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Märchen von den Grimms und mir (German Edition)

Märchen von den Grimms und mir (German Edition)

Titel: Märchen von den Grimms und mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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verbringen. Heute jedoch brachte mich der Sturm zum Stolpern, ich fiel und schlug mir den Kopf an einem Stein. Erst durch dich kam ich wieder zu mir. Doch nun ist der Regenbogen fort und ich kann nicht zurück." Traurig und erschöpft sank der Regenbogenprinz aufs Sofa zurück und schlief ein.
In der nächsten Zeit ging es dem Prinzen besser, doch oft starrte er durchs Fenster oder trat vor das Haus und schaute in den Himmel, ob Regen kam und womöglich einen Regenbogen mitbrachte. Er hatte dem Mädchen und der Mutter erklärt, dass er nur zurück nach Hause käme, wenn er einen Regenbogen beschreiten könnte. Er erzählte viel von seinem Land und die Sehnsucht nach dort, nach seinen Eltern und seiner Schwester, ließen ihn mit jedem Tag trauriger werden, obwohl das Mädchen ihm sehr gefiel. Sie fand auch Gefallen an dem etwas sonderbaren Prinzen, und sie verbrachten viel Zeit miteinander, oft war ihr Lachen zu hören. Das des Prinzen erklang jedoch immer seltener.
Eines Tages, im Herbst, war es dann soweit, Regen und Sturm fegten über das Land, die Bäume bogen sich ächzend.
"Begleite mich zum Waldrand", bat der Prinz und das Mädchen brachte ihn zum gewünschten Ort. Als sie den Wald verließen und auf das Feld hinaus traten, konnten sie einen schönen, großen Regenbogen sehen. Kräftig in allen Farben leuchtend, spannte er sich vor ihnen im Halbkreis über den Himmel.
"Oh, siehst du den Regenbogen?", rief der Prinz freudig erregt. "Ich muss gehen".
Er verstummte einen Moment und ein Schatten legte sich über sein Gesicht. "Nun sollte ich froh sein, doch ich bin erneut traurig, denn ich muss dich verlassen. Aber, wenn ich meine Liebsten zu Hause gesehen habe, komme ich zurück zu dir. Wirst du auf mich warten?" Er sah traurig und glücklich zugleich das Mädchen an. Eine Träne rollte ihre Wange herab, und er wischte sie mit einer zärtlichen Bewegung fort. Das Mädchen genoss die Berührung und nahm seine Hand in die Ihre.
"Geh und regle deine Angelegenheiten, dann komm zu mir zurück. Ich werde jeden Tag hier her kommen und auf dich warten, mein geliebter Prinz."
So geschah es und noch viele Jahre später sah man eine Frau am Waldesrand sitzen und hörte sie traurige Lieder singen. Das war das Mädchen, das auf ihren Regenbogenprinzen wartete. Und wenn sie nicht gestorben ist, so sitzt und singt sie noch heute an diesem Ort.

Rotkäppchen und der Osterhase

    Es begab sich vor einigen Jahren, dass Rotkäppchen von ihrer Mama wieder einmal zur Oma in den Wald geschickt wurde. Die Oma wohnte eine halbe Stunde entfernt vom Dorf in einem Häuschen zwischen hohen Bäumen. Sie war nicht mehr so gut zu Fuß und oft brachten Rotkäppchen oder ihre Mama der alten Frau Essen, Trinken und andere Dinge, die man zum Leben braucht. Rotkäppchen hatte ihre Oma bereits oft besucht und kannte den Weg. Sie fürchtete sich nicht, in den dunklen Wal hinein zu gehen, obwohl sie ein Jahr zuvor auf dem Weg zur Oma dem bösen Wolf begegnet war. Aber das ist eine andere Geschichte.
Diesmal sagte die Mutter zu ihr: "Heute ist Ostern, Rotkäppchen. Geh und bring der Oma diesen schönen Kuchen, damit wollen wir ihr eine Freude machen. Und ich möchte, dass sie so lieb an uns denkt, wie wir an sie denken. Aber pass auf, dass du nicht wieder den bösen Wolf triffst. Hast du gehört? Bevor es dunkel wird, musst du zurück sein."
"Ja, Mama, ich gehe ohne Umweg zur Oma und lasse mich nicht ablenken und spreche mit niemandem", antwortete Rotkäppchen, umarmte ihre Mama und gab ihr einen Kuss.
Sie setzte ihre rote Kappe auf, nahm die Tasche mit dem Kuchen und lief los. Sie ging durch das Dorf und winkte den Leuten, die ihr begegneten, zu. Aber sie blieb nicht stehen und sprach kein Wort. Hinter dem Dorf musste sie über eine große Wiese gehen, bevor sie den Wald erreichte. Ihr kam die Idee, dass sie einen Blumenstrauß für die Oma pflücken könnte. "Ja, das ist eine gute Idee", sagte sie zu sich selbst und begann, im Zickzack über die Wiese zu laufen, um schöne Blumen zu finden. Auf der Wiese gab es auch Bäume und Büsche und das Gras stand sehr hoch. Sie musste aufpassen, dass sie sich nicht verlief. Als Rotkäppchen schon viele schöne Blumen für die Oma gepflückt hatte, stolperte sie auf einmal beinahe über einen Korb. Der Korb stand ganz allein am Boden und als sie hineinsah, konnte sie in ihm bunt bemalte Eier und Süßigkeiten entdecken. Rotkäppchen sah sich um, aber sie konnte niemanden sehen, dem der Korb gehörte.
"Hat man

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