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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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Ihre Stimme klang belegt und viel verführerischer als beabsichtigt.
    „… derjenige, dem das völlig egal ist“, vollendete er ihren Satz.
    „Ist es aber nicht.“
    Obwohl er beharrlich den Kopf schüttelte, rückte sie ein Stück von ihm ab, um klarzustellen, dass sie es ernst meinte.
    „Du brauchst mich nicht zur Tür zu bringen“, erklärte sie.
    Nur zu gut konnte sie sich vorstellen, was dort passieren würde. Tate würde sie wieder küssen. Diesmal könnten sie sich ohne Hindernisse umarmen, sodass ihre Körper miteinander verschmolzen. Während ihre Zungen das Spiel von Neuem begannen, das dazu führte, dass sie sich nach mehr sehnte. Und es würde unendlich viel schwieriger sein, dem zu widerstehen.
    „Ruf mich an, wenn du morgen im Krankenhaus fertig bist, damit ich weiß, wann du kommst“, fügte sie noch hinzu. Dann öffnete sie die Tür und stieg aus.
    Die ganze Zeit hatte er kein Wort gesagt, doch sie drehte sich nicht noch einmal zu ihm um, sondern ging zielstrebig aufs Haus zu. Sie wusste, dass er sie dabei nicht aus den Augen ließ. Wenn sie es sich jetzt anders überlegte und auch nur etwas langsamer wurde, würde er das als Zeichen auffassen und …
    Das durfte nicht sein. Tate gehörte nicht in ihre Welt und sie nicht in seine.
    Aber wenn sie sich küssten, spielte das alles keine Rolle mehr. Dann befanden sie sich in einer Art Niemandsland zwischen beiden Welten, und es zählten nur noch die wunderbaren Gefühle, die ihre Berührungen auslösten.
    Als Tanya die Tür hinter sich schloss, wünschte sie sich unwillkürlich, dieses Niemandsland ließe sich ausdehnen. So weit, dass sie vielleicht doch eine Beziehung darin aufbauen konnten …
    „Ursprünglich hatte ich vor, den Bericht mit deinem Großvater zu beginnen, aber nach weiteren Recherchen ist mir klar geworden, dass wir noch eine Generation weiter zurückgehen müssen, wenn wir auch die Vorgeschichte des Diamanten erzählen wollen“, erklärte sie am nächsten Tag. „Dein Großvater Harry hat zwar den Grundstein für das Schmuckimperium gelegt und befand sich da schon in einer Art Fehde mit Gavin Foley, aber es waren ihre Väter, die den Diamanten ins Land brachten, oder?“
    Es war Freitagnachmittag, und sie und Tate saßen auf der Terrasse hinter JoBeths Haus. Wie versprochen hatte Tanya für das Mittagessen gesorgt – es gab Quiche und Salat, dazu Eistee. Allerdings hatte sie selbst kaum Appetit. Sie war viel zu beschäftigt damit, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und sich nicht in Tagträumen zu verlieren.
    Leicht war das nicht. An dem kleinen runden Tisch saßen sie so eng nebeneinander, dass sich immer wieder ihre Knie berührten. Bei jeder Berührung überlief sie eine wohlige Gänsehaut, und sie erinnerte sich daran, wie er am Abend vorher ihre Wange gestreichelt hatte.
    „Ah ja. Also, die Geschichte des Santa-Magdalena-Diamanten beginnt mit Elwin Foley, Gavins Vater“, bestätigte Tate gelassen.
    Offenbar hatte er keine Ahnung, wie unwiderstehlich seine Nähe war.
    „Nach den überlieferten Berichten befand sich Elwin auf einem Schiff, das möglicherweise ein Piratenschiff war und den Diamanten und andere Schätze transportierte. Als es unterging, kam der Großteil der Besatzung um, doch Elwin überlebte und schaffte es sogar, den Diamanten und eine juwelenbesetzte Münztruhe mitgehen zu lassen“, fasste sie ihre Recherchen zusammen.
    „Ja, das erzählt man sich“, bestätigte Tate kauend.
    „Weder der Diamant noch die Truhe sind seitdem wieder aufgetaucht. Als allerdings vor einigen Monaten Taucher das Wrack fanden und keinen Diamanten und keine Truhe dort fanden, gab das dem Gerücht neue Nahrung.“
    „Oder beides war nie an Bord, und die Geschichte ist frei erfunden.“
    Tanya sah von ihren Notizen hoch. Die ganze Zeit schon versuchte sie, direkten Blickkontakt zu vermeiden, weil sie dann jedes Mal an den Kuss im Auto denken musste. Doch das hieß natürlich nicht, dass sie sich von ihm einen Bären aufbinden lassen würde, was den Diamanten anging – denn der war schließlich der Dreh- und Angelpunkt ihrer Reportage.
    „Ich habe die Geschichte des Diamanten recherchiert“, widersprach sie. „Er wurde in einer Mine in Indien gefunden. Ein lupenreiner, achtundvierzigkarätiger, gelber Diamant, der sogar schöner sein soll als der Hope-Diamant. An seiner Existenz besteht also kein Zweifel. Und es ist auch historisch verbürgt, dass er sich an Bord desselben Schiffes befand wie Elwin Foley. Da er nicht

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