Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
Vom Netzwerk:
das Bild vom ersten Laden zeigen.“
    „Nur zu.“
    Tanya legte es zu den anderen.
    Im nächsten Album waren Hochzeitsbilder von Tates Eltern.
    „Oh“, entschlüpfte es Tanya unwillkürlich.
    „Was denn?“
    „Deine Mutter sieht ziemlich ernst aus, und dein Vater wirkt eher triumphierend als verliebt.“
    „Ja, der Eindruck kommt hin“, bestätigte er zu Tanyas Überraschung und beugte sich tiefer über das Album.
    „Wie meinst du das?“ Devon McCord, Tates Vater, war erst vor einem Jahr gestorben. Tanya erinnerte sich an ihn, hatte aber als Kind nie darauf geachtet, was für ein Verhältnis er zu seiner Frau hatte.
    „Er fühlte sich tatsächlich als Sieger“, erklärte Tate. „Es hat natürlich mit den Foleys zu tun. Meine Mutter interessierte sich damals sowohl für Rex Foley als auch für meinen Vater und ging mit beiden Männern aus. Wusstest du das?“
    „Davon hatte ich keine Ahnung“, gab sie verblüfft zurück.
    „Sehr viel weiß ich darüber auch nicht. Aber mein Vater hat immer damit geprahlt. Rex Foley wollte sie, aber ich habe sie bekommen , pflegte er zu sagen. Mich hat immer gestört, wie er es sagte. Nicht, als ob er darüber glücklich wäre, sondern als sei meine Mutter eine Trophäe. Als sei ihm der Sieg wichtiger als meine Mutter.“
    „Und nachdem dein Vater tot ist und ihr erfahren habt, dass Charlie Rex Foleys Sohn ist …“
    Tanya biss sich auf die Lippe. Ihre Mutter würde sehr ärgerlich werden, wenn sie herausfand, dass sie hier aus dem Nähkästchen plauderte. Wahrscheinlich war den McCords überhaupt nicht bewusst, wie gut die Dienstboten über ihre Familienangelegenheiten informiert waren.
    Tate antwortete nicht sofort, sondern lehnte sich zurück, trank einen Schluck Wein und hob eine Augenbraue. „Vor den Angestellten lässt sich wohl nichts geheim halten, was?“
    Betont gelassen zuckte Tanya die Achseln.
    „Das ist eine Privatangelegenheit“, warnte er. „Und wir sind selbst noch dabei, diese Neuigkeiten zu verarbeiten. Auf keinen Fall darf das in den Medien breitgetreten werden. Aber so etwas würde ja auch nur die Regenbogenpresse tun, und du betreibst ja ernsthaften Journalismus.“
    Sein Versuch, sie zu manipulieren, brachte sie zum Lächeln.
    „Ich weiß nicht so recht … Wenn die beiden berühmtesten Familien der Stadt mitten in ihrer generationsübergreifenden Fehde plötzlich herausfinden, dass sie miteinander verwandt sind, weil ihre Oberhäupter eine Affäre miteinander hatten? Das ist schon eher eine Nachricht, kein Klatsch, würde ich sagen.“
    „ Affäre ?“, wiederholte er, als wäre das eine Übertreibung.
    „Wieso, war es denn keine?“
    Tate sah sie aus seinen blauen Augen durchdringend an, als wolle er Tanyas Gedanken lesen. Vielleicht überlegte er auch nur, ob sie ihm Probleme machen konnte. Keine Spur mehr von Offenheit und Umgänglichkeit. Jetzt war er wieder so kühl und abschätzend wie am Freitag in der Bibliothek. Doch dann seufzte er. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich, was zwischen den beiden gelaufen ist. Wir wussten alle immer nur, dass sie mit Rex ausgegangen ist, bevor sie meinen Vater heiratete. Keine Ahnung, wie sie danach wieder mit ihm zusammengekommen ist.
    Erinnerst du dich daran, dass meine Eltern eine Ehekrise hatten und sich daraufhin für eine Weile trennten? Da muss es passiert sein, jedenfalls passt es zeitlich. Und ob sie danach noch Kontakt zu Foley hatte, weiß ich wirklich nicht – und ich will es auch gar nicht wissen. Das geht nur meine Mutter etwas an.“
    Zweifellos hatte Tanya da einen wunden Punkt getroffen. Sie mochte den umgänglichen, offenen Tate viel lieber und vermisste ihn jetzt schon, doch als Reporterin durfte sie sich auch von abweisenden Interviewpartnern nicht einschüchtern lassen. „Wie wirkt sich die Tatsache, dass deine Mutter eine Affäre mit Rex Foley hatte – oder hat – auf deine Familie aus?“ Im typischen Fragestil einer Reporterin fühlte sie sich weniger angreifbar.
    „Im Moment sind wir alle etwas überrumpelt. Was die Zukunft bringt, kann keiner wissen“, antwortete er ebenso unpersönlich.
    „Hat sich irgendetwas an euren Gefühlen für Charlie geändert?“
    „Nein. Charlie ist unser Bruder, und das wird immer so bleiben.“
    „Jetzt ist er aber auch ein Bruder der Foleys …“
    Tate runzelte missbilligend die Stirn. „Wir haben alle unsere Macken“, sagte er gepresst. Diesen Tonfall hatte sie noch nie von ihm gehört.
    „Ist es ein Charakterfehler, ein

Weitere Kostenlose Bücher