte und dem Rattenfänger einen nicht sehr hilfreichen, aber sicherlich befriedigenden Tritt verpasste, als der schon vom Laufgang kippte.
    »Das hätten wir – ich werde jetzt mal diese Tür aufmachen«, meinte Stachelborste. Er sah Arthur bewundernd an und fügte hinzu: »Gut gekämpft, Lord Arthur!«
    »Danke«, sagte Arthur geistesabwesend. Er warf einen Blick auf seine Pfote und stellte fest, dass sie schon fast vollständig geheilt war; das goldene Blut verschwand, sobald es trocknete. Mit einiger Verspätung fiel ihm ein, dass auch Susi verletzt worden war.
    »Susi, dieser Taster hat dich verletzt! Geht es dir gut?«
    Susi, die über den Rand geschaut hatte, drehte sich um. In ihrem Hemd klaffte ein breiter Riss, und quer über dem pelzigen Bauch verlief eine blutige Linie, und die war weder blau noch richtig rot, sondern lag irgendwie dazwischen.
    »Pah, hab schon Schlimmeres gehabt!«, meinte sie geringschätzig. »Hätt ich meinen alten Mantel an, das Biest hätt nie im Leben auch nur mein Fell geritzt! Gib mir ein oder zwei Tage, dann hat es sich verkrustet, und ich bin wieder kerngesund!«
    »Hab ihn gefunden!«, verkündete Stachelborste. In Kniehöhe drückte er energisch auf eine kaum wahrnehmbare Unebenheit im Gestein. Ein Rumpeln aus dem Innern der Wand war die Antwort. Langsam schwenkte eine große Felstür auf, die so breit wie der Laufgang war.
    »Rein mit der Flasche!«, befahl Stachelborste. Er schob den Handwagen an, und Arthur fasste sofort mit an. Susi kam ihnen etwas langsamer zu Hilfe, und Arthur sah, wie sie das Gesicht verzerrte, als sie sich mit der Schulter gegen die Nebukadnezar stemmte und zu schieben begann.
    Auf der anderen Seite der Tür,

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