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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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gegenseitig beim Ausziehen zu beobachten.
    Über meine Fußbekleidung beim Sex hatte ich bis dahin nie nachgedacht, sondern sie einfach stumpfsinnig ausgezogen. Alle meine Ex-Freunde waren genauso verfahren. Nun aber beschloss ich, mir schleunigst eine Meinung darüber zu bilden. Erste Erkenntnis: Die Internet-Debatte verläuft noch viel zu oberflächlich.

    Es ist doch zum Beispiel ein Riesenunterschied, ob man zum ersten oder zum letzten Mal mit jemandem schlafen will. Im einen Fall sind eher bloße Füße angebracht, im anderen Stützstrümpfe. Auch Stellungen und Verhütung spielen eine Rolle: Kann der Partner die Füße eh nicht sehen? Oder hat er sie vielleicht direkt vor Augen? Beißen sich pinkfarbene Socken mit orangefarbenen Kondomen? Daneben ist noch wichtig, woher die Socken stammen (Hat der Partner sie vielleicht mühevoll für einen gestrickt?). Ob man zufällig mithilfe von Socken berühmt wurde (Wer will schon Pippi Langstrumpf ohne ihre Ringelstrümpfe vernaschen?). Und wo der Sex überhaupt stattfindet: Sind Sie gerade im Vereinsheim eines Barfußclubs oder stellen Sie auf einer Vernissage ein Aktionskunstwerk dar, das „Lederstrumpf ist frisch verliebt“ heißt?
    Nachdem ich die Sockenfrage so weit durchdrungen hatte, bekam ich bereits leichte Panik, Fehler zu machen. Dabei habe ich als Frau es noch leicht. Wenn Sie, liebe Leser, beim Sex in der falschen Situation Socken tragen, dann fällt das viel stärker auf – weil die Füße eines Mannes größer und seine Socken hässlicher sind. Und dann wird auch gleich noch das böse Vorurteil hervorgekramt: Typisch, dieser Flegel zieht im Bett die Strümpfe nicht aus!
    Ich möchte Ihnen wirklich nicht zusätzlich Druck machen. Doch meine Panik verstärkte sich noch, als mir wenig später eine weitere Frage in den Sinn kam: Muss man, wenn man sich mit Socken beschäftigt, nicht konsequenterweise auch alle anderen Accessoires beim Sex überdenken? Vielleicht sollte das Brillen- aufs Bettgestell abgestimmt sein. Oder die Armbanduhr eine Zeitmessfunktion für Quickies besitzen. Und wie, um Himmels willen, kombiniert man die einzelnen Teile dann eigentlich miteinander? Darf beispielsweise Pippi Langstrumpf zu ihren Strümpfen eine Brille tragen? Und Elton John umgekehrt Ringelsocken zu seinen Brillen? Ergänzt man löchrige Hüte durch löchrige Kondome? Und überhaupt: Wählt man die Accessoires passend zum Partner oder den Partner passend zu den Accessoires?
    Wenn man die Problematik bis in die allerkleinsten Teile zerlegt hat, gibt es übrigens nur noch zwei Möglichkeiten: Man lebt fortan enthaltsam. Oder man diskutiert vor dem Sex immer alles stundenlang aus.

These: Selbstbefriedigung gehört in jede Beziehung
Liebe und Handarbeit
    Wenn eine Frau dem Manne verbietet, sich in die Hose zu fassen, sind uralte Freundschaften in Gefahr.
    Sie ist eifersüchtig. Nicht auf die Nachbarin und nicht auf meine Ex. Sondern auf meine Hand – die rechte, um genau zu sein. Auf das, was die Hand ab und an mit mir macht, wenn ich allein bin. Sie beäugt sie mitunter misstrauisch, als trüge ich darauf eine Puppe, etwas, das sie hassen könnte. Manchmal spricht meine Hand im Traum zu mir, mit Knöpfen als Augen und Lippenstift auf den Fingerkuppen. Sie fragt mich, wann ich für sie meine Frau verlasse, dann kommt die Frau rein und hackt sie ab, die Hand.
    Wenn wir darüber sprechen, will sie am liebsten die Rollos runterlassen, damit die Nachbarn nicht reingucken können. Das Thema ist ihr peinlich, sie regt sich darüber auf. Geschirr geht nicht zu Bruch, aber alle länglichen Gegenstände (Kugelschreiber, Salatgurken, Zimmerpalmen) im Umkreis von zehn Metern sind akut gefährdet. Sie will einfach nicht einsehen, dass es überhaupt nichts mit ihr zu tun hat, wenn ich Hand an mich lege. Oder eben doch, aber nicht so, wie sie es sieht, im Sinne von Konkurrenz und Rivalität.
    Wenn ich mir dabei noch Bilder oder Filme ansehe, kommt sie so dermaßen aus der Höhle, dass ich sie hier zensiert zitieren muss: „Du Drecks…(piep)! Wie findest du denn das, wenn ich mir ’nen Film mit irgend so einer Schl…(piep) reinziehe, die sich einmal durch ganz Budapest f…(piep)?“ Der Witz dabei ist, dass ich den Gedanken anregend finde, sie beim Gucken eines Pornos zu erwischen, wie ich (im Gegensatz zu ihr) überhaupt eher spitz werde bei dem Gedanken, dass sie’s sich selbst macht. Das merkt sie natürlich, und dann schmilzt der Erdkern, dann brennt der Baum so lichterloh,

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