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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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überlegen Sie, ob Sie eine engagiertere Tante sein könnten, zum Beispiel auf folgende Weise:
    1.Holen Sie Ihre Nichte ab und zu zum Essen oder für ein paar Tage zu sich. Das kann für sie eine erholsame Pause von zu Hause sein und zugleich eine echte Chance, darüber zu sprechen, wie es so läuft. Wenn Sie merken, dass sie gerne bei Ihnen ist, laden Sie sie alle paar Monate mal ein. Sobald sie ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen aufgebaut hat, wird sie vermutlich bei Ihnen Trost und Rat suchen, wenn es mal zu Krisen oder größeren Problemen kommt.
    2.Nehmen Sie sie auf einen Kaffee oder zum Shoppen mit in die Stadt und reden Sie mit ihr wie mit einer ernst zu nehmenden Erwachsenen. Fragen Sie sie nach ihrem Leben, ihren Träumen, ihren Herausforderungen – nicht um nach aktuellen Problemen zu bohren, sondern mit einem Blick auf ihre langfristigen Perspektiven und Vorstellungen. Hören Sie ihr einfach viel zu.
    3.Denken Sie an ihren Geburtstag, gehen Sie zu ihren Schulkonzerten oder Sportwettkämpfen.
    4.Bieten Sie ihr praktische oder finanzielle Hilfe bei der Realisierung ihrer Träume an. Wenn Sie das mit der nötigen Feinfühligkeit ihren Eltern gegenüber tun, erweitern Sie so das »Team«, das Ihrer Nichte zur Verfügung steht.
    Ein paar Aussagen über Tanten:
    Â»Meine Tante hat meine Klavierstunden bezahlt.«
    Â»Sie hat mich, wenn schulfrei war, mit in die Stadt zum Teetrinken genommen, und wir taten so, als wären wir feine Damen.«
    Â»Als mein Bruder bei einem Autounfall ums Leben kam, habe ich drei Monate lang bei ihr gewohnt. Meine Eltern waren zu verzweifelt, um normal funktionieren zu können, und auch wenn ich am Wochenende immer zu ihnen nach Hause ging, war das für uns alle lebensrettend.«
    Â»Meine Tante wusste über meinen Freund und unsere Probleme Bescheid, meiner Mutter konnte ich das einfach nicht erzählen.«
    Â»Meine Tante war ungefähr sechs Jahre jünger als meine Mutter, sie hat mich einfach besser verstanden. Sie hat mir auch alles zu meiner Periode erklärt. Man konnte sie alles fragen.«
    Â»Ich ging immer zu meiner Tante, um mit ihr zusammen Mosaike zu basteln, das hat mit ihr großen Spaß gemacht.«
    Tanten hören nicht nur gut zu, sie sprechen auch über ernste Themen mit ihren Nichten. Sie kennen sich mit Jungs und Männern aus und reden Klartext:
    Â»Klar sieht er gut aus, aber er ist wirklich dämlich, du würdest dich nach zehn Minuten mit ihm langweilen.«
    Â»Dieser Junge spielt Spielchen. Ich würde ihm kein Wort glauben. Der braucht noch zehn Jahre, bis er erwachsen wird.«
    Â»Der steht nicht auf dich, meine Süße, sondern nur auf deine Titten.«
    Tanten halten sich auch mit Kritik nicht zurück:
    Â»Du hast einfach nur Angst vor Zurückweisung.«
    Â»Ich glaube, du liegst falsch. Du solltest zu deiner Mutter gehen und dich entschuldigen.«
    Â»Du kannst das schon machen, aber ich glaube, damit drückst du dich. Du kannst doch mehr!«
    Gute Onkel und Tanten zu sein ist viel wichtiger, als wir uns vorstellen können, aber man muss es wirklich wollen, die Notwendigkeit dafür sehen und es dann auch richtig anpacken. Wenn Sie es mal kurz aus einer Laune heraus sein wollen, wird das Kind sehr enttäuscht sein, wenn Sie es dann wieder fallen lassen. Sie brauchen einen langen Atem, besonders in der Jugendzeit Ihrer Nichte. Aber wenn Sie Zuneigung zu ihr verspüren, dann legen Sie los. Es wird für beide Seiten eine Bereicherung sein, denn sie wird sich mit ihrer Frische und Offenheit bei Ihnen revanchieren. Die Rolle der Tante ist uralt, und wir Menschen sind so angelegt, dass wir sie wirklich brauchen.

    BLEIBEN SIE RUHIG – SIE BRAUCHT IHRE ZUNEIGUNG
    In der Teenagerzeit fahren Mädchen in einer Achterbahn der Gefühle. Für Eltern kann es verdammt anstrengend sein, sich ständig durch ein Minenfeld zu bewegen und zu versuchen, eine Explosion zu vermeiden.
    In den frühen Teenagerjahren gibt es anscheinend zwei Sprünge: Mit etwa 13, manchmal etwas früher, erscheinen Mädchen mental sehr desorientiert. Das liegt daran, dass sich ab diesem Alter der präfrontale Cortex ( s. Kapitel 6 ) im Umbau befindet. Daraus resultiert ein kindliches, unorganisiertes, hilfloses Verhalten. Das kann einen zur Verzweiflung treiben, aber es ist einfach ein Rückfall ins Babyalter. Behalten Sie sie im Auge und genießen Sie, dass sie

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