Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)
keinesfalls erotisch. Aus die Maus. Was Frauen wünschen, wissen eben doch nur echte Bauknechte.
Bitte bitte bitte lieber Toralf, versprich mir, dass ich bei Dir Frau sein darf. Bitte. Bitte. Bitte.
Wie spricht mir doch gerade die Kolumnistin der Zeitschrift freundin aus der Seele, die kürzlich im Kino war: (…) Aber dann, im letzten Drittel, tauchte er auf: Felipe, alias Javier Bardem, alias Oscarpreisträger, alias Sexgott. Und sagte im tiefsten Bariton diesen Satz: „Du brauchst keinen Mann, du brauchst einen Helden!“, um dann in der Schlussszene mit seiner Liebsten in den Sonnenuntergang zu tuckern. (…)
Mittwoch, 27. Oktober – 10:52 Marie an Christian
Betreff: Samstag
Lieber Christian,
nachdem ich drüber geschlafen habe und wieder klar denken kann, möchte ich Dir sagen, dass ich gestern bei unserem Telefonat einfach nur baff und somit reaktionsunfähig war.
Die Planung für Samstag kommt mir jedoch so vor, als ob Du damit gleich vier Ziele auf einmal verfolgst.
1. Deinem Studium dienen
2. Deinen Kumpel vor der Einsamkeit retten
3. Eine Frau daten
4. Der Allgemeinheit dienen und Apfelkuchen verschenken
Punkt 3 hätte mir gereicht.
Ich weiß, ich hätte auch an jeder Stelle Nein sagen können, hat aber wegen besagter Baffheit nicht geklappt.
Ich stelle fest, wir haben unterschiedliche Intentionen und wohl auch eine leere Schnittmenge, was das Abendprogramm angeht.
Also um es kurz zu machen:
1. Ich habe das Interesse an einem Treffen verloren und sage somit ab.
2. Ich mag Dich als Christ ian bei den Kursen genauso wie zuvor.
3. Du kannst mich ruhig doof finden .
Liebe Grüße
Marie
20:29 Marie an Toralf (nicht gesendet)
Toralf, Toralf, ich muss Dich warnen. Vor mir und genau genommen sogar vor allen Frauen. Nicht, dass Dir das in Deinen zwei Ehen bereits hinlänglich bekannt sein sollte, es ist nur so, bei mir ist es besonders schlimm. Also nicht schlimmer als bei meinen Geschlechtsgenossinnen vermute ich, aber subjektiv betrachtet ist es immer besonders schlimm.
Vermutlich ahnst Du bereits, was ich meine. Ich meine die geschlechtsspezifische hormonelle monatliche Ungerechtigkeit, die dafür sorgt, dass ich an zwei von achtundzwanzig Tagen hoffnungslos und untröstbar unglücklich bin.
An diesen beiden Tagen wirst Du, sollten wir jemals ein Paar werden, auf jeden Fall der falsche Mann an meiner Seite sein. Du wirst alles falsch machen. Egal, was Du machst. Außerdem habe ich an diesen beiden Tagen den falschen Job, das falsche Alter, lebe in der falschen Stadt, habe das falsche Gewicht, die falschen Freunde und die falschen Hobbies. Und versuche bloß nicht, mich zu trösten. Du wirst garantiert das Falsche sagen. Aber lass mich auch nicht in Ruhe. Das ist noch falscher. Am besten arrangierst Du Dich damit, dass Du halt an zwei läpperlichen Tagen im Monat einfach falsch bist. Aus meiner Sicht. An den restlichen sechsundzwanzig Tagen bist Du wieder richtig. Versprochen.
Kannst (könntest) Du damit leben? Das sind nur etwas über sieben Prozent der Gesamtzeit.
Im Gegenzug gestatte ich Dir, zu einem Prozent der Zeit auch der Meinung zu sein, dass ich eventuell die Falsche sein könnte. Vielleicht kannst Du dieses eine Prozent auch auf zehn Minuten pro Jahr beschränken. Vielleicht sogar in einer Zeit, in der ich nicht zugegen bin und am besten wegen einer Klitzekleinigkeit, die sich im Nachhinein selbstverständlich als großer Irrtum herausstellt.
Ich finde, Du kannst Dich ruhig auf diese Sieben-zu-Eins-Abmachung einlassen. Immerhin bist Du hormonell bevorteilt.
Ich glaube sowieso, dass das mit dem hormonellbedingten Stimmungstief nur der Zeigefinger der Natur ist, weil frau mal wieder nicht schwanger geworden ist. Deshalb sind wahrscheinlich auch Schwangere immer so wahnsinnig glücklich. Meistens will ich vom Glück der Schwangeren jedoch nicht belästigt werden. Wenn ich mal glaubte, schwanger zu sein, war ich eher panisch als wahnsinnig glücklich. Dauerschwanger zu sein erscheint mir folglich nicht als akzeptable Lösung gegen PMS. Da bleib ich lieber kinderlos.
Wobei das auch schon wieder so ein Wort ist. Ich glaube, es war Ildikó von Kürthy, die gesagt hat, kinderlos klingt wie arbeitslos, obdachlos, mittellos. Als ob einem etwas fehlt, was man eigentlich haben sollte.
Kinderfrei gefällt mir da schon besser. Das klingt wie arbeitsfrei, sorgenfrei, beschwerdefrei. Wie Urlaub
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