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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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stimmt's? Egal, es ist jetzt sowieso zu spät. Ich gehe ins Bett."
    Maggie legte sich ins Bett und rückte ganz an den Rand. Sebastian blieb noch auf und trank Brandy. Erst gegen ein Uhr morgens legte er sich auch hin.
    Am nächsten Tag ruhte sie sich aus, während er Ski laufen ging. Er fuhr die
    „Todeswand" zweimal am Vormittag und zweimal am Nachmittag hinunter und fragte sich, was er damit beweisen wollte. Allerdings wollte er es lieber nicht wissen. Da ihm klar war, dass Maggie lieber allein blieb, aß er in einem Restaurant zu Mittag.
    Als er am Abend ins Hotel zurückkehrte, war Maggie auf und hatte sich angezogen. Sie sah besser aus, bewegte sich jedoch noch etwas schwerfällig. Höflich erkundigte sie sich danach, wie sein Tag gewesen war, und sagte, sie würde am nächsten Tag wohl in den Ort gehen.
    Eine halbe Stunde machten sie nur Small Talk.
    „Du hast bestimmt Hunger", erklärte Sebastian schließlich. „Soll ich etwas beim Zimmerservice bestellen?"
    „Nicht nötig. Ich kann nach unten gehen."
    Natürlich, dachte er. Im Restaurant würde es nicht so auffallen, wenn sie sich anschwiegen.
    Die höfliche Konversation beim Essen war schlimmer als die heftigste Auseinandersetzung.
    Anschließend verkündete Maggie, sie würde früh ins Bett gehen, und schlug vor, dass er sich noch für eine halbe Stunde in die Bar setzte. Sebastian willigte ein, und als er ins Zimmer zurückkehrte, war das Licht ausgeschaltet, und sie schien zu schlafen.
    Irgendwann in der Nacht wachte er auf, weil er Wasser laufen hörte. Da die Tür einen Spaltbreit geöffnet war, sah er Licht im Bad und Maggies Schatten, als sie in die Wanne stieg.
    Kurz darauf war ein Stöhnen zu hören, und dann fluchte Maggie. Er stand auf, schlüpfte in seinen seidenen Morgenmantel und ging zur Tür.
    „Alles in Ordnung?" erkundigte er sich.
    „Nein", erwiderte sie nach einer Weile.
    „Darf ich reinkommen?"
    „Ja." Sie saß in der Badewanne, hielt sich am Rand fest und machte einen frustrierten Eindruck.
    „Ich dachte, ein heißes Bad würde die Schmerzen lindern", fuhr sie fort. „Aber jetzt komme ich nicht allein aus der Wanne raus. Es tut so weh."
    Sebastian beugte sich hinunter. „Leg die Arme um meinen Nacken."
    Maggie tat es, und er richtete sich langsam auf und zog sie aus der Wanne. Als er sie nackt sah, atmete er scharf ein. Die Blutergüsse waren jetzt deutlich zu sehen, und sie war überall blau und grün.
    „An der Tür hängt ein Bademantel", sagte sie.
    Nachdem er ihr hineingeholfen hatte, hob er sie hoch und trug sie zum Sofa vor dem Kamin.
    Dann holte er ein Handtuch aus dem Bad, setzte sich neben sie und begann sie abzutrocknen.
    „Das kann ich machen", protestierte sie.
    „Nein. Versuch mal, an deinen Fuß zu kommen." Sie versuchte es und zuckte prompt zusammen. „Du hättest nicht allein in die Badewanne steigen sollen. Warum hast du nicht geduscht?"
    „Ich dachte, das heiße Wasser würde mir gut tun."
    „Und wenn ich nicht aufgewacht wäre?"
    „Dann wäre ich wohl bis morgen früh drinnen geblieben. Vie len Dank jedenfalls."
    „Ich finde, wir sollten morgen nach Hause fahren."
    „Auf keinen Fall. Ich habe mich heute ausgeruht, und es geht mir schon besser. Morgen gehe ich wieder raus."
    „Die ,Todeswand' ist jetzt tabu für dich", sagte Sebastian.
    „Ja. Ich habe es ja probiert."
    „Und, hat es funktioniert?"
    „In gewisser Weise schon", gestand Maggie und schwieg eine Weile.
    „Erzähl mir von ihm", forderte er sie schließlich auf. Als sie die Augenbrauen hochzog, fügte er hinzu: „Ja, ich hätte dich vorher fragen sollen. Aber ich würde gern wissen, was eine Frau wie du an so einem Mann gefallen hat."
    „Damals war ich ganz anders. Ich war so alt wie Catalina und genauso naiv und ignorant wie sie. Nun bin ich die Frau, zu der Roderigo mich gemacht hat: keine sehr nette, wie ich oft denke. Im Grunde vertraue ich niemandem bedingungslos, weil ich ihm so vertraut habe."
    Wieder schwieg sie, bevor er sie erneut bat: „Bitte erzähl mir von ihm."
    „Meine Eltern waren gestorben, und ich war auf mich allein gestellt. Ich fand Roderigo wundervoll. Er war so attraktiv und charmant. Er hat mir erzählt, er wäre geschäftlich in England."
    „Er hat in seinem ganzen Leben nicht einen Penny auf ehrliche Weise verdient", warf Sebastian ein.
    „Das stimmt nicht", entgegnete Maggie schnell und wusste selbst nicht, warum sie Roderigo verteidigte. Vielleicht war es auch gar nicht er, den sie in Schutz nahm,

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