Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
zumindest halbwegs begriffen zu haben, wie wichtig es ist, das Selbstvertrauen zu fördern. Aber sie scheitern, weil sie keine echte Verbindung mit der Natur herstellen können â nichts als FüÃe voller Blasen, zerkratzte Gesichter und das Gefühl, sich durchgekämpft zu haben, aber kein echtes Verschmelzen mit der Wildnis.
Kym Pitman dagegen ist zugleich freundlich und extrem kompetent, eine Kombination, die ihre Schützlinge fasziniert. Sie lebt Respekt vor: vor sich selbst, den anderen und der Harmonie von Fluss und Erde, Säugetieren und Vögeln, dem Universum und dem Individuum. Durch Gespräche am Lagerfeuer, Tagebuchschreiben und die Unterweisungen auf dem Weg öffnen sich die Mädchen langsam der Erkenntnis, was Natur wirklich ist: etwas Komplexes, das mit ihnen in Wechselwirkung steht, von dessen Rhythmen sie etwas lernen und an dessen Ruhe sie partizipieren können.
Der Höhepunkt ist ein Schweigetag, an dem die Mädchen auch in gröÃerer Entfernung voneinander schlafen, um sich der Wildnis unmittelbar auszusetzen. Ihre Berichte darüber sind sehr aufschlussreich:
»Ich möchte gar nicht alles beschreiben, weil es die Erfahrung nur kleiner macht und Worte ihr nicht gerecht werden können.«
»Gestern war einer der schönsten Tage meines Lebens.«
»Ich schlieÃe meine Augen und atme den Tag ein. Worte können nicht ausdrücken, was ich fühle.«
»Ein Gefühl von Grün umgibt mich, dringt in mich ein, erfüllt mich und spricht zu mir anders als mit Worten. Ich glaube, es spricht in einem Dialekt, der irgendwie Emotion ist, Liebe.«
»All meine Sinne sind hellwach. Die Stille macht süchtig. Ich wünschte, sie würde nie aufhören. Ich fühle mich zugleich ganz ruhig und ganz voller Freude. Obwohl alles still ist, fühle ich mich mit Tieren und Pflanzen viel mehr verbunden. Das Gefühl, das ich habe, ist so furchtbar schwer zu erklären. Es ist fast so, als wäre ich Teil der Erde. Ich fühle mich eingebunden â¦Â«
BRAUCHEN MÃDCHEN EINE PRIVATSPHÃRE?
Folgende einfache Regel für Privatsphäre könnten Sie mit Ihrer Tochter vereinbaren: Wenn ihre Tür offen ist, dann klopfen Sie und treten ein. Wenn die Tür geschlossen ist, dann klopfen Sie und warten, bis sie »Herein« sagt. So hat sie das gute Gefühl, dass ihre Privatsphäre respektiert wird. Wenn Sie ihr Zimmer betreten, dann schnüffeln Sie nicht herum, das hat niemand gerne. Natürlich können Sie ihr sagen, dass sie mal aufräumen sollte, und sie fragen, ob sie Hilfe dabei braucht. Aber dass Sie um Erlaubnis fragen, vermittelt ihr das Gefühl, respektiert zu werden.
Diese Privatsphäre ist ein Privileg, und wenn sie bereits unangemessene Geheimnisse vor Ihnen hatte (siehe Essstörungen , Alkohol- und Drogenprobleme ), dann können Sie sie ruhig wissen lassen, dass Sie ein Auge auf ihr Zimmer haben. Sicherheit geht vor Privatsphäre, aber Ihre Tochter muss darüber Bescheid wissen. Aus diversen Gründen ist es besser, nur ihre Mutter kontrolliert ihr Zimmer. Auf die wird sie auch sauer sein, aber wenn ihr Vater es täte, wäre sie wohl auÃer sich. Doch wenn alles in Ordnung ist, dann spricht nichts gegen Privatsphäre, denn die weià jeder zu schätzen.
TANTEN
Am Anfang dieses Buches habe ich auf eine bedeutende Verschlechterung der psychischen Verfassung von Mädchen hingewiesen und mich gefragt, woran das liegt und was schiefläuft. Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Tugenden einer guten Tante in Vergessenheit geraten sind.
Wenn ich Vorträge halte, frage ich das Publikum oft, welche Frauen in ihrer Jugend eine Tante hatten, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielte. Etwa ein Drittel hebt die Hand, je älter meine Zuhörerinnen sind, desto mehr sind es. Inzwischen sind die Tanten nach und nach aus dem Leben von Mädchen verschwunden.
Mit Tante meine ich nicht nur die tatsächlichen Schwestern der Eltern, sondern auch erwachsene Freundinnen der Mutter oder der Familie, die ein echtes Interesse am Wohlbefinden des Mädchens haben. (GroÃmütter spielen eine etwas andere Rolle, sie sind eher ein Rettungsanker als ein Rollenvorbild â ihr Alter schlieÃt sie aus der Vorstellungswelt eines Mädchens aus.) Jedes Mädchen braucht so eine spezielle Tante.
Denken Sie selbst doch einmal an Ihre Nichten, falls Sie welche haben, und
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