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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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nicht im Geringsten merkwürdig vor, wie sehr Greg versucht, dich zurückzugewinnen?“
    „Nicht wirklich, wenn ich bedenke, auf welch grausame Art er mich hat sitzen lassen.“
    „Siehst du, das ist der Grund, warum ich nichts sagen wollte. Du hast nämlich schon längst entschieden, was du tun wirst, was du denken willst …“
    „Verdammt, Nedra, wie oft noch muss ich jedem sagen, dass ich noch keinen einzigen Entschluss gefasst habe! Ich weiß, dass du das nicht glauben willst, doch es stimmt. Immerhin hat dieser Mann die ganzen Hochzeitskosten bezahlt hat und noch mehr. Er hat sich entschuldigt, er hat, so gut er kann, versucht zu erklären, warum er das gemacht hat – was erwartest du noch von ihm?“
    „Und du hast dich nie gefragt, warum das alles?“
    Meine Augen brennen. „Nun, Ma, das mag nur eine Vermutung sein, aber vielleicht liegt es daran, dass der Mann mich liebt! Oder ist diese Vorstellung für dich so widersinnig?“
    Nach ein paar Sekunden sagt sie sehr leise: „Und hat er dir das jemals gesagt?“
    Noch bevor ich antworten kann, höre ich ein leises Klicken.
    Es dauert noch ein paar Sekunden, bis mir auffällt, dass ich zum ersten Mal, seit ich mich erinnern kann, meine Mutter nicht mit ihrem Vornamen angesprochen habe.
    Trotz all des Getöses gegenüber meiner Mutter schaffe ich es nicht, zu Greg am Telefon einfach zu sagen: „Dein Bruder hat meine Mutter geschwängert.“ Und, noch schlimmer, ich lüge. Ich öffne den Mund und heraus kommt: „Die beiden arbeiten offenbar zusammen an einem Fall, deswegen hat sie ihn angerufen.“
    Ich bin so eine miese Ratte.
    Andererseits, er hat wirklich nicht gesagt, dass er mich liebt, oder? Ich meine nicht jetzt … ich meine, niemals. Und wie konnte ich eigentlich den Heiratsantrag eines Mannes annehmen, der mir nie gesagt hat, dass er mich liebt?
    Das passiert mir kein zweites Mal, so viel kann ich Ihnen sagen.
    Als Greg dann schließlich kommt, um mich abzuholen, habe ich beschlossen, ihm einiges zu erklären, wenn ich auch noch nicht weiß, wann und wie. Die Situation meiner Mutter steht ganz oben auf der Liste, obwohl ich denke, dass ich mir den Teil darüber, „wer es war“, für später aufhebe. Außerdem will ich ihm von meiner Malerei erzählen. Und irgendwo zwischendrin werde ich ihn einfach fragen, was genau er für mich empfindet. Was vielleicht nicht ganz fair ist, nachdem ich schließlich auch nicht genau weiß, was ich empfinde. Aber trotzdem. Er ist immerhin die treibende Kraft, während ich nur getrieben werde. Ich darf also unschlüssig sein.
    Die Taxifahrt wird zwar nicht lang genug sein, um alle Themen anzusprechen, aber ich finde, ich könnte zumindest die wichtigsten schon mal anreißen.
    „Hey“, fragt er, nachdem er dem Fahrer die Adresse genannt hat, „was ist mit deinen Händen passiert?“
    Nun gut, damit steht die Geschichte mit der Malerei wohl ganz oben auf dem Plan. Nachdem meine Mutter mir versichert hat, dass der Geruch der Ölfarben ihr keine Übelkeit verursacht, habe ich vor ein paar Tagen angefangen, Alyssas Porträt zu malen. Es ist zwar nicht optimal, dass ich nicht bei Tageslicht malen kann, aber dagegen kann man nichts machen. Jedenfalls sind meine schönen Fingernägel Vergangenheit, kein Nagellack und so was, und egal, wie heftig ich meine Hände mit Terpentin abschrubbe, ich bekomme einfach nicht die ganze Farbe von der Haut.
    „Als ich jünger war, habe ich gemalt. Ich dachte, ich sollte das wieder machen.“
    „Aber du denkst doch nicht darüber nach, deinen Beruf aufzugeben, oder?“
    Ich rede mir ein, dass nur meine eigene Paranoia daran schuld ist, dass ich so etwas wie Herablassung aus seiner Stimme heraushöre.
    Ich schaue ihn lächelnd an. „Oh nein. Das ist nur ein Hobby. So kann ich entspannen.“
    „Na, das ist doch gut, oder?“
    Dass er nicht sagt, er wolle gerne mal ein Bild sehen, ist mir durchaus aufgefallen.
    Ich falte meine Hände und starre die roten und rosafarbenen Linien meines langen Crepe-Rocks an. Obwohl es noch immer ziemlich warm ist, verursacht der Windzug durch die offenen Fenster mir eine Gänsehaut unter meinem Top.
    „Greg, ich muss dir was sagen.“
    Er schaut schmunzelnd zu mir herüber, doch als er meinen Gesichtsausdruck sieht, verschwindet das Lächeln. „Was?“
    Okay, Leute, macht’s euch gemütlich.
    „Meine Mutter ist schwanger.“
    Er beginnt zu lachen, unterbricht sich dann. „Meine Güte, das meinst du ernst!“
    „Oh ja.“
    „Aber sie … ist

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