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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Blatt aus dem Block riss, zusammenfaltete und in ihre Tasche steckte.
    »Nichts«, sagte er und schloss die Tür. »Niemand hat sie gesehen.« Dann legte er eine Hand auf Skiladz’ Schulter: »Alles klar, Stefan?«
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte Skiladz Rebus.
    »Das müssen Sie den Inspector fragen, nicht mich.« Rebus zeigte auf Clarke. Sie nickte Skiladz zu, und er stand auf.
    » Was war denn los?«, fragte Soames.
    Rebus wartete, bis Skiladz draußen war. »Mr Skiladz war uns bei unseren Ermittlungen behilflich«, erklärte er Soames. »Die einen weiteren Besuch erforderlich machen.« Er erhob sich und streckte Soames die Hand hin.
    Soames sah aus, als hätte er noch Fragen, aber Rebus öffnete bereits die Tür. Clarke schüttelte Soames die Hand und stellte ihm ihrerseits eine letzte Frage.
    » Wie weit müssen wir noch fahren, bis wir wieder nach Süden umdrehen können?«
    »Etwas über eine halbe Meile, wenn Sie vor einem U-Turn in einer gefährlichen Kurve nicht zurückschrecken.«
    »Ganz im Gegenteil.« Clarke lächelte ihn an und folgte Rebus.
    Wieder im Wagen fragte sie ihn nach seiner Einschätzung.
    » Wir können nicht einfach da reinplatzen und Leute vernehmen«, erwiderte er. »Die von der Tayside Constabulary müssen wenigstens davon in Kenntnis gesetzt werden.«
    »Einverstanden.«
    »Also sprichst du morgen Vormittag mit Tayside und fährst später noch mal her. Dann ist das Ganze astrein.«
    »Du willst nicht mit?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Ich bin nur die Aushilfskraft.«
    »Bislang warst du dein Geld wert.«
    »Vielleicht musst du das Mr. Communication Breakdown auch mal sagen.«
    Clarke lächelte. » Was ist mit Stefan Skiladz?«
    »Vielleicht sollte man den mal genauer überprüfen, aber ich bezweifle, dass was Konkretes dabei rauskommt.«
    Sie nickte und ließ den Wagen an. »Möglich, dass ich dich auf ein Getränk einladen muss, wenn wir wieder in Edinburgh sind.«
    » Wie kommst du darauf, dass ich noch nichts vorhabe?«
    »Bist nicht der Typ dafür«, gab sie zurück und blinkte in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch einmal eine Lücke in dem scheinbar endlosen Konvoi aus Lastern auftun würde.

11
    Rebus ließ sich schließlich auf zwei Bier einladen. Danach brachte er sie wieder zum Wagen, schlug aber das Angebot, nach Hause gefahren zu werden, aus.
    »Liegt doch überhaupt nicht auf deiner Strecke«, erklärte er.
    »Also nimmst du entweder ein Taxi oder säufst weiter.«
    »Trainierst du jetzt wieder dein detektivisches Gespür?«
    »Heute lief’s doch ausgezeichnet. Aber wenn du morgen wieder am Gayfield Square das Bier vom Vorabend ausschwitzt …«
    »Verstanden.« Er salutierte scherzhaft, sah dann dem Audi nach, der langsam außer Sichtweite fuhr. In der Stadt war wenig los, mehr als genug Taxis konkurrierten um das kaum vorhandene Geschäft. Rebus hob die Hand und wartete. Zwanzig Minuten später schon bezahlte er den Fahrer, legte ein Pfund Trinkgeld drauf und stieg vor einem Pub namens The Gimlet aus. Es lag neben einem stark befahrenen Kreisverkehr an der Calder Road, eine der Hauptverkehrsadern von Westen in die Stadt hinein. Die Gegend war gemischt bebaut – Autohäuser, kleinere Industriegebäude; daneben aber auch zweistöckige Reihenhäuser mit der üblichen Phalanx an in den Himmel ragenden Satellitenschüsseln.
    Das Gimlet gab es schon seit den sechziger Jahren. Es befand sich in einem gedrungenen, kastenförmigen Gebäude, davor stand eine Klapptafel, die für Quiz- und Karaokeabende sowie günstiges Ganztagsfrühstück warb. Rebus war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Er fragte sich, ob der Laden immer noch als Basar für Ladendiebe und Einbrecher fungierte.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das festzustellen«, sagte er sich.
    Musik dröhnte aus den Boxen, eine elegante Blondine verlas im Fernsehen die Sportnachrichten. Ein halbes Dutzend missmutige Säufer musterten Rebus, als dieser zum Zapfhahn ging. Er sah sich an, welche Biere es dort gab, dann warf er einen Blick in den Kühlschrank mit der Glastür.
    »Eine Flasche India Pale Ale«, entschied er. Die Barfrau war jung, hatte tätowierte Arme und eine ganze Reihe Piercings im Gesicht. Rebus nahm an, dass sie die Musik ausgesucht hatte, egal ob sie den Gästen gefiel oder nicht. Während sie sein Bier einschenkte, fragte er, ob Frank später noch käme.
    » Welcher Frank?«
    »Hammell – das ist doch noch sein Laden oder nicht?«
    »Keine Ahnung.« Sie warf die leere Flasche mit mehr Kraft

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