Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
ausgenutzt. Weil sie nur ihren Samen verteilen wollten.
Viele dieser Männer hatten feste Freundinnen, während sie mit Evau dem GV frönten. „Das“, so konnte ich jetzt Mona durch das Holz der Küchentür vernehmen, „das ist sowieso das Allergrößte. Die Kerle vögeln doch nur herum und erzählen dann, sie könnten nicht gegen ihre Natur.“ Darauf Evau: „Nö, genau. Die machen das nicht zum Spaß. Die wollen nur die Welt retten mit ihrem Gepoppe!“ Alle Mädels lachten.
Das Gespräch drehte sich weiter darum, dass Männer immer können, immer wollen, und vor allem immer mehr wollen, auch und gerade, wenn sie schon in festen Händen sind. „Die müssen einfach fremdgehen“,diagnostizierte Evau. „Das liegt denen im Blut. Nee, im Urin. Oder in irgendeiner anderen Flüssigkeit.“ Wieder allgemeines Gelächter. Später wechselten sie das Thema doch noch. Nach einigen Storys aus dem Berufsleben und einer Sammelklage gegen den Wucher bei Kindergartenplätzen fragte meine Mona ihre Freundin Evau: „Was macht eigentlich Diiietmar?“ In der Küche wurde es still. Um das kurz zu erklären: Evaus fester Freund heißt Adrian. Seit fünf Jahren. Die Stille hielt an. Und noch eine kurze Erklärung: Evau und Dietmar hatten sich bei einer Vernissage moderner Plastiken kennen gelernt. Dietmar war groß, dünn und sehr sexy, das hatte jedenfalls Mona am Telefon Gesine erzählt. Und er war der Künstler. Weiter Schweigen in der Küche. Dann sagte Evau: „Och, gar nichts. Der ist ... nett. Ist da noch was in der Flasche?“ Alle Mädels prusteten los, und bald ging es wieder hoch her. Ich konnte in dem allgemeinen Palaver bloß noch aufschnappen, wie eins der Mädels Evau zurief: „Ist also auch im Bett ein Artist, der Künstler?“
Schließlich ging ich weg von der Tür, zurück in mein Zimmer. Ich schmiss den Rechner an und ging ins Internet, zum Tuning-Stammtisch. Da erzählen sich Dicke-Puschen-Fahrer, welche 18-jährigen „Hühner“ sie am Wochenende mal wieder wie und wo flachgelegt hatten. Long John Hammer prahlte: „hab letzten sa zwei küken verräumt. die haben am ende beide nach mutti geschrien.“ Ein anderer mit dem Pseudonym Der Penetrator jubelte: „Die war so heiß, die wollte gar nicht mehr aufhören.“ Ich las etwa eine halbe Stunde in den Ergüssen der PS-Hengste, dann ging es mir wieder besser. Die Jungs haben zwar kein Niveau und sie treiben’s auch nicht mit Künstlern. Aber sie sind wenigstens ehrlich. Und sie geben mir das Gefühl, dass ein gewisses Gleichgewicht herrscht in meiner Welt. Ich logge mich übrigens nur unter Pseudonym dort ein: als Doktor Duschkopf.
These: Frauen und Männer können nicht miteinander befreundet sein
Nach all diesen Texten könnten wir die Entscheidung, ob Frauen und
Männer miteinander können, gut Ihnen überlassen. Tun wir aber nicht.
Teil 1: Bier ist Bier und Sex ist Sex
Es dauert nur Sekunden, dann hat Mona dieses schnuckelige Café mit einem Blick in ein höllenheißes Todestal verwandelt. Über uns kreisen die Geier. Ich schwitze. Dabei hatte ich mich nur mit Elsa auf eine Bionade getroffen. Und Mona hat uns hier überrascht. Zufall. Tödlicher Zufall. „Mona, das ist Elsa“, stammele ich. „Eine Freundin.“ Mona schaut freundlich und neugierig, bleibt ganz ruhig, reicht Elsa die Hand, spricht zu ihr mit seltsam hoher Stimme, ihr Lächeln ist breit und starr und sie nicht sie selbst. Als Elsa an den Tresen geht, um noch etwas zu bestellen, sieht Mona mir noch einmal in die Augen und zischt: „Freundin, ja?“ Sie lächelt Elsa zu und murmelt: „Männer und Frauen können nicht miteinander befreundet sein. Schon gar nicht Männer und solche Frauen.“ So. Meint sie.
Ein paar Jahre lang, während des Studiums, hieß mein bester Kumpel Conny – und Conny war laut Personalausweis eine Frau. Darüber hinaus – laut 99 Prozent der männlichen Uni-Bevölkerung – eine Traumfrau. Aber Conny trank wie ein Schützenkönig, sie fuhr Auto wie Schumi und sie konnte mit ihren Mädchenfäusten zuschlagen wie Bud Spencer. Das tat sie dann auch, wenn ihr ein Macker zu sehr auf die Pelle rückte. Oder sie trat ihm wie Jackie Chan die Nase platt.
Conny sah ein wenig aus wie Uma Thurman, langgliedrig und engelsgleich. Viele Typen waren hinter ihr her und fragten mich immer wieder, wie es denn so sei mit der langbeinigen Granate. „Ist okay“, sagte ich dann meist, sie vollkommen missverstehend. „Sie ist zwar VfB-Fan und hat keine Manieren, ist aber
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