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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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spielen. Und es ist tragisch, wenn den Kindern dann bei der Einschulung die Lust am Forschen und Entdecken längst vergangen ist.
    Kinder übernehmen die Freude am Leben und Lernen von den Erwachsenen um sie herum. Zusätzlich zu ihrer angeborenen Neugier werden sie auch von unserer Neugier und unserem Enthusiasmus angesteckt. Erfahrene Mütter und Väter werden zahlreiche Möglichkeiten finden, ihrem Kleinkind mit großer Begeisterung etwas zu zeigen, und sei es nur beim Busfahren. Wenn Sie selbst begeistert sind – oder zumindest ein bisschen so tun –, wird Ihr Kind sich davon anstecken lassen.
    SICHERHEIT IST VORAUSSETZUNG FÜR DEN ENTDECKERDRANG
    Auch wenn Ihre Tochter kein Baby mehr ist, heißt das noch lange nicht, dass sie über die »Werde ich geliebt und beschützt?«-Sache hinweg ist. Sie ist noch immer relevant. Denn Kleinkinder, die sich sicher fühlen, sind am entdeckungsfreudigsten.
    Der britische Kinderarzt und Psychoanalytiker John Bowlby und die großartige kanadische Forscherin und Wissenschaftlerin Mary Ainsworth führten die ersten Untersuchungen auf dem Gebiet der Kindesentwicklung durch. Sie fanden heraus, dass Babys mit »sicherer Bindung« (das heißt, dass sie darauf vertrauen, dass ihre Eltern für sie da sind) mehr unternehmen und abenteuerlustiger sind. 8 Kleinkinder, die sich der Fürsorge ihrer Eltern oder Betreuer nicht sicher sind, sind anhänglicher und weniger bereit, mit neuem Spielzeug oder einem neuen Freund zu spielen. (Aber machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kleinkind noch sehr anhänglich ist. Da spielt auch das Temperament eine wichtige Rolle, und manche Kinder sind einfach vorsichtiger als andere.)
    Das, was Kinder sicher macht, ist das Gefühl, dass die Eltern immer in der Nähe sind. Wenn sie das als gegeben annehmen, können sie ihre emotionale Energie auf neue Eindrücke lenken. Wenn ihnen dagegen schon das Leben an sich Angst macht, dann ist alles Neue zu viel für sie.
    Denken Sie mal kurz über Ihre Haltung zu Insekten und unberührter Natur nach. Wenn Sie sagen: »Iiih, die scheußlichen Ameisen, bloß weg!«, dann wird sich natürlich auch Ihre Tochter vor ihnen fürchten. Wenn Sie dagegen sagen: »Toll, schau dir mal das an!«, dann wird sie Ihre Haltung übernehmen. Das heißt ja nicht, dass sie in Spinnennestern herumstochern oder tote Frösche aufsammeln soll. Aber wenn Sie in vernünftigem Maß ihr Interesse wecken, dann bleibt ihr dieses Interesse für den Rest ihres Lebens erhalten.
    Das gilt genauso für Maschinen, das Innenleben von Autos und Computern, Schuppen, Werkzeuge, Heimwerken, Basteln, Musik machen, malen und bildhauern, kochen, tanzen, im Wald oder am Wasser sein: Die Begeisterung dafür springt immer von den Erwachsenen auf Ihre Tochter über.
    Kunst gibt’s umsonst
    Das beste Lernmaterial für Ihre kleine Tochter ist einfach und billig. Es braucht keine superschicken »Lernspielzeuge« mit Batterie und blinkenden Lichtern, im Gegenteil: je schlichter und robuster, desto besser.
    Wenn man immer Papier, Stifte, Farben zur Hand hat, kann man ein Kind zu künstlerischen Aktivitäten animieren. Schachteln, Eierkartons, alte Postkarten und Kataloge eignen sich zum kreativen Spielen und kosten keinen Cent. Legen Sie für Regentage oder ruhige Stunden einfach einen großen Vorrat davon an, und wenn Sie immer wieder etwas Neues hervorzaubern, setzt das die Aktivität jedes Mal neu in Gang.
    Ein Hinweis: Räumen Sie nach dem Spielen immer alles wieder ordentlich weg und lassen Sie Ihre Tochter dabei helfen. Es fällt leichter, neu anzufangen, wenn man sich nicht erst durch das Chaos von gestern wühlen muss. Bringen Sie auch Abwechslung ins Spiel: heute Buntstifte, morgen Wasserfarben, übermorgen Buntpapier und Kleber – das vermittelt den Eindruck, dass immer neue Abenteuer warten.
    DAS BESTE UMFELD FÜR KINDER IST SCHLICHT
    Der Psychologe Kim Payne, Autor des wunderbaren Buches Simplicity Parenting 9 , hat herausgefunden, dass ein riesiger Haufen Spielzeug zu weniger Spielaktivität führt – das Kind hat einfach zu viel zur Auswahl. Ein paar wenige einfache Dinge lassen dagegen viel mehr Raum für Fantasie. Wenn das Kinderzimmer schon überquillt, dann nehmen Sie heimlich die am wenigsten benutzten Spielsachen weg und bewahren Sie sie für später auf. Wenn Ihre Tochter auf dem Fußboden auf ein

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