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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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heranwachsenden Mädchen das Rauchen als Mittel der Gewichtskontrolle einsetzen. 45
    Das andere Extrem
    Wenn wir »Essstörung« hören, denken wir meist an extrem dünne Menschen. Tatsächlich sind die meisten, die an Essstörungen leiden, nicht abgemagert, die mit Bulimie oder der Binge-Eating-Störung (periodische Heißhungerattacken) haben sogar ein normales oder erhöhtes Körpergewicht. Anorexie (Magersucht) bekämpft man bestimmt nicht mithilfe unserer allgegenwärtigen Gewichtsobsession, und manche Mädchen bewundern ihre anorektischen Freundinnen sogar für ihren eisernen Willen und ihre Selbstdisziplin. Die neuesten Forschungen legen nahe, dass Anorexie eine Hirnstörung ist, die durch Hungern noch verschlimmert wird. 46 Erkrankte brauchen eine intensive klinische Behandlung, um die Denk- und Verhaltensstörung zu überwinden, und ohne Behandlung drohen langfristige Schäden oder gar der Tod.
    Heißhungerattacken sind viel weiter verbreitet als Anorexie. Anfallartig große Mengen Nahrung in sich hineinzustopfen ist eine Antwort der Natur auf die Versuche, abzunehmen, denn der Körper will die Fettreserven behalten. Er schüttet verstärkt appetitanregende Hormone aus, um uns zur Nahrungsaufnahme zu bewegen, sodass Essen zur Besessenheit und Ablenkung wird. Heißhungerattacken sind der Versuch unseres Körpers, unser Überleben zu sichern. Bis jetzt wurde noch nicht herausgefunden, warum bei Anorektikern der Körper diesen Überlebensmechanismus nicht nutzt. Viele Patienten berichten sogar, dass sie sich durch das Hungern besser fühlen, und genau aus diesem Grund ist diese Krankheit so gefährlich.
    Besser als Diäten
    Unser Körper kommuniziert ständig mit uns: Er signalisiert uns, dass wir essen sollen, wenn wir hungrig sind, und aufhören sollen, wenn wir satt sind. Verstopfung ist ein Signal, dass unsere Nahrung zu wenig Ballaststoffe enthält. Damit wir überleben können, regelt das biologische System unseres Körpers unter anderem den Blutdruck, die Körpertemperatur und auch unser Sollgewicht.
    Diäten sind eine üble Falle. Viele geraten dadurch in einen Teufelskreis: Sie verlieren zwar kurzfristig Gewicht, beschäftigen sich dadurch aber gedanklich nur noch mit ihren Gelüsten und dem Essen, sodass sie schnell wieder zunehmen und dann eine neue Diät beginnen. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass ein ständig schwankendes Gewicht der Gesundheit viel mehr zusetzt als ein etwas höheres, aber stabiles Gewicht. Deshalb ist der Vorsatz, es immer wieder von Neuem zu versuchen, sehr schädlich. 47
    Viele Gesundheitsexperten haben sich inzwischen vom Körpergewicht als Kennzahl für den Gesundheitszustand verabschiedet. Sie propagieren eine gesundheitsorientierte Herangehensweise, die im Englischen Health At Every Size (HAES, Gesund mit jeder Kleidergröße) heißt. HAES argumentiert, dass Fitness ein viel besserer Maßstab für Gesundheit ist als das Gewicht (von bestimmten Extremen mal abgesehen). Der Body Mass Index (BMI) gibt keinen Hinweis auf die Gesundheit, andere physiologische Kennzahlen wie der Blutdruck oder Puls sind viel aussagekräftiger. Die zwei wichtigsten Prinzipien sind, beim Essen auf die eigene Intuition zu hören und sich eine sportliche Betätigung zu suchen, die Spaß macht, statt sich ständig nur auf das Gewicht zu konzentrieren. Man sollte jeden Abend mit dem beruhigenden Gefühl ins Bett gehen, sich und seiner Gesundheit etwas Gutes getan zu haben, statt sich Vorwürfe zu machen, dass man auf der Waage nicht die vorgeschriebene Zahl vorweisen kann.
    Wie Sie Ihrer Tochter helfen können
    1.Seien Sie ihr ein Vorbild! Wenn Sie sich zwanghaft mit Ihrem Gewicht beschäftigen, wird sie es auch tun. Streichen Sie das Diätvokabular aus Ihrem Wortschatz, sehen Sie sich die entsprechenden Fernsehsendungen nicht an, und lassen Sie keine Mode- oder Diätzeitschriften im Haus herumliegen. Denken Sie nicht einmal daran, eine Diät zu machen.
    2.Stellen Sie keine Softdrinks in den Kühlschrank, durch sie verwechselt man leicht Durst mit Hunger. Besser ist ein Krug kaltes Wasser.
    3.Essen Sie gemeinsam am Tisch und sehen Sie dabei nicht fern. Durch die Ablenkung nehmen Sie gar nicht zur Kenntnis, dass Sie essen, und Sie genießen es auch nicht richtig. Außerdem fällt Ihnen gar nicht auf, wann Sie satt sind. Das Sättigungsgefühl stellt

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