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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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einschleimen?«
    »Ich bin ein Teamplayer, Sir – fragen Sie Bliss und Robison, die würden ihre Hand für mich ins Feuer legen.«
    »Die müssen Sie aber nicht für sich gewinnen. Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe: Ohne meine Zustimmung bleiben Sie Rentner.«
    »Und dabei habe ich mich immer schon so sehr nach Ihrer Zustimmung gesehnt, Danny …«
    Cowan schien kurz davor zu schreien, als Rebus das Gespräch beendete.

7
    »Sie können hier nicht einfach reinspazieren.«
    Es war der folgende Morgen, und der uniformierten Beamtin am Eingang der Wache am Gayfield Square gefiel Rebus’ Anblick ganz und gar nicht. Er konnte das durchaus verstehen: Wahrscheinlich waren seine Augen blutunterlaufen, er hatte kein sauberes Hemd gefunden, und sein Rasierapparat brauchte unbedingt eine neue Klinge. Er hatte ihr seinen Ausweis gezeigt und wartete jetzt auf den Summer, der ihm die verschlossene Tür zum Treppenhaus öffnete.
    »Bei wem haben Sie einen Termin?«
    »Ich wurde vorübergehend ins CID versetzt.«
    »Das steht aber nicht auf Ihrem Ausweis.«
    Rebus beugte sich vor, bis sein Gesicht die Trennscheibe aus Plexiglas beinahe berührte. » Wollen wir das Spiel jetzt jeden Morgen spielen?«
    »Der gehört zu mir, Juliet«, sagte Siobhan Clarke, die gerade von draußen hereinkam. »Gewöhnen Sie sich ruhig schon mal an seine Visage.«
    »Er muss sich eintragen und unterschreiben. Dann kann ich ihm einen Besucherausweis ausstellen.«
    Clarke starrte die Frau an. » Wirklich? Ich meine, muss das wirklich sein, Juliet? Er arbeitet bis auf Weiteres an den Ermittlungen im Fall McKie.«
    »Dann hätte man mir das sagen müssen.«
    » Wahrscheinlich hat jemand gepennt – kann ja mal vor kommen, oder?«
    »Ich bin übrigens auch noch da«, schaltete sich Rebus ein, der sich ausgeschlossen fühlte.
    Schließlich musste die Beamtin doch grinsen – aber eher in Richtung Clarke als Rebus. »Ein ordentlicher Nachweis bis Dienstschluss …«
    »Pfadfinderehrenwort.«
    »Ich dachte, Sie wären nie bei den Pfadfindern gewesen.« Das Grinsen wurde breiter, als sie auf den Knopf drückte, um sie durchzulassen.
    Clarke führte Rebus ins Herz des Gebäudes. »Du wirst ein Passbild brauchen«, sagte sie. »Hast du eins zur Hand?«
    »Hab nie eins gebraucht.«
    Sie sah ihn an. »Hast du keinen Pass?«
    »Hab mir nie die Mühe gemacht, ihn verlängern zu lassen. Ich bin zufrieden, dort wo ich bin.«
    Sie sah ihn wieder an. » Wann bist du zum letzten Mal raus aus der Stadt – nur zum Vergnügen, meine ich?«
    Er zuckte beiläufig mit den Schultern, während sie ihn weiter musterte, dieses Mal seine Klamotten.
    »James sieht die Beamten unter sich gerne ordentlich gekleidet.«
    »Vielleicht befindest du dich ja öfter mal unter ihm – im Gegensatz zu mir.«
    »Muss ich mich drauf gefasst machen, dass das jetzt die ganze Zeit so weitergeht?« Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick und erkundigte sich dann nach dem Verbleib der Akten.
    »Zu Hause.« Er sah, dass sie protestieren wollte, und hob eine Hand. »Ich widersetze mich ja gar nicht. Ich war nur bis drei Uhr morgens wach und bin alles durchgegangen. Dann hab ich verschlafen und hatte keine Zeit mehr, sie einzupacken.«
    » Womit du der einzige Experte im Haus wärst, bis jemand Zweiter die Chance bekommt, einen Blick hineinzuwerfen?«
    »Man könnte mich für unverzichtbar halten.«
    »Das bist du nicht mal annähernd, John.« Sie befanden sich vor den Büros des CID . Die Tür stand wie gewöhnlich weit offen, zwei Detectives hatten bereits an ihren Schreibtischen Platz genommen. Beim Eintreten stieg Rebus der Geruch von frischem Kaffee in die Nase. Die Kanne stand auf einem Aktenschrank. Clarke schenkte ihnen beiden ein.
    »Hat jemand Milch geholt?«, fragte sie. Köpfe wurden geschüttelt.
    »Dann bin ich wohl die Rettung«, sagte James Page und kam mit großen Schritten ins Büro, einen Ein-Liter-Milchkarton in der einen, eine braune Ledertasche in der anderen Hand.
    »Hallo«, sagte er zu Rebus.
    »Guten Morgen, Sir.«
    » Wir sprechen uns hier mit Vornamen an, John.« Page reichte Clarke die Milch, behielt Rebus aber weiterhin im Blick. »Gibt’s was Neues aus Ihren Akten?«
    »Sie sind alles andere als vollständig. Zoe Beddows hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann – er ist es, dem sie das Foto geschickt hat. Aber das habe ich erst erfahren, als ich mit ihm sprach. In der Akte wird er lediglich als ein Bekannter geführt.«
    »Und das Foto?«
    »Er hat es

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