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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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anschwellenden Jaulen in den Himmel; nach einigen wenigen Momenten verschmolz es mit dem sterilen Blau. Im Südwesten bezeichnete ein gewundener, dunkler Strich das kriechende Fortkommen der Karawane des Dylaw. Aleytys schüttelte die Haare aus den Augen und grub die Absätze in die Flanken des Kaffa.
    Das Tier hatte einen seltsamen, wankenden, schlaksigen Gang, den sie beunruhigend fand, da das Senken und Heben sie beinahe seekrank machte. Als sie zum letzten Mal in die Schlucht blickte und dann zum Himmel empor, war das Schiff verschwunden, ihr Rückzug abgeschnitten. Sie fühlte sich überflutet, desorientiert, sogar ein wenig ängstlich. Sie kniff die Lippen zusammen, seufzte dann. Vorn waren die herabhängenden Schultern des Jungen beredt von seiner besorgten Abneigung gegen diese Expedition. Aleytys fing Strähnen von Ärger und Furcht auf, die wie von einem unruhigen Wind zerrissene Rauchfetzen in ihr zurückgeweht wurden. Die Stille lastete schwer zwischen ihnen, war nur vom treibenden Stöhnen des Windes unterbrochen, dem Schlupp-Schlupp der Kaffa-Pfoten, dem Knarren des Sattelleders.
    „Wie ist dein Name?“ rief sie dem Jungen zu.
    Er blickte kurz zurück, sein rundes Gesicht zu einer finsteren Miene zusammengedrückt, schwang dann wieder nach vorn, ohne ihr zu antworten.
    Aleytys spornte das Tier zu einem kurzen, holprigen Lauf an, bis sie neben dem Cerdd-Jungen ritt. „Wie heißt du? Es ist dumm, wenn man nicht einmal den Namen kennt.“
    Widerwillig murmelte der Junge: „Gwynnor.“ Dann mußte er es lauter wiederholen, da der Wind das Wort davonriß.
    „Solch ein Zorn, Gwynnor. Warum?“
    Er starrte sie finster an.
    „Versuch mir nicht weiszumachen, daß ich mich irre. Sieh mal. Mein Name ist Aleytys.“ Ein Winkel ihres Mundes zuckte hoch. „Heißt Wanderer. Passend, meinst du nicht?“
    „So?“ Er zuckte mit den Schultern und drehte sich, bis ihr sein Rücken zugekehrt war. „Ich möchte nicht reden.“
    „Du meinst, du möchtest nicht mit mir reden.“
    „Ja.“
    „Sei kein Dummkopf. Du kannst mich nicht ignorieren. Ich werde es dir nicht erlauben. Ich weigere mich, neben einem Holzklotz zu reiten.“
    „Duyffawd!“
    Ihre Augenbrauen hoben sich. „Sehr unhöflich.“
    „Du lachst? Ah, Mann! Was willst du auf unserer Welt?“
    „Nichts.“ Sie seufzte und suchte nach einer stabileren Haltung auf dem geschmeidigen Rücken des Kaffa. „Nichts, als sie so schnell wie möglich wieder verlassen zu können.“
    Unglauben hing in einem Nebel um ihn herum. „Du bist hier.“
    „Eine Zwischenstation. Das ist alles.“
    Gegen seinen Willen merkte er, wie er auf ihren ruhigen, freundlichen Ton reagierte. „Warum bist du nicht mit dem Schmuggler weitergereist?“
    „Diese Welt ist der weiteste Vorposten auf meinem Weg, den der Captain anfliegt. Nach Maeve biegt er zurück, auf den anderen Flügel seiner Route.“
    „Oh.“ Gwynnor starrte nachdenklich auf den auf- und abtanzenden, schwankenden Hals seines Reittieres. „Wie wirst du von Maeve wegkommen?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Mir einen Platz auf einem Sternenschiff kaufen, nehme ich an.“
    Mehrere Minuten lang ritten sie in Schweigen weiter. Aleytys konnte fühlen, wie sich der Junge bemühte, ihre Worte zu verdauen.
    Er wandte sich ihr zu, seine dunkelgrünen Augen weit offen, die Pupillen im strahlenden Nachmittagslicht verengt. „Dann gehst du zur Stadt.“
    „Ich muß.“ Sie fing den scharfen Geruch des Argwohns auf. „Gwynnor, sieh mal! Wenn ich den Leuten von der Gesellschaft erzähle, daß ich auf einem Schmugglerschiff hierhergekommen bin, würde ich meinen Kopf in das Maul eines Haies stecken. Sie müßten das, was von mir übrigbleiben würde, mit dem Schwamm aufwischen. Nein, ich werde euch nicht verraten. Könnte ich gar nicht, selbst wenn ich wollte. Was, zum Teufel, weiß ich, was ich ihnen erzählen könnte?“
    „Von der Stelle.“ Er ruckte mit dem Kopf in Richtung der dunklen Linie, die den Verlauf der Schlucht bezeichnete.
    „Verdammt, Gwynnor, Captain Arel ist mein Freund. Meinst du, ich will, daß er getötet wird?“
    „Oh.“
    Aleytys bewegte sich wieder, um den Schmerz in den Oberschenkeln zu lindern. „Es ist zu lange her, daß ich auf irgendwas mit vier Beinen geritten bin. Warum alle Sternenmenschen hassen?“
    Sein Kopf ruckte herum, und er starrte sie verblüfft an. Dann zog sich sein junges Gesicht zu einer ärgerlichen Miene zusammen. „Sie kommen. Nehmen. Nehmen.“ Er schob

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