Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchenwald – Mörderwald

Märchenwald – Mörderwald

Titel: Märchenwald – Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
existiert. Ob auf der Erde oder woanders, das war mir jetzt egal, wobei sie gleich zu dritt vor mir standen.
    Noch schauten sie nur. Sie hielten die Köpfe gesenkt, um uns anblicken zu können. Einer von ihnen hatte die Hütte zertreten. Nichts schützte uns mehr. Nun kam Bewegung in sie. Sie schauten sich an. Nur Peter Benson und seine Frau zunächst. Sie drehten sich gegenseitig die Gesichter zu, als suchten sie ein bestimmtes Einverständnis.
    Ihre Tochter blieb unbeweglich zwischen ihnen stehen und rührte sich auch nicht, als sich die beiden Riesen zu bewegen begannen. Sie bückten sich und streckten zugleich ihre Hände aus.
    »Nein!«, schrie der Lord. »Das ist unmöglich, das könnt ihr nicht machen! Mrs. Benson, Sie kennen mich doch!«
    Sein Protest brachte nichts. Die Hand schloss sich, und zwischen den Fingern klemmte plötzlich der Lord.
    Das Gleiche sollte auch mit mir geschehen. Natürlich war sich der veränderte Förster sicher, und er ließ sich auch Zeit, aber ich wollte mich nicht gefangen nehmen lassen.
    Mit einer Gegenwehr hatte der Riese nicht gerechnet.
    Okay, er war größer als ich, er konnte auch schneller laufen, aber ich besaß einen kleinen Zeitvorteil, wenn ich flink genug war und es so schaffte, ein Versteck zu finden.
    Bevor mich die Klaue packen konnte, drehte ich mich nach links, entging dem Griff auf diese Art und Weise und rannte weg. Verdammt, ich schaute nicht genau hin, auf welches Ziel ich zuhetzte. Ich wollte nur weg.
    Hinter mir hörte ich ein wütendes Brüllen, auch das Aufstampfen eines Fußes. Das alles registrierte ich nur nebenbei. Für mich zählte nur die Flucht, und da hatte ich das Quäntchen Glück des Tüchtigen, denn direkt hinter der jetzt zerstörten Hütte begann ein dichtes Unterholz, und in das warf ich mich hinein...
    ***
    Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, auf wippenden Händen oder Armen getragen zu werden. Das war natürlich nicht der Fall. Es handelte sich hier um die weichen und trotzdem starken Zweige der Pflanzen, die mich auffingen, sodass ich wenig später fast sanft zu Boden schwebte. Ich atmete auf, als ich ihn berührte.
    Natürlich durfte ich nicht liegen bleiben. Ich musste weg und so viel Distanz wie möglich zwischen mir und den Riesen bringen. Wäre ich normal gelaufen, hätte man meinen Weg leicht verfolgen können. So blieb mir nur eine Möglichkeit.
    Ich musste kriechen!
    Genau das zog ich durch. Ich kam mir vor wie ein Rekrut, und es war ein verdammtes Gefühl und leider auch keine Übung. Es ging schließlich um mein Leben.
    Ich wand mich über einen Boden, der weich und feucht war. Zum Glück gab es zwischen den Pflanzen genügend Platz. Auch die Zweige hinderten mich nicht sonderlich, weil sie erst in einer gewissen Höhe begannen.
    Es war klar, dass mich der Riese verfolgte. Er würde es relativ leicht haben, mich vom Boden zu pflücken, und so musste es mir so schnell wie möglich gelingen, ein Versteck zu finden, in dem ich vor meinem Verfolger sicher war.
    Leider konnte ich mich nicht lautlos bewegen. Und sicherlich würden mich auch die Bewegungen der Pflanzen verraten, aber ich hörte auch, wohin sich der Riese gewandt hatte.
    Noch suchte er an der falschen Stelle. Er hatte sich zu weit nach rechts gerichtet. Ich konnte nur hoffen, dass dies für eine Weile so blieb, dann vergrößerten sich meine Chancen.
    Wohin ich genau kroch, wusste ich nicht. Die Umgebung war und blieb gleich. Eingetaucht in ein dunkles Grün, das so gut wie kein Licht von oben durchließ.
    Und doch gab es eine Veränderung. Die hatte nur bedingt mit der Umgebung zu tun, denn ich stellte fest, dass sich die Beschaffenheit des Erdbodens veränderte. Weich war er schon immer gewesen, auch feucht. Jetzt aber wurde er regelrecht nass, und als ich mich weiterschob, da hellte es auch vor mir auf.
    Meine Augen weiteten sich, als ich den mit Schilfrohr umgebenen Teich sah. Noch schaute ich auf die Wand aus Stängeln, aber dahinter lag das Wasser, und das eröffnete mir plötzlich eine Möglichkeit.
    Es war verrückt gedacht, vielleicht sogar der reine Wahnsinn, aber ich musste es riskieren, denn es konnte mir möglicherweise das Leben retten. Ich jedenfalls sah es als einzige Alternative an.
    Zwischen dem Rand dieses dichten Feldes aus Unterholz und dem Ufer des Teiches lag ein Zwischenraum, der recht frei war. Zwar wuchs hier das Gras hoch, aber es war nicht der gleiche Sichtschutz, den mir die Pflanzen gaben, unter denen ich noch lag.
    Ich bewegte mich

Weitere Kostenlose Bücher