Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Selbstwertgefühl und positive Körperbild ihrer Kinder fördern. Die Regierungen müssen gegen die Ernährungsindustrie entschlossener vorgehen, damit die Welt für unsere Töchter gesünder wird.
WAS SIND ESSSTÃRUNGEN?
Essstörungen sind bestimmte Verhaltensweisen im Umgang mit Nahrung, die in extremer Form ungesund oder schädlich sein können. Die meisten kennen Anorexie, bei der die Erkrankten so wenig essen, dass es zu lebensbedrohlichem Gewichtsverlust kommen kann. Dass man an dieser Krankheit stirbt, ist glücklicherweise relativ selten, aber sie ist sehr gefährlich, und Anorektiker brauchen schnelle Hilfe. Viel verbreiteter ist Bulimie: Die Erkrankten erbrechen die zu sich genommene Nahrung unmittelbar danach wieder, um ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren. In der Praxis ist Essstörung ein sehr schwammiger Begriff, und es gibt viele Menschen mit Normal- oder annähernd Durchschnittsgewicht, die ein gestörtes Essverhalten haben. Auf jeden Fall sind alle Formen gefährlich und müssen frühzeitig professionell behandelt werden. Je früher die Therapie einsetzt, desto besser sind die Chancen auf Heilung.
Frühe Warnsignale
Eltern sollten sich Gedanken über eine Essstörung machen, wenn sie bei ihrer Tochter bestimmte Verhaltensänderungen feststellen, zum Beispiel:
starke Gewichtsschwankungen
Stimmungsveränderungen, u. a. gesteigerte Ãngstlichkeit, Wut, Deprimiertheit oder Zurückgezogenheit
verstärkte Beschäftigung mit den KörpermaÃen oder dem Gewicht (ständiges Wiegen oder Begutachtung des eigenen Körpers)
verändertes Essverhalten, bei dem zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittelgruppen oder bestimmte Mahlzeiten gemieden werden; das Essen wird stärker reglementiert oder ritualisiert oder das Essverhalten ist regressiv: Wie bei Kleinkindern werden ganz bestimmte Tassen oder Kinderbesteck verwendet.
Gestresstheit rund um die Mahlzeiten
Wichtig ist, dass erst die Beobachtung eines Bündels dieser veränderten Verhaltensweisen das Vorliegen einer Essstörung wahrscheinlich macht. Eine einzelne Auffälligkeit könnte auf eine andere Erkrankung als Ursache hindeuten. Die Diagnose einer Essstörung beginnt in der Regel mit der Feststellung, dass keine physiologischen Ursachen für die Symptome verantwortlich sind.
Gestörtes Denken
Bei Menschen, die eine Essstörung entwickeln, ändern sich nicht nur das Essverhalten und die Stimmung, sie denken auch in ungewöhnlicher Weise über Ernährung und Gewicht:
Sie verspüren den Wunsch, das Körpergewicht in einem ungesunden Maà niedrig zu halten.
Sie haben eine extreme Angst davor, zuzunehmen oder fett zu werden.
Sie beschäftigen sich permanent intensiv mit Essen: Sie planen ständig kommende Mahlzeiten bzw. empfinden Schuld oder Scham wegen bereits konsumierter Mahlzeiten.
Sie klammern sich an falsche Ãberzeugungen über Ernährung und Gewichtskontrolle, etwa dass Essen nach 18 Uhr zu extremer Zunahme führt oder dass vier Gläser Wasser vor den Mahlzeiten den Stoffwechsel beschleunigen.
Das Essverhalten
Die stärksten Hinweise auf eine Störung gibt das tatsächliche Essverhalten. Achten Sie auf Folgendes:
Das Essen wird bewusst eingeschränkt, zum Beispiel durch das Auslassen ganzer Mahlzeiten wie dem Frühstück oder die Eliminierung bestimmter Nahrungsmittelgruppen mit Hinweis auf eine Gluten-, Laktose- oder andere Allergie.
HeiÃhungerattacken: Eine groÃe Menge Essen wird in kurzer Zeit und mit dem Gefühl des Kontrollverlusts verzehrt.
Zwanghaftes Essen: Gefühl des Kontrollverlusts während des Essens und Essen über die Sättigungsgrenze hinaus. (Dies kann auch während üblicher Mahlzeiten und in gewöhnlichen Situationen passieren und wirkt für den Beobachter nicht ungewöhnlich, während bei HeiÃhungerattacken unbeobachtet groÃe Mengen vertilgt werden.)
Schädliche Verhaltensweisen wie Erbrechen, der Missbrauch von Abführmitteln oder exzessiver Sport sollen den Körper wieder von der Nahrung »reinigen« oder »befreien«.
Das spezifische Zusammentreffen gestörter Verhaltensweisen führt zu einer genauen Diagnose. Diese Verhaltensweisen ändern sich üblicherweise während der Erkrankung, weshalb sich auch die Diagnose ändern kann. Während der Behandlung einer Essstörung kann das Verhalten auch ins andere Extrem wechseln, und der
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