Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
Vom Netzwerk:
fünfzehn, um mit dem Auto abge­holt zu werden. Die Reaktion auf Lizas verkorkste Erziehung. Und wenn Lainey am Freitag nicht mitging, würde sie Zach dann je kennenlernen? Vielleicht am Sankt-Nimmerleins-Tag.
     
    LainBrain:    ok. klingt gut.
     
    ElCapitan:    cool, halt dicht, ich will nicht, dass deine mom oder dein Stiefvater uns die tour versauen, such ein kino bei euch in der nähe aus
     
    LainBrain:    ok
     
    ElCapitan:    freu mich, dich endlich kennenzulernen
     
    LainBrain:    ich mich auch
     
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie würde nicht nur einen Weg finden müssen, am Frei­tagnachmittag zur Coral Springs Highschool am anderen Ende der Stadt zu kommen - wo sie noch nie zuvor gewesen war -, außerdem musste sie es irgendwie schaffen, wie das Mädchen auszusehen, für das er sie hielt, wenn sie dort ankam. Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke, und es lief ihr eiskalt über den Rücken.
    Was, wenn es nicht funktionierte? Was, wenn er sie mit einem Blick durchschaute und wusste, dass sie dreizehn war? Was würde er dann tun? Aus dem Computer klingelte es.
     
    ElCapitan:    keine sorge, bei mir bist du sicher
     
    Sie lächelte. Es war, als könnte er ihre Gedanken lesen. Immer wieder.
     
    ElCapitan:    bin kein psycho

 

5
     
    Als es am Freitag zum Schulschluss läutete, explodierte die Sawgrass Middleschool wie ein Teig, der im Ofen aus der Form quoll. Tausende von Schülern strömten gleichzeitig aus allen Türen, rannten zum Bus oder zum Parkplatz, wo sie abgeholt wurden, schlossen ihre Räder auf oder versammelten sich, um mit Freun­den zu Fuß nach Hause zu gehen. Drei lange Tage würden Haus­aufgaben, Klassenarbeiten und Schulprojekte vergessen sein. Eine halbe Stunde lang herrschte auf dem Schulgelände ohrenbetäu­bendes Chaos.
    Und dann war es vorbei.
    Lainey stand auf Zehenspitzen auf dem Handtrockner im Mädchenklo und beobachtete durch das winzige Klappfenster, wie der letzte vollgepackte gelbe Schulbus aus dem Kreisel fuhr und wie mit ihm der aufgeregte Lärm von fünfzig oder mehr schreienden Kindern verebbte. Auf dem verlassenen Schulhof blieben zerknüllte Zettel und leere Pausenbrottüten zurück, die über den Parkplatz und das Footballfeld kollerten wie Steppen­läufer. Freitags gab es in der Sawgrass keine Nachmittagsveranstaltungen, Club-Treffen oder Konferenzen - selbst die Lehrer nahmen mit dem letzten Klingeln Reißaus. Um diese Zeit war es im Gebäude genauso menschenleer wie draußen auf dem Park­platz.
    Lainey blies die Luft aus, die sie anscheinend den ganzen Tag angehalten hatte - die ganze Woche. Dann kletterte sie vom Handtrockner herunter und holte ihre Büchertasche aus der Kabine für Behinderte, in der sie sich beim Läuten versteckt hatte. Ihr Bus war weg, und sie war der Verwirklichung ihres Plans einen Schritt näher. Sie warf einen Blick auf ihr Handy -16:10 Uhr. Sie hatte Zeit, aber nicht allzu viel, denn sie musste sich noch schminken und umziehen und um 17:10 Uhr den Bus in der Sample Road erwischen, der sie rüber zur Coral Springs High brachte. Dort musste sie dann den Baseballplatz und den hinteren Parkplatz finden. Nicht zu viel Zeit zu haben war gut, sagte sie sich, während es in ihrem Magen wieder rumorte. Bloß keinen Leerlauf, bloß nicht darüber nachdenken, was sie tat oder warum sie es tat, denn dann würde sie am Ende doch noch knei­fen. Das war einer der Gründe, weshalb sie keiner Menschen­seele erzählt hatte, dass sie sich heute mit Zach traf. Nicht mal Molly. Sie wollte einfach nicht, dass es ihr jemand ausredete. Der andere Grund war eine persönliche Schutzmaßnahme. Falls - Gott behüte - Zach nicht auftauchte - falls er sie sitzenließ -, na ja, dann musste niemand von ihrer Niederlage erfahren, und sie würde nicht für den Rest ihres Lebens vor ihren Freundinnen als totaler Loser dastehen. «Wisst ihr noch, Laineys erstes Date? Was für ein Griff ins Klo!»
    Sie schüttelte den Kopf, um die Stimmen zu vertreiben. Jetzt war sie schon so weit gekommen, da würde sie nicht kneifen. Bald würde sie allen von dem Date mit ihrem Freund, dem Footballspieler, erzählen können. Dass er sie ins Kino ausgeführt hatte. Und zum Essen! Und dass er nicht irgendein Auto fuhr - er fuhr einen BMW! Mannomann! Irgendwie musste sie ihn dazu bringen, mit ihrem Handy ein Foto von ihr zu machen, auf dem auch das Auto zu sehen war, damit sie es den Leuten zeigen konnte, dachte sie,

Weitere Kostenlose Bücher