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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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versucht«, sagte Cobb. Er blinzelte Joe zu. »Manchmal muß man diese Stillen einfach fragen.«
    »Da bin ich gerade der Richtige! Wartet, bis sich die Gelegenheit ergibt!« brüllte Wilde.
    »Wenn der alte Bork auf sie losgeht, mit seinen zwei leuchtenden roten Punkten, dann wird sie sich direkt in Ladeposition werfen«, sagte Joe.
    »Jawohl, aber dann wird er herausfinden müssen, daß der alte Cobb mit einem Rotpunkt bereits ein bißchen an ihr genippt hat?« schrie Cobb.
    Die Arbeitssirene heulte. Die Männer erhoben sich lärmend von ihren Stühlen.
    »Bis Montag arbeitest du im Bräuhaus«, befahl Wilde Craig. »Dann geht's wieder hinaus ins Feld.«
    Craig wünschte, daß sie bald wieder draußen sein würden. Base Camp gefiel ihm plötzlich nicht mehr.
     
    Die neue Arbeit bestand darin, die weiten Gebiete im nördlichen Teil des Kontinents mit den Translokator-Pollen zu bestreuen. Von der Luft aus war dieser Landstrich ein Mosaik aus dunkelgrüner Thanasis und silbrigen Phytostämmen. Hier hatte noch keine der beiden Pflanzen gesiegt, sondern sie wuchsen wild durcheinander. Wilde zeichnete auf der Karte die Gebiete ein, wo sich feste Ringwälle gebildet hatten, die beim nächsten Flug zerstört werden sollten. Es war eine anstrengende, mühsame Arbeit in den schwarzen Schutzanzügen und Helmen. Und es war sehr heiß. Sie zogen die Schutzkleidung nicht aus und aßen Konservennahrung, ohne Lager aufzuschlagen. Nach zwei Wochen hatten sie die Pollenladung aufgebraucht und landeten auf Burton Island. Sie verbrachten einen ganzen Tag damit, sich zu desinfizieren. Sobald es möglich war, verließ Craig die anderen und ging hinunter in die Schlucht.
    Er fand Midori am Teich. Sie hatte gerade gebadet. Ihr gelber Badeanzug schmiegte sich eng an ihren Körper, und ihr Haar tropfte. Craig mußte an Cobbs rohe Bemerkung denken: Manchmal muß man diese Stillen nur fragen. Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte er nicht.
    »Hallo, Midori, wie geht's?« begrüßte er sie.
    Kleine Phytos in den prächtigsten Farben hockten auf ihren nackten Schultern. Sie freute sich, ihn wiederzusehen, aber als er ihr erzählte, daß sie Translokator-Pollen gestreut hatten, lächelte sie traurig. Ein Phyto ließ sich auf Craigs Arm nieder, und er versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Warum tun sie das?« fragte er. »Die anderen sagen, daß sie Blut saugen, aber ich habe noch nie ein Zeichen davon bemerkt.«
    »Sie nehmen Proben der Körperflüssigkeit, aber die sind so gering, daß man es gar nicht spürt.«
    Er schüttelte das Phyto ab. »Wirklich?«
    »Ganz, ganz winzige Proben. Sie sind neugierig und wollen uns studieren.«
    »Sie kosten uns nur ein bißchen, was?« Er runzelte die Stirn. »Wenn sie uns fressen können, wie kommt es dann, daß wir oder das Wild sie nicht auch essen können?«
    »Wie dumm, Roy! Sie fressen uns doch nicht!« Sie stampfte heftig mit dem nackten Fuß auf. »Sie wollen uns verstehen, aber die einzigen Symbole, die sie kennen, sind Atome, Atomgruppen, Radikale und so weiter.« Sie lachte. »Manchmal möchte ich wirklich gern wissen, was sie von uns denken. Vielleicht glauben sie, wir seien gigantische Samenkörner. Vielleicht halten sie uns auch für ein einzelnes, furchtbar kompliziertes Molekül.« Sie glitt mit den Lippen über ein kleines silbriges Phyto auf ihrem Handgelenk und schob es auf ihre Wange. »Das ist eben ihr Versuch, mit uns zu leben«, sagte sie.
    »Trotzdem – wir nennen das fressen.«
    »Sie nehmen nur Wasser und Sonnenlicht auf. Sie können sich kein Leben vorstellen, das anderes Leben ausplündert.« Wieder stampfte sie heftig mit dem Fuß auf den Boden. »Oh, Roy! Fressen! Es ist mehr wie ein Kuß!«
    Craig wünschte, er wäre ein Phyto, um ihre weichen Arme und Schultern und ihre Wangen berühren zu können. Er atmete tief.
    »Ich könnte mir eine bessere Art von Kuß vorstellen«, sagte er.
    »So?« Sie senkte die Augen.
    »Ja«, antwortete er unsicher. Seine Handflächen schwitzten und kamen ihm plötzlich ungeheuer rauh vor. »Midori, ich ... eines Tages werde ich ...«
    »Ja, Roy?«
    »Hallo!« brüllte plötzlich eine Stimme vom Pfad her.
    Es war Wilde, der breit grinsend näher kam.
    »Papa Toyama gibt eine Party für uns! Kommt schnell!« rief er. Er musterte Midori ungeniert und pfiff leise durch die Zähne. »Hoho, kleines Fräulein – du siehst zum Anbeißen aus«, sagte er.
    »Vielen Dank, Mr. Wilde.« Die sanfte Stimme hatte einen kühlen Unterton.
    »Auf Belconti

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