Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
Vom Netzwerk:
mit geschlossenen Augen, und dann spürte sie einen sanften Druck an den Lippen.
    Er küsste sie tatsächlich! Nie zuvor war sie von einem begehrenswerten Mann geküsst worden, und schon gar nicht von einem Mann mit seinem Ruf. Wenn man der Boulevardpresse Glauben schenken konnte, hatte er mehr Frauen geliebt als James Bond.
    Er schmiegte eine Hand um ihren Nacken. Seine Finger waren stark, aber sanft. Es war ihr nicht unangenehm. Der Arm um ihre Taille hielt sie fest, doch sie fühlte sich nicht gefangen.
    „Entspann dich“, murmelte er.
    Ihr wurde bewusst, dass sie die Lippen geschürzt hatte wie ein Kind, das einen Kuss von einem Elternteil erwartet. Ein Schauer durchlief ihren Körper, als etwas Warmes, Feuchtes über ihre Unterlippe strich. Ihre Brüste fühlten sich seltsam an, und zwischen den Schenkeln spürte sie Hitze.
    Ist das Leidenschaft? durchfuhr es sie, und dann schob er die Zunge in ihren Mund. Unwillkürlich hob sie die Hände zu seinen Schultern, presste sich an ihn und sehnte sich nach mehr.
    Jamal brach den Kuss ab und lehnte die Stirn an ihre. Sein Atem ging etwas rascher als zuvor. „Siehst du? Das war doch gar nicht so furchtbar.“
    Sie musste sich räuspern, bevor sie sprechen konnte. „Eigentlich nicht. Es war ein netter Kuss.“
    „Danke für die freundlichen Worte.“
    „Ich habe es ernst gemeint. Wirklich.“
    Er richtete sich auf und trat einen Schritt zurück. „Ich glaube dir.“
    Schüchtern lächelte sie ihn an. „Ich sollte jetzt wohl in meine Suite gehen.“
    Er nickte, was sie sehr enttäuschte. Wollte er sie nicht erneut küssen? Hatte es ihm nicht gefallen? Sie wusste die Antwort nicht und war nicht tapfer genug, um ihn zu fragen. Also wünschte sie ihm hastig eine gute Nacht und verließ den Garten.

3. KAPITEL
    A brupt blieb Heather im Foyer ihrer Suite stehen, als sie die Königmutter in ihrem Wohnzimmer erblickte. Im Moment wollte sie mit niemandem reden. Sie wollte vielmehr allein sein und die wundervollen, verwirrenden und aufregenden Momente mit Jamal erneut durchleben.
    „Jamal ist ein sehr charmanter junger Mann“, verkündete Fatima statt einer Begrüßung.
    „Er ist sehr nett“, erwiderte Heather ausweichend. „Aber das bedeutet nicht, dass ich ihn heiraten will.“
    Fatima erhob sich von dem Sofa und streckte die Hände aus. „Komm her, Kind.“
    Widerstrebend tat Heather wie geheißen.
    „Ich kenne dich, seit du ein kleines Mädchen warst“, begann Fatima und drückte ihre Hände. „Ich erinnere mich gut, wie stolz dein Großvater war, als er dich zum ersten Mal hierher brachte.“ Sie lächelte in Erinnerung versunken. „Du warst so aufgeweckt und hübsch und hattest vor nichts Angst. Du bist auf meinen Schoß geklettert und hast verlangt, dass ich dir eine Geschichte erzähle. Schon damals hast du mir das Herz gestohlen. Ich habe keine Töchter oder Enkeltöchter, die ich hätte verwöhnen können. Jetzt habe ich Dora, Khalils Frau. Ich hatte so sehr gehofft, auch dich zu haben.“
    Heather schluckte schwer. „Tu mir das nicht an“, flüsterte sie, während sie Fatima die Hände entzog und zwei Schritte zurückwich. „Du und der König wart immer sehr gut zu mir. Ich weiß es sehr zu schätzen. Ich würde alles tun, um euch die vielen Gefälligkeiten zu vergelten. Aber bitte verlange nicht, dass ich Jamal heirate. Ich will niemanden heiraten. Ich will nur an den Texten arbeiten und in aller Stille im Palast leben.“
    Fatima sank auf das Sofa und klopfte auf das Polster nebensich. Heather fühlte sich, als würde sie beständig tiefer in eine Falle gezogen, aus der es kein Entrinnen gab. Widerstrebend hockte sie sich auf die Sofakante.
    „Du bist die Art Frau, die verheiratet sein muss“, eröffnete Fatima freundlich. „Nicht, weil du jemanden brauchst, der für dich Entscheidungen trifft, aber weil du dir dein Leben lang gewünscht hast, zu jemandem zu gehören. Ich weiß, dass dein Großvater ein wundervoller Mann war, und er hat dich von ganzem Herzen geliebt, aber Edmond war nicht dazu geschaffen, ein Mädchen zu erziehen. Er kannte seine Grenzen. Deswegen ist er im Sommer immer mit dir hierher gereist und hat dich für den Rest des Jahres ins Internat geschickt. Um dir das Beste aus beiden Welten zu bieten.“
    Heather wollte nicht über ihren Großvater reden. Obwohl er seit sechs Jahren tot war, vermisste sie ihn immer noch verzweifelt.
    „Du hast dir immer ein Zuhause gewünscht“, fuhr Fatima fort. „Wurzeln, eine eigene

Weitere Kostenlose Bücher