Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
dass alles „Ach, nun sei nicht so“ nicht mehr hilft.
Als ich sie näher befrage, muss sie zugeben, dass sie ja auch ganz gerne mal …, und ja, auch, als wir schon zusammen waren, und, hm, na ja, auch das eine oder andere Mal in jüngster Zeit, voll dabei war. Ich mache den Fehler, sie zu fragen, ob sie dabei auch immer an mich denkt. Da fliegen die Zahnputzbecher, und ich bin so weit wie vorher. Dabei hat sie es doch zugegeben: dass es ohne nicht geht. Nicht nur, weil sie nicht jedes Mal zur Verfügung stehen kann, wenn mir der Kamm schwillt. Weil sie nicht so viele Perücken im Schrank haben kann, wie ich Fantasien habe. Nicht, weil es unmöglich ist, all unsere Gelüste, Lustzeiten und Lustunzeiten so abzustimmen, dass wir einander völlig befriedigen. Ich möchte ja gar nicht das Klischee bemühen, dass Selbstbefriedigung eine ganz eigene Form der Sexualität ist. Erstens klingt das so, als habe ich zwei Penisse, einen für sie und einen für mich. Und zweitens zieht es eben doch eine Grenze, zwischen ihrem Sex und meinem. Heißt das dann, dass ich nicht an sie denken darf, wenn ich allein Spaß habe? Will ich aber – nur eben nicht jedes Mal oder nicht jedes Mal nur.
Es geht nicht ohne, weil damit alles angefangen hat. Weil es zu mir gehört, wie es auch zu ihr gehört. Natürlich geht es bei anderen ohne (die mit dunklen Ringen unter den Augen, die in jeder harmlosen Formulierung einen zweideutigen Witz sehen und die dann beim Lachen so merkwürdig hecheln), aber die können mit ihren Untouchables halt auch nicht so gut umgehen wie jemand, der das Geschäft von der Pike auf gelernt hat. Sie kann nicht immer erstklassige Ergebnisse einfordern, aber die Nase rümpfen, wenn sie hört, dass ich mir meine Hände dafür schmutzig machen musste. Schließlich freut es sie doch, dass wir zwei uns schon kannten, als sie dazu kam. Was nutzt das schönste Werkzeug ohne den kundigen Fachmann, wenn ich einmal aufs Softporno-Zitate-Lexikon zurückgreifen darf. Jedes Mal, wenn sie dann – 50 Prozent einsichtig, 50 Prozent müde – aus dem Bad geschlurft kommt und ihre Nase in meinen ihr nie ganz zugewandten Rücken drückt, weiß ich, es ist wieder nur ein Frieden auf Zeit. Vielleicht sollte ich mir mehr Mühe geben, mich nicht erwischen dabei zu lassen. Aber eines Tages muss sie einsehen, dass ich es irgendwie auch für sie tue.
These: Verliebte Frauen verwandeln sich in Kleinkinder
Todes-Schnulli für die Liebe
Wenn ein Paar nicht aufpasst, äußert es sich bald nur noch in Babysprache. Und bei Muffi und Schneckchen stirbt dann nicht nur der Respekt.
Hallooo Leserleinchen, heute tun Sie aber totaaal süüüthh aussehen tun-tun! Findet die kleine Elke jedenfalls, duzi-duzi-du-hu-huuuu …
Danke sehr! Ich weiß selbst, dass Babysprache bescheuert klingt. Alte Damen reden so mit ihren Hunden. Kleinkinder haben es eiliger, diesem Sprachstadium zu entwachsen, als stubenrein zu werden. Sogar Betrunkene lallen würdevoller. Trotzdem kommuniziere ich mit meinem Liebsten, als wäre ich Kaspar Hauser. Und dies ist leider nicht das einzige Problem, das wir haben.
Das Desaster begann, als mir mein Freund einen Plüschhasen schenkte. Vor den Freundinnen würde ich so eine Karnickelattrappe als „eselsohrigen Staubfänger“ bezeichnen. Aber wenn ein Mann sich auf Sandkastenniveau begibt, dann reißt einen das mit, ob man will oder nicht: Meinem Mund entströmte eine Dankesrede, die kein erkennbares Wort enthielt. Mein Freund antwortete mit dem erfreuten Glucksen eines breichensatten Säuglings. Später gingen wir dann noch einen trinken: zwei verknallte Menschen und ein Plüschhase. Dieser Abend war der Anfang. Vom Ende.
Doch lassen Sie mich, ehe ich weitererzähle, eine Sache klarstellen: Ich bin eine erwachsene Frau. Schon als Kind war ich ungewöhnlich reif – rasselte nur gegen Geld, wusch Schmutz immer gründlich, bevor ich ihn aß. Und eigentlich verachte ich es abgrundtief, wenn Pärchen sich so benehmen, als sei ihre Beziehung eine Krabbelgruppe: sich gegenseitig Essen in den Mund stopfen, die Geschlechtsorgane umtaufen, ins Telefon schmatzen, den Namen der Bezugsperson verunstalten und so weiter. So viel zur Theorie.
In der Praxis hatten wir mit Mampfi, dem Plüschhasen, die Hemmschwelle zum Kindischen überschritten. Und schaukelten uns dann gegenseitigimmer weiter hoch: Mein Freund sagte „s“, wenn er „sch“ meinte. Die Elke sprach von sich nur noch in der dritten Person. Er malte ihr söne Bilder mit
Weitere Kostenlose Bücher