Märchen unter dem Wüsenhimmel
Armen. „Glaubst du wirklich, dass ich dich für deine Dienste bezahlen wollte?“
Tränen glitzerten in ihren Augen. „Was könnte es sonst sein?“
„Vielleicht meine Art, dafür zu sorgen, dass deine Träume nicht beeinträchtigt werden. Ich möchte nicht, dass du nach Ablauf des Monats gehst. Aber wenn ich es nicht verhindern kann, sollst du El Bahar nicht ohne das verlassen, weswegen du gekommen bist. Wenn du mit dem Geld, das du für deine Arbeit verdient hättest, in dein Land zurückkehrst, werdet ihr beide versorgt sein. Du wirst das Haus bekommen, und Bethany wird das College besuchen können.“
Er schüttelte sie. „Wie kannst du mir unterstellen, dich anders als einen kostbaren Teil meines Lebens behandelt zu haben? Ich habe dich gestern Abend nicht genommen, ohne deineGefühle zu berücksichtigen. Ich habe dich gefragt. Hättest du dich geweigert, hätte ich mich abgewandt. Ich habe dich geehrt, indem ich dich geheiratet habe, und doch wirfst du mir vor, dich niederträchtig zu behandeln.“ Er schob sie von sich. „Du weißt nichts von mir.“
„Das stimmt. Ich kenne dich nicht und will es auch nicht. Ich hatte mein ganzes Leben geplant. Alles war bestens. Ich bin verdammt gut darin, selbst für mich und meine Tochter zu sorgen, und wir brauchen dich nicht.“ Eine Träne rann über ihre Wange. „Aber jetzt sitzen wir fest. Was soll jetzt geschehen? Was ist mit Bethany? Es wird sie vernichten.“
„Warum denn? Ich mag sie.“
„Ach, wie nett. Weißt du was? Sie mag dich auch, und je länger sie hier ist, umso mehr wird sie dich ins Herz schließen und Erwartungen an dich hegen.“
„Ich werde ihr ein guter Vater sein.“
„Wirst du sie besuchen, wenn wir wieder in Kalifornien sind? Wirst du jedes zweite Wochenende zu uns fliegen? Ist dir denn nicht klar, dass ein Monat ausreicht, um ihr das Herz zu brechen?“
„Ich will nicht, dass es nur für einen Monat ist. Ich will, dass ihr beide bleibt.“
„Ach, wie nett“, sagte sie sarkastisch. „Aber diesmal bekommst du ausnahmsweise nicht, was du willst.“
„Ihr zieht noch heute in meine Suite“, entgegnete er entschieden.
„Das glaube ich kaum, Prinz Malik“, entgegnete sie zornig. „Ich mag vielleicht in El Bahar festsitzen, aber ich bleibe nicht im Pa last.“
„Du bist meine Frau. Dein Platz ist an meiner Seite. Außerdem hast du keine andere Wahl. Die Wohnung der Amerikanischen Schule steht dir nicht länger zur Verfügung.“
„Weil ich nicht mehr dort arbeite“, murmelte sie gedehnt, soals würde ihr die Situation nun erst richtig bewusst. „Ich vermute, dass mir auch niemand ein Zimmer vermieten wird.“
„Du bist meine Frau“, wiederholte er trotzig. „Dein Platz ist hier.“
„Ich gehe zum amerikanischen Konsulat. Dort muss man mir helfen.“
Er berührte ihre Schulter. „Man wird dir nicht helfen.“ Niedergeschlagen sank sie auf das Sofa. „Das ist nicht fair“, flüsterte sie.
„Vielleicht nicht, aber wir müssen die Situation nehmen, wie sie ist. Wir sind verheiratet. Das ist nicht zu ändern. Was spricht dagegen, das Beste daraus zu machen?“
„Du hast nicht gewonnen, Malik. Ich mag die nächsten dreißig Tage hier bleiben, aber danach werden Bethany und ich verschwinden.“
„Nein. Du wirst dich in mich verlieben und bleiben.“
Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, doch es lag keinerlei Belustigung auf ihrem Gesicht. „Wollen wir wetten?“
Sie war seine letzte Hoffnung. Nur bei ihr konnte er ein Mann statt einer Maschine sein. Sie besaß den Schlüssel zu seinem Herzen, und wenn sie ihn verließ, würde es für immer verschlossen bleiben. Doch all das sagte er nicht. Einerseits hätte sie es ihm nicht geglaubt. Andererseits gestattete er sich nicht, sich einer anderen Person gegenüber so verletzlich zu zeigen. Er war zu Unabhängigkeit erzogen worden. Er war der Kronprinz und brauchte niemanden. „Du wirst mich lieben. Und du wirst bleiben.“
„Du wirst den Tag bereuen, an dem du mich zur Ehe überlistet hast“, konterte sie.
Er begegnete ihrem zornigen Blick und fragte sich, wer von ihnen Recht behalten würde.
11. KAPITEL
M ommy ist wirklich sauer auf dich“, verkündete Bethany am nächsten Tag, als sie mit Malik durch die Wüste ritt.
„Das überrascht mich nicht. Als ich gestern Abend mit ihr gesprochen habe, war sie auch zornig.“
Sie hatte sich standhaft geweigert, in seine Suite ziehen. Er versuchte, die Demütigung zu ignorieren, von seiner Ehefrau
Weitere Kostenlose Bücher