Mädchen und der Leibarzt
Territorien durch weltliche Fürsten, die damit für den Verlust ihrer linksrheinischen Gebiete an Frankreich entschädigt wurden.
SALVA VENIA (LAT.): Mit Verlaub. Diese Anstandsformel wurde vor Worte gesetzt, die mit Scham besetzt waren und als unanständig galten. In der Schriftsprache mit sv abgekürzt.
SCHAFWASSER: Frühere Bezeichnung für Fruchtwasser.
SCHARPIE (FRZ. CHARPIE): Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gebräuchliches Verbandmittel aus Leinwandfäden. Die zerzupften Leinenreste waren natürlich selbst nach Abkochung nicht keimfrei.
SCHLUCKBILDCHEN: Kleine Zettel mit religiösen Sprüchen oder Abbildungen, die der Kranke durch Schlucken »in sich aufnehmen« und dadurch Heilung erfahren sollte.
STHENISCHE KRANKHEITEN: Nach der Lehre des englischen Arztes John Brown (1735 – 1788) entstehen Krankheiten entweder durch Reizüberflutung (sthenisch) oder Reizmangel (asthenisch), die man entsprechend mit dämpfenden (Aderlass, kalte Getränke) oder anregenden Mitteln (Alkohol, Wärme) behandelte. Die im 18. Jahrhundert blühenden Theorien über die Entstehung von Krankheiten brachten auch den Animismus nach der Lehre des Georg Ernst Stahl zutage, nach der bestimmte Symptome Äußerungen der Seele sind.
TABULET: Auch Tabelet. Brettkasten mit Schubfächern, den sich die Krämer um den Hals hingen, um damit ihre Waren zu präsentieren.
VAKZINATION: Das von Jenner (nach dem lateinischen vacca = Kuh) so benannte Verfahren der Einimpfung von Kuhpockenlymphe in den menschlichen Körper.
WOHLVERLEIH: Von dem althochdeutschen Wolferley abgeleitet, auch Wolfsblume oder Engelkraut genannt. Die Arnikapflanze wirkt äußerlich angewendet antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzstillend.
DEN FEDERN, DIE FLÜGEL VERLEIHEN
Ich danke:
Ihnen, weil sie dieses Buch noch immer in der Hand halten und mir damit Ihre kostbare Lesezeit zum Geschenk gemacht haben. Und als treuer Leser wissen Sie, dass ich Sie an dieser Stelle immer herzlich willkommen heiße, falls Sie die Angewohnheit haben, am Ende zu beginnen.
Clemens Bley. Falls Sie ein sprichwörtlich »wandelndes Lexikon« zum Damenstift und der Stadt Quedlinburg benötigen, so kann ich Ihnen diesen Historiker empfehlen. Neben der Arbeit an seiner Dissertation (zum Stift Quedlinburg) nahm er sich die Zeit, mein Manuskript durchzulesen, und mir ausführlich und unermüdlich meine unzähligen Fragen zu beantworten; ganz gleich, welches Stichwort ich ihm auch zuwarf, er blieb mir keine Antwort schuldig. Sollte sich dennoch eine Unstimmigkeit in den Roman eingeschlichen haben, so habe ich eine diesbezügliche Frage, beeindruckt von seinem Wissen, zu stellen vergessen.
Dr. Marco B. Fiorini. Aus jedem Winkel der Welt hat er dem Leibarzt und Helena bei ihrem Tun genau auf die Finger geschaut, und dass er manchen Tod nicht verhindern
konnte, liegt allein am Wirken der Autorin. Bei ihm können Sie sich getrost in Behandlung begeben, auch wenn ich weiß, dass er gerne mal einen kurbelbetriebenen Schädelbohrer ausprobieren würde.
Corinna Vexborg. Obwohl sie sich im dänischen Exil befindet, hat sie mir ihre Heimatstadt Quedlinburg mit viel Liebe nahegebracht; ihr verdanke ich viele Tipps während meiner Recherche, ohne die mir andernfalls viel entgangen wäre.
Meinen Büchereulen. Was wäre ein Roman ohne Testleser ? Bouquineur, Johanna, Nachtgedanken, Ottifanta und Schnatterinchen haben mit großer Begeisterung den Leibarzt einer gründlichen Nachuntersuchung unterzogen und festgestellt, dass die Ansteckungsgefahr hoch ist. Falls noch jemand zu uns stoßen mag, finden Sie uns bei www.buechereule.de .
Meinem Literaturagenten Thomas Montasser. Er ist seit Jahren mein persönlicher Leibmedicus. Im Gegensatz zu Monsieur Dottore Tobler liegt es ihm allerdings fern, seine Dienstzeit mit der Sanduhr zu bemessen; vielmehr hat er immer ein offenes Ohr für meine Wehklagen.
Meiner Lektorin Anne Tente. Sie war von dem Projekt sofort begeistert. Und wie immer hat sie das Manuskript mit ihrem legendären Röntgenblick auf Herz und Nieren geprüft und die Patientenakte an Eva Philippon zur Redaktion übergeben. Ihr habe ich dann ehrfurchtsvoll Skalpell und Tupfer gereicht, während sie mit bewundernswertem Fingerspitzengefühl die notwendigen Operationen durchgeführt hat.
Allen Wegbegleitern, die immer an »Das Mädchen und den Leibarzt« geglaubt haben. Besonders meiner Mutter, die ihre Tochter viel zu selten sieht und sich stattdessen als Erstkritikerin mit dem Äskulap
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