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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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habe ich den Tanko-Tanz gelernt«, sagte Wilde auf dem Weg nach oben. »Ich habe Papa Toyama gesagt, er soll ihn spielen, damit wir nach dem Essen tanzen können.«
    »Mir ist ganz und gar nicht nach tanzen zumute«, entgegnete Midori.
    Wilde und Cobb saßen während des Essens zu beiden Seiten von Midori und wetteiferten damit, ihr auf ihre grobe Art den Hof zu machen. Craig unterhielt sich in einer Ecke mit Helen Toyama. Sie war eine plumpe, ruhige Frau und gab vor, die wüsten Jagdgeschichten, die Jordan, Rice und Whelan erzählten, nicht zu hören. Papa Toyama war ständig damit beschäftigt, den Wein nachzuschenken. Er wirkte dünn und alt und sehr gebrechlich. Craig verfolgte Midori mit den Blicken. Wilde wurde immer lauter, sein Gesicht war gerötet, und seine Hände versuchten immer wieder, Midori zu berühren. Er schüttete eine Schale Wein nach der anderen hinunter. Plötzlich erhob er sich.
    »Einen Toast!« schrie er. »Steht auf, Leute! Auf unsere hübsche kleine Midori!«
    Sie standen und tranken. Wilde zerbrach seine Schale mit den Händen. Die Hälfte steckte er in die Tasche, die andere reichte er Midori. Sie schüttelte den Kopf und weigerte sich, sie anzunehmen. Wilde grinste.
    »Bald werden wir euch ständig um uns haben«, sagte er. »Ich soll es euch mitteilen. Barim quartiert euch um. Ihr kommt nach Base Camp. Nächste Woche werden unsere Laborleute kommen, um auszusuchen, was sie von eurem Kram hier gebrauchen können.«
    Das zerfurchte, sanfte Gesicht Papa Toyamas wurde blaß. »Wir waren immer davon überzeugt, daß Burton Island für das Studium der Phytos reserviert bleiben würde«, sagte er.
    »Wir Mordin haben das nie vorgehabt.«
    Hilflos blickte Toyama von Midori zu Helen. »Wieviel Zeit bleibt uns, unsere Untersuchungen abzuschließen?« fragte er.
    Wilde zuckte mit den Schultern. »Ein Monat vielleicht, falls ihr so lange braucht.«
    »Das brauchen wir sicher, wenn nicht mehr.« Die Stimme des alten Mannes klang zornig. »Warum können wir nicht wenigstens so lange hierbleiben, bis die Ablösungsschiffe von Belconti kommen?«
    »Dies ist seit zwanzig Jahren unsere Heimat«, mischte sich Helen schüchtern ein.
    »Ich werde den Jäger bitten, euch so lange Zeit wie möglich zu gewähren«, antwortete Wilde etwas sanfter. »Aber sobald er eine neue Ernte von Translokatoren aus den Kammern abziehen kann, will er diese Insel damit übersäen. Wir schätzen, daß wir auf jungfräulichem Territorium die beste Wirkung erzielen.«
    Papa Toyama blinzelte und nickte dann. »Noch etwas Wein?« fragte er, einen nach dem anderen anblickend.
    Als Wilde und Midori tanzten, erschien es Craig, daß die Musik Papa Toyamas traurig klang, so traurig wie das Pfeifen der Phytos.
     
    Die Translokatorenkreuzung wirkte mit Bestimmtheit tödlich, so behaupteten die Laboranten. Die Hybriden besaßen hohe chemische Widerstandsfähigkeit; das würde die Phytos bezwingen. Sie breiteten sich mit phantastischer Schnelligkeit aus. Natürlich würde es einige Zeit dauern, bis sich die Wirkung einstellte. Das Eindringen von Phytos in Gebiete, in denen die Thanasis schon länger angesiedelt war, nahm ständig zu. Die Belcontis hätten schon vor vielen Jahren mit der Translokation beginnen sollen, brummten sie. Aber sie waren zu feige, wollten ihre Arbeit möglichst lange ausdehnen und womöglich den Planeten für sich gewinnen. Aber man würde es ihnen zeigen!
    Craig und Jordan wurden gute Freunde. Eines Nachmittags wartete Craig in der rauchigen Bierhalle auf Jordan. Vor einer Stunde hatte er auf dem Schießstand drei perfekte Great-Russel-Modelle erlegt und Jordan mit zehn Punkten geschlagen. Barim war zufällig vorbeigekommen, hatte ihm, Craig, auf die Schulter geklopft und ihn gelobt. Bei der Erinnerung daran wurde Craig noch jetzt rot vor Freude. Er sah Jordan durch den Raum kommen. Die Tische waren ziemlich dicht besetzt, und es herrschte Lärm und Geschrei. Er stellte vier Flaschen vor Craig auf den Tisch.
    »Trink, Jäger«, sagte er. »Junge, Junge, du hast es dir ehrlich verdient!«
    Craig grinste ihn an und nahm einen tiefen Schluck. »Ich war ganz kühl und gelassen, als wäre ich gar nicht ich selbst«, erklärte er.
    Jordan trank und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. »So geht es einem auch, wenn es ernst wird«, antwortete er. »Man wird eins mit dem Gewehr.«
    »Wie ist es, Jordan? Was spürt man in Wirklichkeit dabei?«
    »Das kann man nicht erklären«, antwortete Jordan und

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