Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
Nachricht an Phil. Man sagt doch immer, dass Männer klare Ansagen brauchen. Und wenn das keine ist, was dann?
Ein paar Minuten später bekomme ich eine SMS.
Hab ich den Job jetzt doch? Phil
Hmmm … Hätte er jetzt nicht schreiben können, dass er sich freut, von mir zu hören? Aber okay, das wäre gegen die Vereinbarung, ich geb’s ja zu. Nur … was jetzt? Wahrscheinlich belasse ich es einfach dabei.
Andererseits – warum eigentlich? Ich bin die Chefin des Männertaxis. Ich bin Isa, die sich nimmt, was sie will. Und damit fange ich jetzt sofort an!
Nein, sorry. Aber ich habe gerade Zeit. Und ich habe Lust auf dich. Und was hast du?
Ich habe ein kribbeliges Gefühl, als ich die SMS losschicke. Huuuuaaaaah, was traue ich mich denn da? Aber es fühlt sich einfach zu gut an, so direkt zu sein.
Ich hab schon die Schuhe angezogen. Bis gleich. Bin aber nicht in Plauderlaune.
Eine halbe Stunde später klingelt er an meiner Tür. Ich hätte nicht gedacht, dass es so dermaßen einfach sein würde, sich einen Mann nach Hause zu bestellen.
Ich schnappe mir mein Handy, bevor ich die Tür öffne, und tue so, als würde ich telefonieren: »Ach, jetzt doch?« Ich deute Phil an, dass es einen Moment dauern wird. »Natürlich schicken wir Ihnen morgen gerne wieder unsere Nummer 3. Wieder um halb sieben? Nein, ich kann Ihnen keinen Vielbucherrabatt einräumen.« Ich verdrehe die Augen, als sei ich leicht genervt vom Telefonat. Warum ich das gerade mache? Nun, zum einen, weil ich Phil beeindrucken will – er soll sehen, wie gut das Männertaxi läuft, und vor allem, wie cool ich das alles manage. Und zum anderen, weil ich doch etwas nervös bin, dass dieser Traum von einem Mann schon wieder vor mir steht und so was von gut aussieht … wobei, er sieht auch etwas genervt aus. Vielleicht sollte ich meine kleine Schauspieleinlage besser vorzeitig beenden.
»Ja, dann machen wir das so! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.« Während ich auflege, seufze ich laut und schaue Phil an. »Mann, Mann, Mann … ich sage dir, dieses Männertaxi nimmt mich ganz schön in Anspruch.« »Aha«, sagt Phil. »Na ja, jetzt hast du ja hoffentlich Feierabend.« Er streckt die Hände nach mir aus und zieht mich an sich.
»Ja, klar, natürlich. Aber weißt du, es ist schon ziemlich anstrengend, was da den ganzen Tag so auf mich einprasselt, und …«
Weiter komme ich nicht, denn er legt mir sanft, aber bestimmend einen Finger auf die Lippen.
»Sorry, Isa. Ich hab auch einen harten Tag hinter mir. Und ich bin echt nicht in Plauderlaune. Okay? Ich hoffe, du kannst mit meiner Offenheit leben. Aber du und ich, wir wollen doch das Gleiche: viel Spaß, keine Verpflichtung. Richtig?«
Ich lache, obwohl es gar nicht witzig ist, aber ich versuche so, das Klopfen meines Herzens zu überspielen. »Absolut richtig«, sage ich, während ich mich gleichzeitig frage, ob es nicht doch schön wäre, wenn wir uns erst einmal ein bisschen …
Und dann denke ich plötzlich gar nichts mehr. Denn Phil beginnt, mich zu küssen. Dabei drückt er mich gegen die Flurwand, presst sich eng an mich, so dass ich seinen Körper überall spüren kann, und schafft es irgendwie, mich in kürzester Zeit auszuziehen. Ohne damit aufzuhören, mit meinen Brüsten zu spielen – und ich fühle mich tatsächlich wie ein Instrument, auf dem er spielt! –, sinkt er auf die Knie und vergräbt sein Gesicht in meinem Schritt. Seinen Mund, um genauer zu sein. Seine Zun… seine Zung… seine Zuhuhuuuuungooooahh …
Ich stehe eigentlich nicht auf Sex an ungewöhnlichen Orten. Wobei: Zählt ein Wohnungsflur eigentlich zu den ungewöhnlichen Orten? Aber einmal ist immer das erste Mal. Das zweite Mal an diesem Abend verlagere ich dann aber doch lieber in mein Schlafzimmer.
»Ich bin froh, dass du mir heute diese SMS geschickt hast.« Phils weiße Zähne blitzen im Kerzenlicht auf, und ich kann nicht anders, als ihn sofort wieder zu küssen. Erschöpft sinke ich dann auf den Rücken und sehe ihm zu, wie er aufsteht und in den Flur geht, um seine Sachen anzuziehen. Dieser Mann ist von hinten genauso unwiderstehlich wie von vorne!
»So, ich bin dann mal weg.« Er kommt noch einmal zu mir ans Bett, gibt mir noch einen letzten Kuss und verschwindet dann so wortlos, wie wir die letzten zwei Stunden verbracht haben.
Ich drücke meine Nase ins Kissen und atme den Duft seines Aftershaves ein, das ich so göttlich finde, dass ich versucht bin, es mit der Zunge abzulecken.
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