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MärchenSpiel (German Edition)

MärchenSpiel (German Edition)

Titel: MärchenSpiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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sich auf ihm gespiegelt hatte, fand er, dass sich die Mühe schon allein für diesen Anblick gelohnt hatte.
    Unwillkürlich drehte er sich nach ihr um. Stolz ritt sie neben ihm. Die Nase wie immer etwas höher, als gut tat.
    Oh ja, er verstand nur zu gut, dass ihre Eltern mit der Lösung durch den Drachen einverstanden waren. Sicherlich war es auch für sie nicht leicht, mit ihrer Tochter auszukommen.
    Als die Drachenhöhle endlich in Sicht kam, war er geradezu erleichtert. Mit einem Anflug eines Lächelns drehte er sich zu Gwenwyfar um.
    Hochmütig ließ diese ihren Blick über den Platz gleiten. Bei den Knochen verweilte sie unwillkürlich einen Moment länger. Fast tat sie ihm leid, aber eben nur fast. – Es war wirklich ein schöner Platz. Sir Cay war stolz auf ihn.
    Ohne ein Gefühl erkennen zu lassen, ließ sie sich an die Ringe ketten, die in den Stein gemauert waren. Sir Cay bemerkte ein kurzes Aufflackern von Angst in ihren Augen, als sich seine Gefährten von dem Opferplatz entfernten.
    Mit einem gewissen Gefühl der Befriedigung drehte er sich um und ging, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen. Hoffentlich stirbt sie nicht vor Angst“ , dachte er, während er ein fröhliches Liedchen pfiff.
    Hastig folgte er den anderen einen engen Pfad hinauf. Von dort oben würden sie eine herrliche Aussicht auf das Geschehen am Opferplatz haben. Dank der überragenden Akustik konnten sie sogar jedes Wort und jeden Laut verstehen.
    Voller Vorfreude gesellten sich die Ritter zu dem Königspaar, das sich ebenfalls schon auf der Aussichtsplattform eingefunden hatte.
    „ Sie singt nicht!“, meinte der König gekränkt.
    Sir Cay lachte leise. Der Priester hatte Wochen gebraucht, um die Prinzessin für die Opferung vorzubereiten und die Worte zu üben, die sie zu singen hatte – und jetzt weigerte sie sich zu gehorchen.
    „Sie muss immer das letzte Wort haben!“, nörgelte die Königin.
    Natürlich hatte sie Recht, aber ausnahmsweise konnte Sir Cay es der Prinzessin nicht verübeln, dass sie sich nicht an die Regeln hielt. Ihm an ihrer Stelle wäre auch nicht nach Singen zumute gewesen.
    Obwohl alle Beteiligten darauf vorbereitet waren, zuckten sie zusammen, als ein tiefes Grollen aus der unerreichbar hohen Drachenhöhle erklang. Aus der Tiefe unter ihnen erklang ein ungläubiger Laut und ein ängstliches Atmen.
    „ Mein armes Kind!“, murmelte die Königin mit einem Anflug von schlechtem Gewissen.
    „ Das hättest du dir eher überlegen müssen!“, tadelte der König leise.
    Ein Schlurfen ertönte aus der Höhle, welches sich – leicht erkennbar – dem Ausgang näherte.
    Ein goldschimmernder, feingeformter, nichtsdestotrotz riesengroßer Kopf schob sich aus der Finsternis. Nur einen Augenblick später stand der Drache auf dem Sims vor seiner Höhle und schaute herab auf den Opferplatz.
    Seine unergründlichen schwarzen Augen musterten einen Augenblick lang die versammelte Gruppe, die gekommen war, das Schauspiel zu genießen, bevor er sich mit langsamen Flügelschlägen zu seinem Opfer herabließ.
    Als er elegant landete, gruben sich seine schillernden Krallen tief in die Erde und rissen bei jeder Bewegung Erdbrocken heraus.
    Langsam ließ er sich vor seinem Opfer nieder, so dass sein Kopf auf derselben Höhe mit ihrem war. Langsam ließ er seinen forschenden Blick über sie gleiten und atmete ihren Duft ein.
    „Hübsch, sehr hübsch!“, obwohl er flüsterte, dröhnte seine tiefe Bassstimme in den Ohren.
    „ Es ist ja wohl egal, wie ich aussehe, wenn ich gefressen werde!“, gab sie patzig zurück, obwohl sie vor Angst schlotterte.
    „ Das Auge isst mit!“, antwortete der Drache prompt und mit guter Laune.
    Er gab einen Laut von sich, der wie Lachen klang: „Wie soll ich denn von dir kleinem Würmchen satt werden?“
    Gwenwyfar starrte ihn lange an. „Aber dafür bin ich doch hier. Weil du Jungfrauen frisst!“
    „ Ein weit verbreiteter Irrtum“, konterte der Drache. „Du bist wegen etwas anderem hier!“
    „ Was?“ Wütend schnappte die junge Frau nach Luft, als sie begriff, dass es nie eine Drachenopferung gegeben hatte und all ihre Ängste umsonst gewesen waren. „Ich werde ...“
    „ Nein, du wirst gar nichts!“, fuhr ihr der Drache über den Mund. „Deine Eltern haben mich gebeten, dich aufzunehmen!“
    „ Mich aufzunehmen? Was soll ich bei dir?“ Ihr Blick glitt zu der Höhle.
    „ Meine Kinder hüten und erziehen, damit du deine Fehler an ihnen erkennst.“
    „ Was?“, ihre Stimme

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