Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
Wildschweine und eine große Anzahl Vögel erlegte. Seine Beute war größer als die von Cobb. Jordan neckte Cobb deswegen, worüber sich der kleine drahtige Mann sehr ärgerte.
Die neuen Männer hatten eine laute, freundliche Atmosphäre nach Base Island gebracht, und Craig fühlte sich wohl. Er lauschte aufmerksam den Gerüchten, die im Lager umgingen. Barim hatte die sofortige Produktion von Translokator-Pollen angeordnet. Mildred Ames, die Chefin des biologischen Labors, hatte sich geweigert. Da aber die Labors Eigentum der Mordin waren, besetzte Barim sie mit eigenen Leuten. Miss Ames regte sich furchtbar darüber auf, woraufhin Barim alle Belcontis aus den Versuchslabors verbannte. Aber Miss Ames hatte es dann doch durchgesetzt, daß die Belcontis die Arbeitsräume wieder betreten durften. Aber sie durften nur beobachten und Aufzeichnungen machen. Es muß hoch hergegangen sein, schätzte Craig.
Aber gesiegt hatten letztlich doch die Mordin!
Craig begegnete Miss Ames mehrere Male in den Labors. Sie war groß und schlank, und jetzt lag um ihren Mund ein bitterer Zug. Sie ernannte Sidis zu einem Labor-Beobachter. Er würde nicht mehr im Feld arbeiten. Craig dachte über das nach, was Midori ihm gesagt hatte. Der Gedanke mit der Resorption gefiel ihm ausnehmend gut, und er brannte darauf, mit den anderen darüber zu sprechen. Eines Morgens beim Frühstück ergab sich die Gelegenheit dazu. Wildes Team teilte beim Essen den Tisch mit Laborarbeitern. Die Kantine war beim Essen stets mit den verschiedensten klappernden und schnarrenden Geräuschen erfüllt. Craig saß zwischen Cobb und Jordan, ihm gegenüber hatte ein untersetzter, glatzköpfiger Laborant, Joe Breen, seinen Platz. Joe kam auf die Schutzwälle zu sprechen, und Craig sah seine Chance gekommen.
»Diese Ringwälle«, sagte er, »wie sie die bauen, ist toll. Sie fressen sich selbst und wachsen dann wieder von neuem. Resorption nennt man das.«
»Sie saugen Pistolenschützen auf, was?« spottete Joe. »Und überhaupt – was haltet ihr denn von der Art, wie sie sich paaren?«
»Das wär nichts für meinen Geschmack!« rief Wilde vom Kopfende des Tisches.
»Was soll das heißen?« fragte Craig mit flüsternder Stimme Jordan. Cobb hörte es.
»Blanky möchte die Geheimnisse des Lebens wissen«, sagte er laut. »Wer klärt ihn auf?«
»Der gute alte Papa Bork!« schrie Wilde. »Hör gut zu, Blanky! Wenn so ein Schmetterling plötzlich sehnsuchtsvolle Gefühle kriegt, macht er sich an etwa sechs bis zwölf andere heran. Sie klammern sich an einen Stamm und werden von einer dieser rosa Schwellungen aufgesaugt, die man überall sieht. Nach einer Weile springt die Warze auf, und eine Menge wurmartiger Kriecher fallen heraus. Verstanden?«
Alle am Tisch grinsten. Craig wurde rot und schüttelte den Kopf.
»Sie kriechen heraus und verpflanzen sich in Phytostämme«, erklärte Jordan. »Ein ganzes Jahr lang zeugt so ein Kriecher neue Phytos am laufenden Band. Dann verpflanzt er sich noch einmal und wird zu einem vegetativen Stamm.«
»Himmel, ich habe schon viele Kriecher gesehen«, sagte Craig. »Aber ich wußte nicht, daß es der Samen ist.«
»Weißt du, wie man die männlichen von den weiblichen Kriechern unterscheidet, Blanky?« fragte Cobb. Joe Breen lachte laut.
»Red keinen Unsinn, Cobb«, entgegnete Jordan. »Man kann ihr Geschlecht nicht unterscheiden«, erklärte er Craig. »Man zählt es: Von jedem Elternteil bekommen sie ein Paar Beine.«
»Verdammt, gar nicht so übel!« rief Wilde. »Vielleicht ein ganzes Dutzend Geschlechtsarten, und mit jedem Beinpaar, das du ausreißt, veränderst du das Geschlecht. Ist das nichts?«
»Wenn man nur einmal im Leben genießen kann, muß es sich schon lohnen«, sagte Joe. »Und die Methode ist auch nicht zu verachten. Ich wünschte, wir könnten Thanasis auf diese Weise vermehren.«
»Ich vermehre mich lieber auf meine Weise«, brüllte Wilde. »Wenn ich nur Gelegenheit dazu habe.«
»Diese Belconti-Frauen halten uns Mordinmänner für roh«, erklärte Joe. »Deshalb mußt du wohl noch warten, bis du wieder auf Mordin bist.«
»Ich kenne ein nettes kleines Mädel, das ganz allein auf Burton Island lebt«, dröhnte Wilde.
»O ja, Blanky kennt sie«, sagte Cobb. »Ist sie zu haben, Blanky?«
»Nein!« Craig umklammerte seine Kaffeetasse mit beiden Händen. »Sie ist etwas seltsam. So still, am liebsten bleibt sie für sich allein. Sie ist anständig und gut.«
»Vielleicht hat Blanky es nie
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