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Männer sind Helden

Männer sind Helden

Titel: Männer sind Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Berlin , Jeannette Zeuner
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worüber habt ihr gesprochen?“
    „Och, über dieses und jenes.“
    „Das hört sich ja mächtig interessant an“, sagte Isabel und hielt sich die Brause über den Kopf. Der Schaum lief in weißen Strömen über ihre Schultern, bis zum Ansatz ihrer Brüste, die wie zwei kleine Eisberge aus dem Wasser ragten.
    „Verstehst du dich mit Susi?“
    „Sie ist wirklich sehr nett.“
    „Und sonst so?“
    „Kann ich dir nicht sagen, ich kenne sie ja erst seit heute.“
    Unsere Unterhaltung plätscherte dahin, ohne dass sich einer von uns auf etwas Konkretes einließ. Sexuell klappte es an diesem Abend dafür umso besser, denn nichts wirkt anregender als körperliche Arbeit. Damit ich im Alter nicht vorzeitig schlappmache, habe ich mir fest vorgenommen, später regelmäßig Holz zu hacken, am besten mit freiem Oberkörper. Am nächsten Tag tapezierten die Mädchen mein Arbeitszimmer, während wir Männer uns den Flur mit der Blümchentapete vornahmen. Dazu mussten wir erst einmal meine Garderobe wegrücken, ein altes Erbstück von meinem Opa.
    „Achtung jetzt!“, keuchte Rudi, und Mike und ich hoben das zentnerschwere Eichending an, um es beiseite zu schieben.
    „Igitt, was ist denn das?“ Mike zeigte auf die Wand, die bis eben noch von der Garderobe verdeckt war. Die Stelle war von unten bis oben mit kleinen, schimmeligen Flecken besprenkelt. Ich tastete die Tapete mit meiner Hand ab. „Alles feucht, das muss von unten kommen“, stellte ich fachmännisch fest. Rudi nahm einen Spachtel und kratzte ein Stück Tapete ab, die sich sofort von der Wand ablöste.
    „Das kommt von der Feuchtigkeit“, sagte Rudi. Mike und ich nickten zustimmend. Wir standen im Halbkreis vor der Wand und diskutierten, was zu tun sei.
    „Wenn die Feuchtigkeit aus dem Keller kommt, muss dort erst alles trockengelegt werden“, sagte Rudi, während er die Fußleiste abtastete.
    „So schlimm wird es nicht sein“, meinte Mike. „So etwas habe ich schon einmal gesehen, als wir das alte Haus von Kalle renoviert haben. Da muss man den Putz abschlagen und die Steine darunter mit Tiefengrund einstreichen.“
    „Ja, das kenne ich auch“, sagte Rudi. „Wenn die Feuchtigkeit aber vom Keller hochzieht, dann nützt das nichts.“
    „Habt ihr Probleme?“ Isabel stand in der Tür des Arbeitszimmers und schaute zu uns herüber.
    „Ja, aber wir werden damit fertig“, antwortete Mike. „Tapeziert ihr mal lieber weiter!“
    „Wenn ihr meint!“
    „Hoffentlich schaffen die Frauen das überhaupt“, sagte Mike, während er die feuchte, schimmelige Tapete von der Wand löste.
    „Ähh, das riecht nach irgendeinem Gift.“
    Rudi ging ganz nah an die Wand heran, um die Ausdünstungen besser riechen zu können. „Du hast Recht Mike, das ist Salpetersäure. Ich glaube, das ist gar nicht gut, wenn man das einatmet.“
    Wir überlegten, ob wir uns Atemschutzmasken besorgen sollten, oder ob ein feuchtes Tuch ausreiche. Die Situation war wirklich schwierig. Ich holte uns drei Flaschen kühles Bier aus der Küche. Nachdem wir eine Weile diskutiert hatten, beschlossen wir, die Tapete abzukratzen, einen Teil des Putzes abzuschlagen, und dann alles mit Tiefengrund zu behandeln.
    Mike band sich ein feuchtes Dreieckstuch um den Mund und begann, das salpeterverseuchte Zeug von der Wand zu kratzen. Rudi half ihm dabei, und ich fuhr zum Baumarkt, um einen Kanister Tiefengrund zu besorgen. Als ich zurückkam, war Mike schon ein gutes Stück vorangekommen. Ich stellte den Eimer mit Teer ab und wollte gerade in die Küche gehen, um Bier zu holen, als die Mädchen in den Flur kamen.
    „Wir sind fertig“, sagte Irene, während sie ihren Arbeitskittel auszog.
    „Wie, ihr seid schon fertig?“, fragte ich und machte ein erstauntes Gesicht.
    „Habt ihr das denn auch ordentlich gemacht?“
    „Du kannst dich ja selbst davon überzeugen, Meister!“, erwiderte Isabel schnippisch. „Wir fahren jetzt jedenfalls in den Biergarten. Ihr habt bestimmt noch eine Menge zu tun.“ Dabei deutete sie mit dem Kopf zur Wand, vor der Mike mit seinem Mundschutz arbeitete. Einen halben Quadratmeter hatte er bereits geschafft. Die Mädchen gingen kichernd ins Bad, um sich umzuziehen. Ich riskierte einen Blick in mein Arbeitszimmer. Isabel, Susi und Irene hatten gute Arbeit geleistet, das musste man ihnen lassen. Ich sah nirgends eine Luftblase, und jede Bahn war Stoß auf Stoß aneinandergeklebt. Die Mädchen hatten es sogar geschafft, die Decke zu tapezieren. Anfängerglück, dachte

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