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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nicht mehr. Seiner Beschreibung nach waren darauf Berge, Himmel und ein Feldweg zu sehen.«
    » Wie auf dem Foto, das Annette McKie verschickt hat«, bemerkte Clarke.
    Rebus sah sich genötigt, die Aussage zu korrigieren. » Falls sie es selbst verschickt hat.«
    »Keine vorschnellen Schlussfolgerungen«, entgegnete Page. » Was ist mit Aviemore und Strathpeffer?«
    »Ich hab ein bisschen im Internet recherchiert«, sagte Clarke. »Es ist erst seit 2005 oder 2006 möglich, Bilder vom Handy zu senden.«
    »Ach?« Page runzelte die Stirn. »Vorher nicht?«
    »Könnte sich lohnen, das Foto, das wir haben, Zoe Beddows’ Liebhaber zu zeigen«, schlug Rebus vor. »Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass es sich um dieselbe Stelle handelt. Und dann möchte ich noch etwas vorschlagen …«
    Rebus merkte, dass Siobhan Clarke die Luft anhielt, weil sie damit rechnete, dass er etwas Falsches sagte.
    »Und zwar?«
    » Wir müssen das Foto in Umlauf bringen. Irgendjemand muss doch was damit anfangen können.«
    »Um zwölf gibt’s eine Pressekonferenz«, sagte Page.
    »Ach ja?« Clarke klang genervt, als erfahre sie erst jetzt davon.
    »Die Mutter setzt eine Belohnung aus. Zehntausend Pfund, glaube ich.«
    »Das ist eine schöne Stange Geld«, befand Rebus. »Für jemanden, der in Lochend lebt …«
    »Brauchst du mich auf der Pressekonferenz, James?«, fragte Clarke.
    » Wir werden alle anwesend sein – wir müssen den Menschen vermitteln, wie engagiert wir arbeiten.« Er brach ab, als ihm Rebus’ Hemd und Bartstoppeln ins Auge fielen. »Vielleicht doch nicht alle, John.«
    » Wie Sie meinen, James.«
    »Öffentliche Wahrnehmung, Sie wissen schon …« Page schenkte ihm ein schmallippiges Lächeln, drehte sich um und ging zu seinem Büro. Er stellte seinen Kaffee ab und zog einen Schlüssel aus der Tasche, um die Tür aufzuschließen.
    »Ich bin sicher, das war früher, als ich hier gearbeitet habe, ein Schrank«, sagte Rebus mit gedämpfter Stimme zu Clarke.
    » War’s auch«, bestätigte sie. »Aber James scheint’s zu gefallen.«
    Die Tür schloss sich hinter Page. Der Raum musste so gut wie sauerstofffrei sein und, wenn sich Rebus recht erinnerte, auch ohne Tageslicht. Dennoch schien es James Page darin gut zu gehen.
    »Habe ich die Prüfung bestanden?«, fragte er Clarke.
    »Gerade so.«
    »Ist mein erster Tag, vergiss das nicht – mir bleibt mehr als genug Zeit, mich zu blamieren.«
    » Wie wär’s, wenn du’s zur Abwechslung einfach mal sein lässt? Wenigstens einmal in deinem Leben …«

8
    Der Schuldirektor hatte ihnen sein Büro angeboten, aber Clarke hatte abgelehnt. Als sie mit Rebus draußen im Gang wartete, erklärte sie ihm, was sie sich dabei gedacht hatte.
    »Zu einschüchternd. In dem Zimmer ist man sonst nur, wenn man Ärger hat. Wir wollen, dass er sich entspannt und redet.«
    Rebus nickte zum Zeichen, dass er ihrer Meinung war. Er blickte aus einem Fenster auf den Spielplatz. Das Fenster war doppelt verglast, aber die Scheiben waren trotzdem beschlagen. Das Holz des Rahmens war vor Feuchtigkeit schon ganz schwammig.
    »Ein neuer Anstrich könnte nicht schaden«, meinte Clarke.
    »Das oder ein Totalabriss.«
    »Neue Schulen für alle, wenn wir erst unabhängig sind.«
    Rebus sah sie an. » Was soll das heißen ›wir‹? Schon vergessen, dass du einen englischen Akzent hast?«
    »Heißt das, ich werde deportiert?«
    »Zur Not behalten wir dich.« Rebus zog die Schultern zurück, als ein Teenager in Schuluniform in den Gang trat und zögerlich auf sie zukam. Dem Jungen fielen die Haare in die Augen, und er trug seine gestreifte Krawatte mit einem übergroßen Knoten gebunden.
    »Bist du Thomas?«, fragte Rebus.
    »Thomas Redfern?«, ergänzte Clarke.
    »Ja.« Auch wenn er augenscheinlich kein Kaugummi im Mund hatte, klang es so.
    »Du bist mit Annette in einer Klasse?«
    Redfern nickte.
    »Geht das in Ordnung, wenn wir uns hier unterhalten?«
    Der Junge zuckte mit den Schultern und vergrub die Hände tief in den Hosentaschen.
    »Ich hab der Polizei schon gesagt …«
    »Das wissen wir«, unterbrach ihn Clarke. » Wir müssen nur noch ein paar Dinge klären.«
    »Hast du das Foto noch?«, fragte Rebus. »Das Zelda dir geschickt hat?«
    »Ja.«
    »Darf ich es sehen?« Rebus streckte die Hand aus. Redfern zog ein Handy aus der Brusttasche seines Blazers und schaltete es ein.
    »Tut mir leid, dass wir dich aus dem Unterricht holen mussten«, sagte Clarke.
    Der Junge schnaubte. »Doppelstunde

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