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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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denken, aber Ihr Verhalten ist völlig inakzeptabel. Ich bin eine amerikanische Bürgerin und für die nächsten zwei Jahre Gast in Ihrem Land. Als solche werde ich die Gesetze von El Bahar befolgen. Als Gegenleistung wünsche ich mit Respekt und Höflichkeit behandelt anstatt gegen meinen Willen festgehalten zu werden.“
    „Sie verstehen nicht“, entgegnete Malik geduldig. „Es ist besser für Sie, im Palast zu sein.“
    Er wirkte zu intelligent, um ihren Standpunkt nicht zu verstehen. Demnach hörte er nicht zu. Diese Eigenschaft teilte er mit vielen Männern, und vielleicht wurde sie durch seinen königlichen Status noch verstärkt. Dennoch musste sie ihn zur Einsicht bringen.
    Sie setzte zu einer Erklärung an, als ihr eine Erinnerung kam, die sie trotz der potentiellen Gefahr ihrer Lage leise lachen ließ. „Hoheit, Sie wollen dieses Spiel gewiss nicht mit mir veranstalten. Ich habe den Film gesehen.“
    Er runzelte die Stirn. „Wovon sprechen Sie?“
    „Von der Lehrerin, die in ein fremdes Land gebracht wird, und dem Mann im Königshaus, der sie nicht gehen lassen will. Sie sind nicht der König von Siam, und ich bin nicht Mrs. Anna. Aber falls Sie mit dem Gedanken spielen, diesen Film nachzuspielen, möchte ich Sie daran erinnern, dass der König niemals mit Mrs. Anna schläft und dazu das Pech hat, am Schluss zu sterben.“
    Statt wie erwartet schockiert oder missbilligend zu reagieren, beugte er sich zu ihr. „Wir sterben alle am Schluss, Liana.“ Sein warmer Atem streifte ihr Ohr. „Und Sie können sich darauf verlassen, dass ich Sie in meinem Bett haben werde.“
    „Wenn du weiterhin solche Dinge sagst, wirst du die arme Frau noch zu Tode erschrecken.“
    Malik wie Liana drehten sich um beim Klang der weiblichenStimme. Eine attraktive Frau mit lockigen hellbraunen Haaren und Nickelbrille näherte sich. Sie trug ein elegantes grünes Kleid, das auf den ersten Blick die Hand eines Designers verriet, und wundervolle Perlen schimmerten um ihren Hals. Missbilligend schüttelte sie den Kopf. „Ich kann es nicht fassen, dass du derartige Sprüche benutzt, Malik. Hast du noch nie von Finesse gehört?“
    Er richtete sich auf und blickte sie finster an. Obwohl sie hohe Absätze trug, war sie ein gutes Stück kleiner. „Ich bin Malik Khan, Kronprinz von El Bahar …“
    Sie tat ihn mit einer Handbewegung ab und richtete die Aufmerksamkeit auf Liana. „Achten Sie nicht auf diese Rede. Alle Prinzen geben sie von sich, und wir haben gelernt, sie zu ignorieren. Was haben diese Scheichs bloß an sich? Kaum haben sie etwas Macht, schon wollen sie einen überrollen.“ Sie streckte ihre Hand aus. „Hi. Ich bin Heather, die Frau von Jamal, dem mittleren der Brüder Khan.“
    Mit einem zittrigen Lächeln schüttelte Liana der charmanten Amerikanerin die Hand. Sie fühlte sich, als wäre sie auf einem fremden Planeten gelandet. El Bahar war ganz anders als ihr Heimatland Kalifornien. „Es freut mich zu erfahren, dass man einem Kronprinzen widersprechen kann und es überlebt, um davon zu erzählen.“
    Heather grinste. „Malik ist gar nicht so schlimm. Er redet, als ob mit ihm nicht gut Kirschen essen wäre, aber im Grunde genommen ist er ein netter Kerl.“
    Er gab einen missbilligenden Laut von sich. „Du solltest dich lieber vor mir in Acht nehmen.“
    „Sonst werde ich geköpft. Die Drohung habe ich schon öfter gehört.“ Heather beugte sich zu Liana und senkte die Stimme. „Eigentlich ist er ein ausgezeichneter Herrscher, und jeder respektiert ihn ungeheuerlich, aber er kann gelegentlich ein bisschen anmaßend sein.“
    „Ich habe ihn bereits in Aktion erlebt“, erwiderte Liana. „Ich gehöre nicht hierher. Ich bin Lehrerin an der Amerikanischen Schule.“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie ist mein Gast.“
    Abwägend blickte Heather von einem zum anderen. „Interessant. Was ist passiert? Sie hat dir auf den ersten Blick gefallen, und deshalb hast du sie nach Hause gebracht?“
    Malik blickte unbehaglich drein. „Ich bin der Kronprinz. Ich schulde dir keine Rechenschaft.“
    Heather musterte Liana. „Lassen Sie mich raten. Sie wollen nicht hier sein.“
    „Genau.“
    „Na ja, Malik braucht eine willensstarke Frau in seinem Leben – auch wenn er es niemals zugeben würde. Er ist ein bisschen verknöchert. Von einer Frau herausgefordert zu werden, würde ihm helfen, menschlicher zu werden.“
    „Ich bin nicht verknöchert!“
    „Haben Sie mich wirklich hergebracht, weil ich Ihnen gefalle?“,

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