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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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dein Gemüt um meinetwillen zu beruhigen und bitte dich, mir deine Erlaubnis zu geben, sofort wieder zur Stätte meiner Wonne heimzukehren. Ich will dich regelmäßig von Zeit zu Zeit besuchen und mich mit aller Liebe, wie sie einem Sohn zukommt, nach deinem Wohlergehen erkundigen.” Der König versetzte: “O mein Kind, dein Anblick hat meine Augen erfreut; ich bin nunmehr zufrieden gestellt und entlasse dich gern, da du in so großer Nähe glücklich bist; solltest du jedoch je ausbleiben, so sag mir, wie ich imstande bin, von deiner Gesundheit und deinem Wohlergehen Nachricht zu erhalten.” Prinz Achmed erwiderte: “O mein Herr und König, was du von mir begehrst, ist ein Teil von meinem Geheimnis, das tief in meiner Brust verborgen bleiben muss; wie ich es dir zuvor sagte, darf ich es dir nicht sagen und darf auch nichts verlauten lassen, was dich zu seiner Entdeckung führen könnte. Indessen sei unbekümmert, denn ich will dich so häufig besuchen, dass ich dir vielleicht mit meinen Besuchen lästig falle.” Der Sultan entgegnete: “O mein Sohn, wenn du dein Geheimnis vor mir verbergen willst, so will ich es nicht erfahren; nur eins wünsche ich von dir, nämlich von Zeit zu Zeit über dein Wohlergehen und Glück vergewissert zu werden. du hast meine volle Erlaubnis heimzukehren, vergiss jedoch nicht, mich wenigstens einmal im Monat wie jetzt zu besuchen, damit ich nicht durch dein Ausbleiben besorgt und bekümmert werde.” Hierauf verweilte der Prinz Achmed drei Tage lang bei seinem Vater, doch vergaß er nicht für einen Augenblick die Herrin Peri Banu; und am vierten Tage schwang er sich auf sein Pferd und kehrte mit demselben Pomp und Gepränge zu ihr zurück.
    Peri Banu freute sich mächtig, als sie den Prinzen Achmed wieder heimkehren sah und es kam ihr vor, als wäre er dreihundert Jahre von ihr getrennt gewesen; so ist die Liebe, dass ihr ein Augenblick der Trennung so lange wie ein Jahr währt. Der Prinz brachte viele Worte als Entschuldigung für seine kurze Abwesenheit vor, die sie noch mehr entzückten; und so verbrachten die beiden Liebenden die Zeit in vollstem Glück, sich aneinander erfreuend. In dieser Weise verstrich ein Monat, ohne dass der Prinz Achmed je den Namen seines Vaters erwähnt oder den Wunsch ausgedrückt hätte, ihn zufolge seines Versprechens wieder zu besuchen, sodass die Herrin Peri Banu, diesen Wechsel bemerkend, eines Tages zu ihm sprach: “du sagtest mir zuvor, du wolltest zu Beginn eines jeden Monats den Hof deines Vaters aufsuchen und nach seinem Befinden schauen; warum unterlässt du dies, wo du weißt, dass er sich bekümmern und besorgt auf dich warten wird?” Prinz Achmed versetzte: “Es ist so, wie du sagst, doch sprach ich nichts über die Reise zu dir, da ich auf deinen Befehl und deine Erlaubnis wartete.” Sie erwiderte: “Warte nicht mit deiner Fahrt und Heimkehr, bis ich dir die Erlaubnis hierzu erteilt habe. Reite nur am Anfang eines jeden Monats fort und frag mich von nun an nicht weiter. Bleibe bei deinem Vater drei Tage lang und komm am vierten zu mir zurück.” Infolgedessen machte sich der Prinz Achmed am nächsten Tage in der Morgenfrühe auf und ritt in überreichem Pomp und Prunk wie zuvor zum Palast des Sultans, seines Vaters, ihm aufwartend. Und von nun an besuchte er ihn in jedem Monat mit einem immer größeren und glänzenderen Rittergefolge, während er selber ebenfalls in immer prächtigerem Aufzug erschien. Jedesmal, wenn der zunehmende Mond am westlichen Himmel aufstieg, nahm er von seiner Gattin zärtlich Abschied und besuchte den König, drei Tage lang bei ihm verweilend, worauf er am vierten wieder zu Peri Banu heimkehrte. Da aber bei jedem seiner Besuche sein Aufzug immer größer und stolzer war, wurde schließlich einer der Wesire, ein Vertrauter und Tischgenosse des Königs, mit Staunen und Eifersucht erfüllt, den Prinzen Achmed so prächtig und glänzend erscheinen zu sehen und sprach bei sich: Niemand weiß zu sagen, woher der Prinz kommt und durch welche Mittel er ein so stolzes Gefolge gewonnen hat. Alsdann begann der Wesir den König mit gleisnerischen Worten aufzureizen und sprach zu ihm: “O mein Herr und Gebieter, es geziemt dir nicht, dich so achtlos gegen das Tun und Treiben des Prinzen Achmed zu verhalten. Siehst du nicht, wie sein Gefolge von Tag zu Tag immer

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