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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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herumzutapsen, wird nichts mehr sein, wie es war. Weder die Katze noch der Goldfisch noch die teure Vase auf dem Kaffeetisch werden vor ihr sicher sein. (Selbst wenn vermutlich auch Krabbelkinder sie hätten erreichen können.)
    Ein Mädchen zwischen zwei und fünf will nur eines: forschen und entdecken. Es ist das »Girls just wonna have fun«-Alter. Sie geht das mit großer Entschlossenheit und starkem Willen an. Daran gehindert zu werden macht sie sehr ärgerlich. Natürlich muss sie manchmal gestoppt werden, am besten mit Ablenkung und ab und an auch mit einem lauten »Finger weg!«, verbunden mit dem entsprechenden Gesichtsausdruck. Aber generell ist Forschen und Entdecken das, was sie tun soll, und wenn Sie ihr dazu möglichst viel Gelegenheit geben, wird aus ihr ein glücklicheres und klügeres Mädchen.
    Gerade weil sie ein Mädchen ist, ist diese Phase besonders wichtig, und wie Sie sie handhaben, ist entscheidend. Jetzt ist es an der Zeit, ihr ein möglichst großes Spektrum an Aktivitäten zu bieten: von Natur über Kunst bis zu Sport – jetzt geht’s los!
    Den Mädchen keine Grenzen setzen
    Manchmal setzen wir Mädchen ganz unbewusst Grenzen. Erst kürzlich erschien eine bemerkenswerte Studie über das Redeverhalten gegenüber Kleinkindern. Man fand heraus, dass je nach Geschlecht des Kindes die Eltern auf unterschiedliche Weise über unterschiedliche Dinge mit ihm sprechen. 7
    Zu einem Jungen sagen sie: »Schau, da sind DREI Hasen auf dem Feld da drüben!« Und bei Mädchen: »Schau mal, was da für SÜSSE Hasen sitzen.«
    Zu einem Jungen sagen sie: »Toll, du hast den Turm ja ZEHN STOCKWERKE HOCH gebaut!« Und zu einem Mädchen: »Du hast aber einen SCHÖNEN Turm gebaut.«
    Merken Sie den Unterschied? Jungs = Zahlen, Mädchen = Gefühle. Dieses völlig unbewusste Verhalten hat wesentliche Auswirkungen. Und was wir noch alles bei Mädchen anders machen, weiß keiner so genau.
    Ist das wichtig? Na ja, wir wissen schon lange, dass obwohl Mädchen genauso begabt für Mathe sind, Jungen Mathe mehr mögen und in der Schule besser darin sind. Sie ergreifen deshalb auch häufiger die Berufe, für die man Mathe braucht – wozu in der Regel auch die bestbezahlten Jobs gehören. Mädchen dagegen scheinen vor Mathe ziemlich Angst zu haben (ehrlich gesagt, manche haben auch vor den gruseligen männlichen Mathelehrern Angst, von denen es, zumindest als ich Kind war, eine Menge gab).
    Ich bin sicher, dass Eltern es nicht darauf anlegen, ihre Tochter von nützlichen Mathekenntnissen fernzuhalten. Doch ganz unbewusst lenken wir die Aufmerksamkeit von Jungen auf das Praktische und die von den Mädchen auf Gefühle.
    Deshalb mein Vorschlag: Wir sollten es genau anders herum machen. Mädchen sind für Gefühlswahrnehmungen gut gerüstet, das können wir unterstützen, wir können aber unsere Unterhaltungen auch mit einer Menge Zahlen würzen: »Wie viele Hasen sitzen denn da?« Und Jungen, die für räumliche Wahrnehmung gut gerüstet sind, bringen wir dazu, mehr über Gefühle nachzudenken: »Schau mal, die Hasen da sind ganz aufgeregt, sie haben ihre Ohren aufgestellt und hören uns zu.« Sie müssen damit nicht gleich zwanghaft werden, aber ich wette, schon allein die Lektüre dieser Zeilen bringt Sie dazu, mehr auf Ihre Worte zu achten.
    Sprechen Sie mit Ihrer Tochter über Zahlen und das Zählen und loben Sie sie für gute Ingenieursleistungen mit ihren Legosteinen. Gehen Sie nie davon aus, dass »Mädchen dies und das nicht tun« – sie können und werden es tun, wenn wir sie früh genug dazu ermutigen. Sally Ride, die erste Amerikanerin im All, widmete sich nach ihrer Karriere der Aufgabe, Mädchen für ein naturwissenschaftliches Studium zu motivieren. Ihnen stehen dadurch mehr Möglichkeiten offen, und der Pool guter Wissenschaftler verdoppelt sich – und das können wir dringend brauchen.
    Kinder lernen mit Begeisterung
    Weil Lernen und Spaß für ein glückliches Kind ein und dasselbe sind, wird Ihre Tochter vom ersten bis zum fünften Lebensjahr selbst mehr zu seiner eigenen Entwicklung beitragen, als es später Tausende Euro für teure Privatschulen bewirken können. Es ist wirklich traurig, wenn Eltern so beschäftigt mit dem Geldverdienen sind, dass keine Zeit mehr bleibt, um mit ihren Kindern zu

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