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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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die Fokussierung auf die eigene Gesundheit.
Essstörungen wie Anorexie und Bulimie (Letztere kommt viel häufiger vor) sind psychische Erkrankungen und unterliegen nicht der freien Entscheidung der Patienten. Sie bestehen aus gestörtem Denken und extremem Essverhalten. Die frühen Warnzeichen zu erkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist das Beste, was Sie tun können.

Kapitel 10
    Alkohol und andere Drogen
    Paul Dillon wohnt in der Innenstadt. Er kennt den aktuellen Straßenpreis von Amphetamin und weiß, dass gerade besonders hochwertiges Crystal importiert wird. Er weiß auch, was zu tun ist, wenn jemand eine Überdosis abbekommen oder sich ins Koma getrunken hat. Paul Dillon, seit Jahren Australiens bekanntester Drogenaufklärer, arbeitet in Schulen und mit Gruppen, um Kindern Perspektiven aufzuzeigen und sie und ihre Freunde davon abzuhalten, für einen kurzen Trip ihr Leben wegzuwerfen. 52
    Wahrscheinlich ist Paul Dillon dafür verantwortlich, dass in Australien der Drogen- und Alkoholkonsum unter Jugendlichen seit 2002 abgenommen hat. Er kann mit überraschenden Fakten und Methoden aufwarten, um Eltern zu vermitteln, wann sie sich entspannen können und wann sie sich Sorgen machen müssen: Er führt sie und ihre Kinder ein in die Welt der bewusstseinsverändernden legalen und illegalen Chemikalien. In Schulen zeigt er gerne ein paar interessante Folien. Die meisten kennen ja die Statistiken, die zeigen, dass von den Jugendlichen sehr viele Alkohol trinken, weniger rauchen, noch weniger Cannabis konsumieren und so weiter bis hin zu Ecstasy und Heroin. Paul Dillon stellt das Schema auf den Kopf. Die Zahlen schwanken ein bisschen in den verschiedenen Ländern, aber im Großen und Ganzen zeigt sich in der westlichen Welt folgendes Bild:
Auch wenn viele 17-Jährige bereits Alkohol getrunken haben, trinken die meisten nicht regelmäßig exzessiv, ein paar wenige trinken sogar fast nie. Mehr als ein Viertel dieser Altersgruppe sehen sich selbst als Nichttrinker, und fast zehn Prozent haben Alkohol überhaupt noch nie angerührt.
Mehr als 70 Prozent der 17-jährigen Oberschüler haben noch nie Cannabis geraucht und werden es wahrscheinlich niemals tun.
97 Prozent aller Oberschüler haben noch nie halluzinogene Drogen genommen.
96 Prozent haben noch nie Amphetamine genommen, und selbst von den vier Prozent, die bereits welche konsumiert haben, haben die meisten sie im Verlauf des letzten Jahres nur ein- bis zweimal genommen.
Das Gleiche gilt für Heroin und Morphine.
Ebenso Kokain: 98 Prozent nehmen es nie und die restlichen zwei Prozent nahmen es nur ein- oder zweimal.
Bei Ecstasy sieht es ein bisschen schlechter aus: Nur 92 Prozent haben es noch nie genommen, und die, die es nehmen, nehmen es nur gelegentlich.
    Paul Dillon sieht bei seinen Vorträgen in den Schulsälen und Mehrzweckhallen in die vielen Gesichter vor ihm. Wenn er seine Folien zeigt, merkt er, wie zahllose junge Leute in ihren Sitzen ein bisschen größer werden. All die nicht trinkenden, keine Drogen nehmenden Schüler stellen plötzlich fest, dass sie die Mehrheit bilden . Das ist sowohl für sie als auch für ihre Eltern eine extrem wichtige Information. Die ganze Panik über Kinder, die ihr Leben mit Drogen ruinieren, beziehungsweise der Druck, man müsste unbedingt Drogen nehmen, um cool zu sein, schwindet.
    Tatsächlich meiden nicht nur die meisten Schulkinder problemlos Alkohol und Drogen (wenn man mal von einem ganz leichten Anstieg bei Ecstasy absieht), der Konsum generell ist in den 2000er-Jahren langsam, aber stetig gesunken. Die Jugendlichen von heute sind im Großen und Ganzen nicht gefährdet.
    Das ist die gute Nachricht, was Drogen betrifft. Paul Dillon gibt sich immer große Mühe zu zeigen, dass sie ein sehr kleines Problem einer sehr kleinen Minderheit sind (für diese kleine Gruppe wiederum sind sie allerdings ein sehr großes Problem). Was er aber keinesfalls verharmlosen möchte, ist der Alkohol.
    Alkoholische Getränke werden legal produziert, sind so aufgemacht, dass sie auch junge Frauen ansprechen, und werden intensiv vermarktet. Und doch verursachen sie Hirnschäden und stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da sie zu Unfällen und Gewalt führen. Paul unterstellt mehr oder weniger (und ich neige dazu, ihm zuzustimmen), dass die Alkoholindustrie die Drogenhysterie absichtlich befeuert, damit Eltern erleichtert sind, wenn

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