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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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zu finden, auf denen es mit längeren Zügen geht. Nur falls das nicht möglich ist, wende dort den Kurzstrich-Stil an.
     

     
    Der Kurzstrich -Stil   ist ähnlich verpönt wie das "Drücken" beim Motorradfahren, bei dem der Fahrer in der Kurve mit dem Motorrad nicht eine Linie bildet, sondern es in die Kurve hineindrückt und selber aufrecht sitzen bleibt. Er gilt als Anfängerfahrstil, wird aber in Sondersituationen auch von den Könnern eingesetzt und hat eine geheime Fangemeinde. Das ist das gleiche bei den Kurzstrichlern (mit L).
     
    Die Kurzstriche funktionieren so, dass man die Haut spannt (mehr dazu weiter unten), einen kurzen Zug von ca. zwei Zentimetern Länge macht, die Klinge aufgesetzt lässt, mit der spannenden Hand nachgreift und die nächste Hautstelle spannt, wieder einen schnellen Kurzzug macht usw. Erfahrende Friseure, die noch mit dem offenen Rasiermesser rasieren, wenden diese Technik oft an, und ebenso gehen erfahrene Rasur-Liebehaber öfters dazu über, zumindest in bestimmten Gesichtspartien. Wenn man den Wechsel zwischen Spannen und Schneiden gut beherrscht, dann ist dieses Verfahren sehr schnell und genau.
     
    Aber kurze Züge sollen nicht zu einem unmotivierten Hexeln verführen, bei dem man winzige Striche im Millimeterbereich macht, und an deren Anfang man mit der Klinge auf die Haut hackt. Daher sollte die Klinge aufgesetzt bleiben und auch Kurzzüge sollen nicht kurzer als 2 Zentimeter sein.
     

     
    Eine weitere besondere Technik ist die Schrägschnitt-Technik . Bei dieser Technik ist die Vorschubrichtung des Rasierers nicht exakt senkrecht zur Klinge, sondern um einige Grad verschoben. Der Vorschub hat also auch eine Bewegungskomponente in Längsrichtung der Klinge, was die Verletzungsgefahr nicht unerheblich erhöht. Aber der Vorteil besteht darin, dass die Barthaare nicht einfach nur gekappt werden, sondern auch etwas geschnitten, weil die Klinge ein kurzes Stück wie ein schneidendes Brotmesser am Haar eingesetzt wird und daher ein klein wenig in ihrer Längsrichtung am Haar arbeitet.
     
    Es gibt zwei Möglichkeiten, den Schrägschnitt zu erzeugen: 1. Halte den Rasierer normal, bewege aber die Hand nicht wie gewohnt, sondern etwas seitlich versetzt, also mit besagter Bewegungskomponente in Längsrichtung der Schneide (genau das, wovor du normalerweise gewarnt wirst, weil man sich dadurch leichter schneiden kann). 2. Halte den Rasierer so, dass die Klinge schräg zur normalen Haltung steht (wie bei einem Schneepflug) und bewege die Hand wie gewohnt. Die zweite Methode wirkt meistens natürlicher und ist daher leichter zu erlernen. In der Tat verwenden sie viele Fortgeschrittene, ohne es überhaupt zu merken. Allerdings funktioniert sie nur bei Rasierern gut, bei denen man volle Kontrolle über den Klingenkopf hat, am besten bei Klingenrasierern. Bei Systemerasierern eignet sich zum Beispiel der Gillette Sensor dafür, nicht aber der Mach3, weil dessen Kopf schleppend angebracht ist. Beim Wilkinson Quattro wiederum sprechen die Anti-Hautschneide-Drähte dagegen.
     
    Eine Variante des Schrägschnitts ist, die Bahnen nicht gerade verlaufen zu lassen, sondern gekrümmt, und die Klinge gleichzeitig in Krümmungsrichtung zu bewegen. Gekrümmte Bahnen eigenen sich ohnehin gut, wenn die Wuchsrichtung der Haare einem Bogen folgt, was nicht selten der Fall ist. Wir kommen darauf noch bei der Gesichtslandkarate zurück. Als Nebeneffekt gekrümmter Bahnen ist die Bahngeschwindigkeit der verschiedenen Stellen der Schneide unterschiedlich: im Kurvenäußeren bewegt sie sich schneller als im Kurveninneren, ähnlich einer Sense. Die Schneidebewegung ähnelt somit auch der eines klassischen offenen Rasiermessers. Man kann auf diese Weise den Schnitt noch präziser steuern.
     
    Der Schrägschnitt mit seinen Varianten ist die vielleicht wichtigste Technik des Rasur-Aficionados. Denn an engen Stellen kann man oftmals die Klinge nicht in der gewünschten Richtung zum Haar führen, ohne sie schräg einzusetzen. An anderen Stellen, wie dem Hals, bei Bartverwirbelungen oder bei besonders festen Haaren kommt man vielfach ohne diese Technik nicht an Rötungen vorbei. Es gibt Fälle, in denen es Männern über Jahre nie gelungen ist, Pickel im Halsbereich zu vermeiden, bis sie den Schrägschnitt angewandt haben.
     
Andruck  
     
    Das Gute an Laserschwertern ist, dass man sie nicht anzudrücken braucht – und das haben sie mit Nassrasierern gemeinsam. Mache dir immer klar, dass bei zu hohem

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