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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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hier etwas herumexperimentieren, denn jede Haut reagiert anders und ändert sich auch im Laufe des Lebens. Im Zweifelsfall sollte auch hier eher leicht gegen den Strich als mit ihm gespannt werden, damit wieder die Haare aufgerichtet und nicht flachgelegt werden. Falls dir die eigene Wuchsrichtung noch nicht überall bekannt ist, dann gilt zunächst die einfache Regel, die Haut immer nach oben hin zu spannen, denn an vielen Stellen wachsen die Haare tendenziell nach unten.
     
    Versuche gleich von Anfang an, diese Art der Hautspannung zu erlernen, denn es ist ziemlich schwierig, einmal eingefahrene Gewohnheiten wieder loszuwerden, besonders wenn es sich um schlechte Gewohnheiten handelt. Viele Männer beginnen damit, die Haut ausschließlich nach unten zu spannen, weil das zunächst von der Bewegung her einfacher ist. Falls du in diese Gruppe fällst, dann gewöhne dich ans Umgewöhnen. Das gleiche gilt, wenn du auch beim Rasieren mit dem Strich in Bewegungsrichtung der Klinge spannst – manchmal kann man sich schon durch die andere Hautspannrichtung einen weiteren Rasurdurchgang sparen.
     
    Wenn du auf Erheiterung deiner Kinder aus bist oder Morgengymnastik magst, dann kannst du die freie Hand zum Spannen über den Kopf führen, ähnlich wie beim alten Schulreifetest, bei dem das Schulkind vorführen muss, dass es mit der linken Hand über den Kopf ans rechte Ohr fassen kann. Der klare Vorteil dieser Methode ist, dass der Blick in den Spiegel nicht vom Arm verdeckt wird. Das geht aber auch, indem man die spannende Hand flach unter die Augen hält und mit dem Zeigefinger spannt. Allerdings wäre dann der Unterhaltungseffekt geringer.
     
    Einige schwören auch darauf, die beiden Gesichtshälften mit unterschiedlichen Händen zu rasieren, damit die spannende Hand nicht im Blickfeld ist. Einen Versuch ist es wert, aber für ausgeprägte Rechtshänder ist das schwierig, wogegen es Linkshändern meist leicht fällt, weil sie in unserer rechtshändig orientierten Welt ohnehin gewohnt sind, öfters mal die rechte Hand einsetzen zu müssen.
     
    Scheue dich nicht, an den typischen Problemstellen Kinn und Kinnkante die Haut weit genug wegzuziehen, damit du auch dort eine glatte Schnittfläche vorfindest. Bei Grübchen kannst du etwas mit der Zunge von innen dagegen drücken oder die Backen aufblasen. Den Bereich zwischen Oberlippe und Nase spannt man am besten, indem man diesen Bereich mit den Gesichtsmuskeln über die Schneidezähne spannt.
     
    Jedoch: Manche Männer zerren an ihrer Gesichtshaut herum wie sie es sich bei keinem Fahrradschlauch trauen würden. Zuviel ist auch hier zu viel. Es kommt nur darauf an, dass die Klinge keine Falten vorfindet und man alle Stellen erreicht. Einen Belastungstest mache lieber mit anderen Materialien als mit der eigenen Haut.
     
Strichrichtung   und Durchgänge  
     
    Es ist keine Frage: Rasieren gegen den Strich (also gegen die Wuchsrichtung der Haare) ist gründlicher als mit dem Strich. Es gibt viele Männer, bei denen eine wirklich gründliche Rasur nicht möglich ist, ohne gegen den Strich zu rasieren.
     
    Leider ist eine Rasur gegen den Strich unsanft und hinterlässt oft kleine Schnitte in der Haut, die man später als Rasurbrand   wahrnimmt. Zudem franst es die Barthaare an den Spitzen aus, und der Schnitt kann so kurz werden, dass die Haare einwachsen, weil sie ungünstig unterhalb der Hautoberfläche abgeschnitten werden. Ein Großteil der Kunst des gründlichen Rasierens besteht daher darin, zu lernen, wie man gegen den Strich rasiert und gleichzeitig diese Probleme vermeidet.
     
    Glücklicherweise ist das gar nicht schwer, wenn man den Trick kennt: Gegen den Strich rasiert man nicht im ersten Durchgang, sondern erst in einem späteren. Genial, oder?
     
    Manch einer hat an dieser Stelle möglicherweise zwei Einwände: 1. Ich habe einen Babypopo auch mit dem Strich. 2. Mir macht es nichts, gleich gegen den Strich zu rasieren. Vermutlich ist beides auf einen sehr unproblematischen Bart zurückzuführen, höchstwahrscheinlich mit nicht so festen Haaren. Wenn es bei dir so ist, dann freue dich. Aber probiere das Rasieren mit mehreren Durchgängen sicherheitshalber dennoch einmal aus. Ich sage vorher, dass du positiv überrascht sein wirst.
     
    Das hat folgende Gründe: Wer sich nur mit dem Strich rasiert, merkt oft, dass es nicht richtig gründlich wird und reagiert darauf mit immer mehr Andruck und mehr Zügen über dieselbe Stelle, die dann aber vergleichsweise wenig

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