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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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schweigsam („Ihr Männer kriegt die Zähne nicht auseinander“), erleben wir stets dasselbe Theater: „Gespräche zwischen Mann und Frau über Gespräche zwischen Mann und Frau“ – ein Drama in drei Akten. Vorhang auf.
1. Akt: Im Wohnzimmer
    Sie (mit Schuhladentüten bepackt hereinstürmend): Hallo!
    Ich (vor dem Fernseher): Hallo.
    Sie ( ihre Rede wie ein plätscherndes Bächlein, das sich langsam zu einem reißenden Strom entwickelt, der alles mitreißt, was ihr unterwegs so aufgefallen ist ): Denk dir nur, bei Görtz hatten sie diese Schläppchen runtergesetzt, weißt du, die silbernen – da konnte ich nicht widerstehen, schau! Und dann hatten die ganz nette Sneakers, guck mal, so in Beige. Du guckst ja gar nicht! Vor der Tür, rate, wen ich da getroffen habe? Also, die Carolin, und die meinte, bei Douglas gäbe es jetzt Wimperntusche, die ... Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Du sagst ja gar nichts!
    Ich (verdattert, weil sie aus der Tatsache, dass ich schweige, ableitet, ich würde ihr nicht richtig zuhören): Doch, ähhh, schön. Schuhe. Tusche. Toll.
    Sie (beleidigt): Na, ich gehe jetzt jedenfalls erst mal in die Küche.
2. Akt: In der Küche
    Ich (froh und gelöst, der HSV hat im Pokal einen Zweitligisten zugelost bekommen): Na, was zauberst du da Schönes?
    Sie (mit einem beeindruckend großen Messer Tomaten schneidend, so, als seien Tomaten ihre natürlichen Feinde und gehörten ausgerottet): Ach was! Jetzt redet der Herr ja doch mit mir. Welch eine Ehre.

    Ich (kleinlaut, auf Minensucher-Vorsicht umschaltend): Was ist denn?
    Sie (das Messer zu meiner Erleichterung beiseite legend): Es ist immer das Gleiche. Mit dir kann man einfach nicht normal reden. Immer sitzt du bloß da und bist stumm wie ein Fisch. Das hält doch niemand aus!
3. Akt: Am nächsten Morgen am gedeckten Frühstückstisch
    Ich (vorsichtig): Guten Morgen, mein Engelchen. Na, gut geschlafen?
    Sie: Ich habe wach gelegen, gegrübelt, wegen meines Chefs. Der will, dass ich öfter länger arbeite, geht aber mit dem Gehalt nicht rauf.
    Ich (auf Wiedergutmachung aus, mich gesprächsmäßig voll reinhängend): Nein, dem musst du wirklich mal Paroli bieten. Der muss auch mal in Vorleistung gehen. Pass auf, ruf mal den Karl-Heinz an, der ist Anwalt und der ... Schatz?
    Sie (den Kopf schüttelnd): Das ist wieder typisch. Ich will dir was erzählen, und du textest mich mit irgendwelchen Ratschlägen zu. Kannst du nicht einfach mal nur zuhören?
    Ich (einfach die Klappe haltend).
Epilog: In der Stammkneipe
    Ich (mich auf einen Hocker neben dem einzigen Mann am Tresen hebend): ’n Abend.
    Kalle (Kopf zu mir gedreht einen Schluck aus seinem Glas nehmend): Ah, hoher Besuch. Hi.
    Ich (zum Wirt): Hefeweizen .
    Kalle (wissend, dass ich Hefeweizen nur bestelle, wenn ich was runterzuspülen habe): Ah, Stress mit der Madame, was?
    Ich (leicht nickend): Jupp .
    Kalle (Schaum von seiner Lippe wischend): Thema Sex, frühmorgens oder lieber abends?
    Ich (abwinkend): Nee, nee, nee. Nur Reden und Schweigen.
    Kalle (die Luft durch die Zähne ziehend): Ah, das. Auch blöd.
    Ich (nach dem ersten, kräftigen Schluck Hefeweizen): Jupp.
    Kalle (in Gedanken): Warum nur wollen die Frauen eigentlich immer so viel quatschen?
    Ich (leise): Keinen Schimmer.
    (So sitzen wir stundenlang und genießen die Ruhe. Zwei junge Frauen kommen schnatternd herein. Als sie uns sehen, und sonst niemanden, gehen sie wieder. Dabei sind sie ganz still. So, als hätten sie ein geheimes Treffen gestört. Und den tieferen Sinn verstanden.)

These: Frauen verstehen nichts vom Fußball
Das Eckige muss ins Runde, oder?
    Nichts gegen körperliche Ertüchtigung. Aber warum frenetisch ein Leder bejubeln, das weder Sohlen hat noch Henkel oder Schnallen?
    Bald ist Fußball-WM. Dann werde ich wieder ständig irgendwo rausgeworfen. Es ist immer das Gleiche, egal, ob ich in einem Wohnzimmer, einer Kneipe oder im Stadion zugucke: Spätestens in der Halbzeitpause schleppen mich ein paar Männer nach draußen. Man könnte fast annehmen, sie verwechseln die Fußball-WM mit einer Weltmeisterschaft im Frauenwegtragen.
    Das Ganze beginnt meist mit irgendeiner Bemerkung: „Abseitsfalle!“, schreit einer der Anwesenden – und schon produziert mein Kopf unzählige Gedanken: Wo steht diese Falle? Ist es eine Grube, eine Riesenmausefalle? Was ist, wenn Miroslav Klose gleich darin zerquetscht wird? Verdammt, welcher Schurke hat dieses Mordinstrument überhaupt aufgestellt? Spätestens jetzt können meine

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