Männerfrei: Roman (German Edition)
Organisationen, zum Beispiel für das Finanzmanagement oder so, oder bei Galerien und Museen… Ich weiß noch nicht. So weit habe ich noch nicht geplant.«
» Oh mein Gott«, sagt Bloomie. » Das ist eine geniale Idee.«
» Ja, das passt perfekt zu dir«, stimme ich ihr zu.
» Ich weiß!«, antwortet Kate fröhlich. » Jedenfalls habe ich mir das alles schon durchgerechnet, und ich kann mir gerade noch so Bloomies Wohnung leisten. Ich würde nur sehr ungern ausziehen. Ich wohne gerne dort. Ich habe ein paar Ersparnisse, und vielleicht muss ich nebenher jobben gehen, und das wird bestimmt ein hartes Jahr, aber das ist okay.« Sie zuckt mit den Achseln. » Das macht mir nichts aus.«
» Ich bin so froh, dass du dort wohnen bleibst!«, ruft Bloomie. Plötzlich drehen Kate und sie die Köpfe zu mir und sehen mich an.
» Was?«, sage ich.
» Liegt das nicht auf der Hand? Willst du bei mir einziehen? Bitte!«, entgegnet Kate.
Ich bin überrascht. Ich wohne schon seit Jahren bei Anna. Es ist günstig und praktisch– und es ist Zeit für eine Veränderung.
» Klar ziehe ich bei dir ein«, erwidere ich. » Sehr gerne sogar.«
Wir stoßen wieder mit unseren Margaritas an und machen sofort Pläne für den Umzug.
Nachdem wir bezahlt haben, gehen wir hinaus, um eine zu rauchen, und halten danach ein Taxi an. Unterwegs schicke ich Rob eine SMS, dass wir gleich da sind. Die Fahrt zum Tenjune ist nur sehr kurz. Als ich aus dem Taxi steige, sehe ich eine große Schlange vor dem Eingang und ein Stück weiter eine eher kleine Schlange von Leuten, die wahrscheinlich auf der Gästeliste stehen. Außerdem trägt jeder in der kurzen Schlange ein Kostüm.
Ich drehe mich zu Bloomie und Kate. » Ich glaube, da drüben beim VIP-Eingang geht es zur Party. Und ich glaube, es ist eine Kostümparty. Nicht zu fassen, und wir sind nicht verkleidet.«
Bloomie nickt. » Wie lautet das Motto? Es muss irgendwas mit Musik sein. Ich habe nämlich einen Michael Jackson und eine Dolly Parton gesehen.«
» Vielleicht lautet das Motto auch › Schönheitsoperationen ‹ «, werfe ich ein.
» Verdammt!«, sagt Kate. » Ich kann nicht glauben, dass wir auf einer Mottoparty die Einzigen sein werden, die zwar heiße Outfits tragen, aber keine Kostüme. Das sieht uns überhaupt nicht ähnlich!«
Das klingt so untypisch für Kate und so hochmütig, dass Bloomie und ich losprusten.
Plötzlich erscheint Rob im Eingang neben dem Türsteher und zeigt auf uns. Der Türsteher nickt. Während wir uns in unserer normalen Aufmachung wie etwas Besonderes vorkommen, gehen wir an beiden Schlangen vorbei und betreten den Club. Rob hat sich auch nicht verkleidet, bis auf seine John-Lennon-Brille. Billig. Trotzdem sieht er gut aus.
» Nochmals danke für die Einladung, Rob… Aber hättest du nicht vorher Bescheid geben können, dass das eine Mottoparty ist?«, meine ich, nachdem wir uns alle begrüßt haben.
» Das Motto lautet › Echte amerikanische Idole ‹ … Ach was, ihr hättet euch doch bestimmt nicht verkleidet, oder doch?«, entgegnet er. » Ihr seht in normalen Klamotten viel besser aus! Tolles Outfit, Mädels! So London-Style.«
Und wir dachten, wir wären New-York-Style.
Das Tenjune ist klein, gerammelt voll und laut, während die Menge fröhlich feiert. Wir gehen links eine Stufe hoch zu einem leicht abgetrennten Bereich, und ich stoße fast mit einem Kerl zusammen, der als Vanilla Ice verkleidet ist und sich mit einem anderen unterhält, der, kaum zu glauben, die junge Diana Ross darstellen soll.
» Ich wollte unbedingt diesen Bürstenschnitt. Aber es hat sich gelohnt«, sagt Vanilla Ice.
» Wo zum Teufel sind meine Supremes?«, fragt Diana Ross.
Ich werde auf dieser Party viel Spaß haben.
Wir holen uns Getränke, und Rob macht uns mit einigen Leuten bekannt. Trotz der Kostüme kann ich sehen, dass wir von recht gutaussehenden, gepflegten Männern umringt sind, die alle unheimlich charmant und höflich sind. Und nach ein paar Minuten Smalltalk sind sie zum Brüllen komisch.
Um uns herum entdecke ich Axl Rose, Jim Morrison, Michael Bolton, Prince, Marilyn Manson, Barbra Streisand, Joni Mitchell, mehrere Britneys, eine Madonna aus jeder Ära (außer natürlich aus der rätselhaften » American Pie«-Phase) und drei Elvisse. Ich plaudere mit einer Debbie Gibson in Hut und Weste, während Bloomie und Kate über Jim Morrison und Axl Rose lachen, die sich darüber streiten, wer von ihnen den größeren Einfluss auf die Rockmusik hatte. »›
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